Gehirnerschütterung | eLexikon | Medicin - Specielle Pathologie - Nervenkrankheiten
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Gehirnerschütterung -
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Gehirnerschütterung | (Commotio cerebri) entsteht durch einen starken Schlag an den Kopf, durch einen Sturz von beträchtl / 285 |
Gehirnerschütterung _2 | (commotio cerebri) entsteht gewöhnlich durch einen Sturz aus erheblicher Höhe, durch einen / 315 |
Gehirnerschütterung
600 Wörter, 4'337 Zeichen
Medicin — Specielle Pathologie — Nervenkrankheiten
Gehirnerschütterung
(Commotio cerebri) entsteht durch einen starken Schlag an den Kopf, durch einen Sturz von beträchtlicher Höhe und ähnliche Einwirkungen. Der Getroffene stürzt zusammen, ist bewußtlos, kommt aber bald zum Bewußtsein zurück und klagt nun über Schwindel, Verwirrung der sinnlichen Vorstellungen, Ohrensausen, Neigung zum Schlaf. Bei schwerer Gehirnerschütterung hält die Bewußtlosigkeit längere Zeit an, der Getroffene liegt unbeweglich in tiefem Schlaf, sein Gesicht [* 2] ist blaß, Hände und Füße fühlen sich kalt an, die Respiration ist leicht, der Pins klein und gleichmäßig.
Glied (künstliches)
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* 3
Glied.Die Augen sind unempfindlich gegen Lichteindrücke, der Kranke reagiert nicht auf Hautreize. Kommt er dann zum Bewußtsein, so dauern einzelne Sinnesstörungen noch an, das eine oder andre Glied [* 3] kann nicht nach Belieben bewegt werden, die Sprache [* 4] ist gestört etc. Häufig hat der Kranke nicht die geringste Erinnerung von dem, was sich mit ihm zugetragen hat. Stets ist bei der Gehirnerschütterung mehr oder weniger heftiges Erbrechen vorhanden, welches sich einigemal zu wiederholen pflegt.
Trotz der schweren Symptome, welche selbst in den Tod ausgehen können, findet man bei reiner und einfacher Gehirnerschütterung keine gröbere anatomische Veränderung im Gehirn, [* 5] und hierin unterscheidet sich die Erschütterung von der Gehirnquetschung (Contusio cerebri), bei welcher stets Substanz zerdrückt wird und Blut austritt. Die einzige, nur mit dem Mikroskop [* 6] zu ermittelnde, aber doch höchst bedeutungsvolle Veränderung ist die von Virchow entdeckte Verkalkung der Ganglienzellen [* 7] am Orte der Gewalteinwirkung, durch welche der Verlust der höchsten Lebensthätigkeiten völlig erklärt wird, da eine spätere Verkalkung nur dann Platz greifen kann, wenn die Zellen vorher für ihre Funktion abgestorben sind. Je nach dem Grade der Erschütterung kann sofort der Tod eintreten, oder es kann infolge einer nachfolgenden Gehirnentzündung nach Tagen eine Gehirnlähmung das Leben beschließen, oder die Gehirnerschütterung kann ohne Schaden in völlige Heilung übergehen.