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Gaumenbogens. Gaumen. / 3
Gaumenbogen _2s. Gaumen. / 3

Seite 6.956

Gaumenbogen

6 Wörter, 48 Zeichen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Gaumenbogen,

s. Gaumen. ^[= (Palatum), die horizontale Scheidewand zwischen Mund- und Nasenhöhle, gebildet von den beiden ...]

Gaufres - Gaumen

Bild 6.955: Gaufres - Gaumen
* 2 Seite 6.955.

Gaumen

(Palatum), bei den höhern Wirbeltieren die obere Wand oder die Decke [* 3] der Mundhöhle, [* 4] wodurch diese von der Nasenhöhle und bei den Säugetieren auch von dem Rachen geschieden ist (s. Mund). Der eigentliche oder harte Gaumen wird von den Gaumenplatten gebildet, die sich vom Oberkiefer aus in die Tiefe der Mundhöhle erstrecken und aus den wagerechten Teilen der Oberkiefer und der Gaumenbeine (s. Schädel u. Taf. »Skelett [* 5] des Menschen II«, [* 2] Fig. 17),

also aus vier durch Nähte miteinander verbundenen Knochen, [* 6] bestehen. Diese sind mit einer roten (blutreichen),



Gaumenbein - Gauner

Bild 6.956: Gaumenbein - Gauner
* 1 Seite 6.956.

drüsigen Schleimhaut bedeckt, welche vorn in das Zahnfleisch übergeht (s. Tafel »Mund etc.«, [* 4] Fig. 2). Bei den Fischen, Amphibien, Schlangen [* 7] und Eidechsen [* 8] können hier außerdem noch Zähne [* 9] angebracht sein, deren Anzahl und Stellung für die systematische Zoologie von Bedeutung ist. Bei den Säugetieren setzt sich die Schleimhaut des harten Gaumens hinten in eine Doppelfalte (weicher Gaumen oder Gaumensegel, velum palatinum) fort, die schräg oder senkrecht gegen die Zungenwurzel herabhängt und die Mundhöhle gegen den Rachen unvollkommen

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abschließt. Am freien Rande des Gaumensegels springt bei Affen [* 11] und Menschen in der Mitte das sogen. Zäpfchen (uvula) kegelförmig vor, während auf jeder Seite zwischen den beiden Blättern der Doppelfalte (sogen. Gaumenbogen) die Mandel (s. d.) liegt. Im Innern jeder Falte der Schleimhaut befindet sich eine Muskelschicht, so daß das Segel bewegt (gehoben, gespannt) werden kann (beim Sprechen, Schlucken etc.), nebst vielen Nerven, [* 12] Gefäßen etc. Auch das Zäpfchen hat einen besondern unpaaren Muskel zu seiner Hebung, [* 13] der bei Entzündung der Mund- und Rachenhöhle manchmal gelähmt wird, so daß alsdann das an den Kehldeckel fortwährend anstoßende Zäpfchen zum Husten reizt.

Baumwolle (Kultur; che

Bild 2.520: Baumwolle (Kultur; chemische Beschaffenheit etc.)
* 14 Baumwolle.

Künstlicher Gaumen (obturator palati, palatum artificiale, Gaumenobturator, Gaumenstopfer) heißt eine mechanisch Vorrichtung zum Verschließen von Öffnungen am Gaumengewölbe. Solche Defekte sind zuweilen angeboren, wie beim Gaumenspalt und Wolfsrachen, zuweilen entstehen sie durch Verletzungen, meistens aber durch geschwürige Entzündungen (Lupus, Syphilis). Früher suchte man dergleichen Öffnungen mittels Baumwolle [* 14] oder Wachs zu verschließen; später schlug Petronius (1563) hierzu goldene oder silberne Platten vor, und Paré (1582) gab mehrere Gaumenobturatoren an, welche in neuester Zeit durch Anwendung des vulkanisierten Kautschuks ihren Wert fast ganz verloren haben. Besonders gut sitzende und praktisch verschließende Obturatoren werden vom Zahnarzt Süersen in Berlin [* 15] angefertigt. Der Gebrauch aller dieser Vorrichtungen ist seit Erfindung der Gaumennaht (s. Gaumenspalte) sehr eingeschränkt und nur in den Fällen geblieben, wo infolge syphilitischer Geschwüre etc. Löcher im harten Gaumen sich gebildet hatten.