Gaumenspalte | eLexikon | Medicin - Mißbildungen
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Gaumenbein - Gauner
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Gaumenspalte | (Palatoschisis), ein angeborner, ziemlich häufig vorkommender Bildungsfehler des Gaumens, stellt / 491 |
Gaumenspalte _2 | (Palatoschisis oder Palatum fissum), eine angeborene und nicht eben seltene Mißbildung des / 489 |
Gaumenspalte
980 Wörter, 7'109 Zeichen
Gaumenspalte
(Palatoschisis), ein angeborner, ziemlich häufig vorkommender Bildungsfehler des Gaumens, stellt sich im allgemeinen als eine in der Mittellinie des Gaumens hinziehende, etwa 3-10 mm breite Spalte dar, welche bald nur den weichen Gaumen, bald diesen zusammen mit dem harten Gaumen in zwei seitliche Hälften trennt. Ist der harte Gaumen gespalten, so wird dieser Zustand als Wolfsrachen (Rictus lupinus) bezeichnet. Der Wolfsrachen ist regelmäßig kombiniert mit Spaltung des die Zähne [* 2] tragenden Knochenwalles des Oberkiefers; allein diese sogen. Kieferspalte liegt nicht in der Mittellinie, sondern etwas seitlich von derselben und meist so, daß sie zwischen dem äußern Schneidezahn und dem Augenzahn durchgeht.
Mundhöhle, Nasenhöhlen
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Kehlkopf.Manchmal ist die Kieferspalte eine doppelte, so daß das die Schneidezähne tragende Mittelstück des Oberkiefers beiderseits außer Verbindung mit den seitlichen Abschnitten des Oberkiefers steht. Die einfache mittlere Spalte am harten Gaumen verlängert sich dann nach vorn in zwei kurze Schenkel, die beiden Kieferspalten. Neben den letztern kommt regelmäßig noch eine einfache oder doppelte Hasenscharte (s. d.) vor. Durch die Gaumenspalte wird eine abnorme Kommunikation zwischen Mund- und Nasenhöhle hergestellt, welche, weil sie den Abschluß der einen von der andern Höhle unmöglich macht, schon dem neugebornen Kinde das Saugen außerordentlich erschwert, durch direkte Kommunikation der äußern Luft mit dem Kehlkopf [* 3] zu Katarrhen der Luftwege disponiert und später der Stimme einen widerwärtigen, näselnden Klang gibt, die Sprache [* 4] aber erschwert und höchst undeutlich macht.
Selbst die niedern Grade der Gaumenspalte, wo nur der weiche Gaumen mehr oder minder tief gespalten erscheint, beeinträchtigen die Sprache sehr erheblich und geben ihr einen näselnden Charakter. Die Gaumenspalte gehört in die Kategorie der sogen. Hemmungsbildungen und beruht darauf, daß die Vereinigung der beiden den Gaumen bildenden Oberkieferfortsätze, bez. die Verschmelzung dieser mit den vom Stirnfortsatz ausgehenden Zwischenkiefern überhaupt nicht oder doch nicht vollständig erfolgt ist.
Man kann die Gaumenspalte auf operativem Weg durch die Gaumennaht oder Staphylorrhaphie beseitigen, indem man die Ränder der Gaumenspalte mit dem Messer [* 5] abträgt und die blutenden Schnittflächen durch Nähte miteinander verbindet. Bei dem Wolfsrachen muß, um die Naht der Gaumenschleimhaut vornehmen zu können, diese Schleimhaut vorher von ihrer knöchernen Unterlage abgetrennt und gegen die Mittellinie des Gaumens hin verschoben werden. Eventuell ist diese sehr schwierige und umständliche Operation mit derjenigen der Hasenscharte zu verbinden; wenn es gelingt, die Schleimhaut des Gaumens über der Spalte zu vereinigen, pflegt später von selbst auch eine Verschmelzung der knöchernen Grundlage des harten Gaumens stattzufinden.
Knochen
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Knochen.Spalten und Löcher im harten wie im weichen Gaumen können auch erworben werden durch Verschwärungsprozesse, welche namentlich bei konstitutioneller Syphilis, seltener bei Skrofulose etc. bald in der Schleimhaut des harten oder weichen Gaumens, bald in derjenigen der Nasenhöhle beginnen und den darunter gelegenen Knochen [* 6] mit zerstören oder durchbrechen können. Nach der Ausheilung solcher Geschwüre bleiben rundliche Löcher oder Spalten im Gaumen zurück, durch welche die Nasen- und Mundhöhle miteinander in abnorme Verbindung treten, so daß Speisen und Getränke leicht aus der Mund- in die Nasenhöhle gelangen und die Sprache ähnlich wie bei der angebornen Gaumenspalte erschwert und in ihrem Charakter verändert ist.