Gascogne | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Territorialgeschichte
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Garwolin - Gascogne
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Gascogne | (spr. -konnj, Vasconia), alte Landschaft im südwestlichen Frankreich, hat ihren Namen von den / 549 |
Gascogne
549 Wörter, 3'934 Zeichen
Geschichte — Frankreich — Territorialgeschichte
Gascogne
(spr. -konnj, Vasconia), alte Landschaft im südwestlichen Frankreich, hat ihren Namen von den Basken (Vaskonen), welche, in der Mitte des 6. Jahrh. von den Westgoten aus ihren Wohnsitzen am südlichen Abhang der Pyrenäen verdrängt, sich in dem frühern römischen Distrikt Novempopulania zwischen der Garonne, dem Atlantischen Ozean und den Westpyrenäen niederließen. Sie umfaßte somit die heutigen Departements Landes, Gers und Oberpyrenäen sowie den südlichen Teil von Obergaronne, Tarn-et-Garonne und Lot-et-Garonne und zerfiel in eine Menge kleinerer Landschaften, als: Comminges (Hauptort: Muret), Nébouzan (St.-Gaudens) und Couserans (Massat), Bigorre (Tarbes), Armagnac (Auch), Astarac (Mirande), Lomagne (Lectoure), Condomois (Condom), Chalosse (St.-Sever), die Landes (Dax), Tursan (Aire), Soule (Mauléon) und Labourd (Bayonne).
Gascognisches Meer - G
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Seite 6.929.Das Gesamtareal des Landes beträgt 25,990 qkm (472 QM.; vgl. die einzelnen Departements). Die Bewohner der Gascogne (Gascogner), etwa 1 Mill. zählend, haben ihre interessante Volkstümlichkeit sowohl in ihrer äußern Erscheinung als auch in Sprache [* 2] und Sitten und ihren gutmütigen Charakter bis heute bewahrt. Der Gascogner ist klein und mager, aber nervig, hat feine Züge, heißes Blut und eine lebhafte Einbildungskraft. Er besitzt Ehrgeiz und Unternehmungsgeist, ist aber aufbrausend, eitel und sehr zur übertreibung geneigt. Daher das Wort Gasconade als Bezeichnung für eine harmlose Aufschneiderei. Im übrigen charakterisieren ihn Geistesschärfe, Geschicklichkeit, Heiterkeit, Ausdauer; auch ist er ein guter Soldat. Doch paßt diese Signatur vollständig nur auf die Gascogner des Gersdepartements; die Bauern der Landes, in Erdhütten wohnend, sind ganz unkultiviert und äußerst unwissend, aber gut und ehrlich. - ^[GEDANKENSTRICH] ¶
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Die Gascogne, das alte Gallovasconia, bildete das ursprüngliche, meist von Iberern (Vasconen) bewohnte Aquitanien, nach dessen Erweiterung durch Augustus (27 v. Chr.) die Provinz Novempopulana oder Vasconia, woraus Gascogne entstand. Nach dem Sturz des Römerreichs gehörte Gascogne zum Westgotenreich und ward 602 von den Franken erobert, die es mit dem Herzogtum Aquitanien vereinigten, dessen Schicksale es fortan teilte. Karl d. Gr. gab der Gascogne eigne, von dem karolingischen Teilreich Aquitanien abhängige Herzöge.
Der erste derselben, Welf I. (Lupus), regierte 768-774; sein Enkel Welf II. fiel 778 dem von Spanien [* 4] zurückkehrenden Karl d. Gr. im Thal [* 5] Roncesvalles in den Rücken und brachte seinem Nachtrab eine Niederlage bei, geriet aber in des Kaisers Gewalt und wurde aufgehängt. Auch die folgenden Herzöge befanden sich in stetem Kampf gegen die fränkischen Könige, so daß 836 die Gascogner unter absetzbare Herzöge gestellt wurden. Da sie aber von ihrem angestammten Herrschergeschlecht nicht lassen wollten, so rissen sie sich 872 abermals von Frankreich los und wählten Sancho Miterra, den Enkel eines frühern Herzogs, Welf Centulus, zu ihrem Herzog. 1040 bemächtigte sich Bernhard II. von Armagnac des Herzogtums und behauptete es eine Zeitlang, wurde aber durch Wilhelm VII., Herzog von Aquitanien, wieder vertrieben.
Bordeaux
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Bordeaux.Die Gascogne gehörte nun abermals zum Herzogtum Aquitanien oder Guienne, kam durch die Heirat der Erbtochter Wilhelms VIII., Eleonore, mit Heinrich Plantagenet (1152), als dieser 1154 König von England wurde, unter englische Herrschaft und blieb unter derselben, bis sie 1451 von den Franzosen erobert und im Frieden von 1453 an diese abgetreten wurde. Unter den Herzögen bestand das Land aus der denselben unmittelbar gehörigen Grafschaft Gascogne, welche die Bistümer Aire, Lescar, Oléron, Dax und Bayonne oder das eigentliche Gascogner Land umfaßte, und aus den mittelbaren Grafschaften Bigorre, Bordeaux, [* 6] Agen, Fézenzac, Lectoure.
Vgl. Monlezun, Histoire de la Gascogne. (Auch 1846-50, 6 Bde.);
Cénac-Moncaut, Littérature populaire de la Gascogne (Par. 1868);
Bladé, Contes populaires de la Gascogne (das. 1886, 3 Bde.).