Gaudy | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500
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Gauchos - Gauermann
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Gaudy | Franz Bernhard Heinrich Wilhelm, Freiherr von, Dichter und Novellist, geb. 19. April 1800 zu / 374 |
Gaudy
374 Wörter, 2'687 Zeichen
Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500
Gaudy,
Franz Bernhard Heinrich Wilhelm, Freiherr von, Dichter und Novellist, geb. 19. April 1800 zu Frankfurt [* 3] a. O. als Sprößling einer aus Schottland stammenden Familie, erhielt seine Bildung im Collège français zu Berlin, [* 4] sodann in Schulpforta und trat 1818 ins preußische Heer, nahm aber 1833 aus Vorliebe für freie litterarische Beschäftigung seinen Abschied und privatisierte in Berlin, von wo aus er 1835 und 1838 Reisen nach Italien [* 5] machte. Er starb 6. Febr. 1840 in Berlin. Seine Neigung zu humoristischen Pointen und zum epigrammatischen Zusammenpressen poetischer Gedanken machte ihn in seinen frühern Liedern (»Erato«, Glog. 1829; 2. Aufl., Berl. 1836) zum Nachahmer der Heineschen Manier, von der er sich jedoch in der Folge wieder lossagte.
Schlabrendorf - Schlac
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* 6
Schlachten.Seine lyrischen Gedichte sind von ungleichem Wert, bald echt und innig, bald reflektiert und gekünstelt pointenreich. In seinen Chansons persiflierte er die Thorheiten der Zeit mit glücklichem Humor und strebte in Hinsicht auf Leichtigkeit des Tons, Behendigkeit und Schlagkraft des Witzes seinem Vorbild Béranger erfolgreich nach. So namentlich in seinen »Kaiserliedern« (Leipz. 1835), welche jener in den Tagen der Restauration erwachten oppositionellen Stimmung entstammen, die sich darin gefiel, für den Sohn der Revolution und den Heros gewaltiger Schlachten [* 6] und Bewegungen gegenüber dem herrschenden Quietismus und der polizeilich überwachten Ruhe Partei zu ergreifen. Zu Gaudys frühern Arbeiten gehören noch: »Gedankensprünge eines der Cholera Entronnenen« (Glog. 1832);
»Schildsagen« (das. 1834);
Als frischer Reisedarsteller bewährte er sich in dem Werk »Mein Römerzug« (Berl. 1836, 3 Bde.); als Novellist von humoristischem Anflug und phantasievoller Lebendigkeit in »Desangaño« (Leipz. 1834),
»Aus dem Tagebuch eines wandernden Schneidergesellen« (das. 1836, neue Ausg. 1871),
»Novelletten« (Berl. 1837),
besonders aber in den »Venezianischen Novellen« (Bunzlau [* 8] 1838, 2 Bde.) und »Novellen und Skizzen« (Berl. 1839). Eine spätere Gedichtsammlung erschien unter dem Titel: »Lieder und Romanzen« (Leipz. 1837). Eine vollständige Ausgabe der »Gedichte« (Berl. 1847) sowie der »Sämtlichen Werke« (das. 1844, 24 Bde.; neue Ausg. 1853, 8 Bde.) besorgte Arthur Müller. Nach Schwabs Rücktritt gab Gaudy mit Chamisso den »Deutschen Musenalmanach« für 1839 heraus. Auch übersetzte er »Geschichtliche Gesänge der Polen Niemcewicz und Mickiewicz« (Leipz. 1833),
Waces »Roman von Rollo und den Herzögen der Normandie« (das. 1835); aus dem Altfranzösischen die Gedichte der »Clotilde von Vallon-Chalys« (Berl. 1837) und mit Chamisso Bérangers »Lieder« (Leipz. 1838, neue Ausg. 1873).