GASTERENHOLZ | eLexikon | Bern - Frutigen
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Fri Jul 24 1908
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Ganderthal - Gavertsch
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GASTERENHOLZ | (Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 1365 m. Unterer Teil des Gasterenthals, vor seiner Verengung / 245 |
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GASTERENHOLZ
245 Wörter, 1'735 Zeichen
Geographie Schweiz: Bern — Frutigen
Gasterenholz
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 1365 m. Unterer Teil des Gasterenthals, vor seiner Verengung bei Kandersteg, bedeckt mit Alluvionen der Kanderarme, mit kleinen Gehölzen von Weisstannen, Erlen, Ebereschen und Weiden. Dieses Thal ist zwischen hohen Felswänden eingeschlossen, von denen mehrere Wasserfälle herunterstürzen; unten im Thale mündet der Schwarzbach ein, der vom Sagengletscher herunterkommt. Der Lötschbergtunnel geht durch den obern Teil des Thales, 180 m unter dem Boden. Dort sind am 24. Juli 1908 Sandmassen in den Tunnel gestürzt und haben von diesem Augenblicke an seitens der Bauunternehmung den Beschluss herbeigeführt, die Weiterführung der Arbeiten auf der N.-Seite des Tunnels in gerader Richtung einzustellen. Man nahm an, dass das alte Felsenbecken, das jetzt mit Alluvionen ausgefüllt ist, das Werk der Gletschererosion war, so war nicht vorauszusehen, dass der Tunnel den Felsgrund verlassen, und auf die Alluvionsanfüllungen stossen würde. Da dies nun aber eingetroffen ist, zeigt es sich deutlich, dass der Felsgrund sich auf einer bedeutend grösseren Tiefe befindet, und dass die enge Schlucht der Klus nicht einer Felsenschwelle entspricht, sondern dass sie bis in eine sehr bedeutende Tiefe hinabgehen muss. Die Verschüttung dieses Engpasses durch einen Felssturz, der von der Wand des Fisischafbergs herunterkam, hatte hier zunächst einen See gebildet und nach der Ausfüllung desselben die Ebene des Gasterenholzes. Wenn man vor dem Anfang der Arbeiten am Lötschbergtunnel an diesem Platze eine Sondierung vorgenommen hätte, so würde man genauen Aufschluss über die Tiefe der Alluvionsauffüllung bekommen und vielleicht die Katastrophe vom 24. Juli 1908 vermieden haben.