Geschoß | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Bauwesen - Baukonstruktionen
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Geschoß
Geschmackslehre - Gesc
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Geschoß.[* 2] (frz. étage), in der Baukunst [* 3] soviel wie Stockwerk. Man unterscheidet beim Wohnhausbau von unten nach oben fortschreitend Kellergeschoß (Souterrain), Erdgeschoß (rez-dechaussée), zwischen diesem und dem folgenden öfters ein Zwischen- oder Halbgeschoß (Entresol, Mezzanin), dann das erste Stockwerk (Hauptgeschoß, bel-étage), das zweite, dritte Stockwerk u. s. w., endlich das Dachgeschoß (Mansarde). Die Anzahl der Geschoß ist in den einzelnen Ländern sehr verschieden, am größten wohl in England und Amerika. [* 4] In Deutschland [* 5] ist die Zahl der Geschoß im städtischen Wohnhausbau meist abhängig von der Breite [* 6] der betreffenden Straße, da viele Bauordnungen verbieten, die Häuser höher zu führen, als die Straße breit ist, um den gegenüber liegenden Gebäuden das Licht [* 7] nicht zu sehr zu nehmen. Die Höhe des einzelnen Geschoß beträgt für bessere städtische Häuser jetzt 3,5 bis 4,0 m lichte Höhe, sollte aber selbst in den bescheidensten Wohnhäusern nicht unter 2,5 m. herabgehen.
Geschoß,
Hanc veniam etc. - Han
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Hand.[* 2] Wurfkörper, Projektil, auch Kugel (frz. projectile), ein meist regelmäßig gestalteter, mit der Hand [* 8] oder einer besondern Vorrichtung fortzuschleudernder Körper, der einen in größerm Abstand befindlichen Gegenstand treffen und denselben gefährden oder vernichten soll. Geschoß, welche mit der Hand entsendet werden, kommen jetzt noch bei Naturvölkern vor; bei Kulturvölkern werden sie nur in Verbindung mit Feuerwaffen als Kriegsmittel, zu Jagdzwecken, zur Selbstverteidigung u. s. w. gebraucht.
Ein zufällig vorhandener oder mit Vorbedacht ausgewählter Stein ist als das erste Geschoß zu denken. Ein zugespitzter Stab, [* 9] in seiner Längenrichtung fortgeschleudert, kann bereits als ein Fortschritt gelten; er führte auf die Wurflanze, den Wurfspieß/Speer oder Ger, die auch als Stoßwaffen dienten. Hierher gehörte ferner das Wurfbeil und die Wurfkeule der Kelten, sowie die noch heute im Gebrauch befindliche Wurfsichel der polynesischen Stämme, der sog. Bumerang (s.d.). Näheres über Speere, Wurfspeere und Wurflanzen s. Speer.
Geschoß [unkorrigiert]
![Bild 57.905: Geschoß [unkorrigiert] Bild 57.905: Geschoß [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/57/57_0905.jpeg)
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Seite 57.905.Um den geworfenen Körper aus größerer Ferne oder mit erhöhter Wirkung und Genauigkeit auf ¶
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den Gegner oder das zu erlegende Tier zu richten, als es mit der bloßen Hand oder in Verbindung mit der Schleuder [* 11] möglich war, benutzte man die Elasticität des Holzes, Horns, Stahls oder der Tiersehnen als bewegende Kraft. [* 12] Die älteste Waffe der Art ist der Bogen [* 13] (s. d.), sein Geschoß der Pfeil (s. d.). Im Mittelalter tritt zum Bogen die Armbrust [* 14] (s. d.), mittels welcher der Bolzen (s. d.) geschossen wird, und der Valester (s. d.) oder die Steinschleuder, welche Kugeln aus gebranntem Thon, Marmor oder Blei [* 15] entsendet.
Zum Schlendern schwererer Geschoß dienten im Alter- tum und Mittclalter die Kriegsmaschinen (s. d.). So schössen die Euthytonen der Griechen Pfeile von 0,75 bis 2 m Länge und einem Gewicht von 0,25 bis 2 kF, die Palintonen warfen Steine von 4,5 bis 80 KZ Schwere. Bei den Römern findet sich zuerst der Feuerpfeil. (S. Falarika.) Die Byzantiner be- dienten sich der Kriegsmaschinen, um Töpfe mit Griechischem Feuer (s. d.) auf den Feind zu schleu- dern. Im Mittelalter warf man Steinkugeln und Steinmassen bis zu 30 Ctr.
Gewicht, auch Mengen kleiner Steine, die ähnlich wie der spätere Haael gleichzeitig entsendet werden, ferner mit Nägeln be- schlagene Balken, Feuerpfeile, mit Brennstoffen ge- füllte Fässer, glühende Eisenstücke und selbst Leich- name von Menschen und Vieb. Bei den Feuerwaffen scheint man anfänglich die Geschoß der mittelalterlichen Kriegsmaschinen bei- behalten und namentlich große Pfeile und Stein- blöcke benutzt zu haben. Seit der Mitte des 14. Jahrh, trifft man hauptsächlich steinerne Ku- geln, die je nach dem verfügbaren Material aus Marmor, Vafalt oder Ziegel bestanden, bisweilen auch mit Blei überzogen waren.
Die Bearbeitung solcher Kugeln war häusig unvollkommen. Für kleinere Geschoß wird späterhin für leichtere Handfeuer- waffen fast ausschließlich Blei benutzt, doch kommen im 15. und 16. Jahrh, auch bronzene Kugeln vor. Eiserne Vollkugeln, infolge der noch seltenen An- wendung des Eisengusses anfänglich wenig ver- breitet, wurden unter Ludwig Xl. in Fra'.'.kvcich zu- erst allgemein eingeführt. In Deutschland ist die EisenkMl erst gegen 1500 in größerer Menge an- gewandt worden.
Eisen I
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Eisen.Infolge des höhern specifischen Gewichts des Eisens gegenüber dem Stcin konnten die Kaliber herabgesetzt werden. Größere Hand feuerwaffen wenden gleichfalls eiferne Kugeln an. Glühende Eifcnstücke und -Kugeln hatte man fchon aus den Gewerffen geschleudert, die Anwendung glühender Kugeln bei Geschützen beginnt mit etwa 1400. Andere Brandgeschossc ls. d.) wurden noch lange Zeit aus Schleudermaschinen geworfen und konnten bei Geschützen erst dann Verwendung finden, nachdem man dem Brandsatz eine ^toßplatte oder ein Gerippe von Eisen [* 16] zum Schutz gegen die zertrüm- mernde Wirkuug der Pulverladung gegeben hatte. So entstand die Brandkugel oder Karkasse ls. d.). Um 1450 kommen ähnlich eingerichtete Leuchtkugeln vor.
Springende Kugeln sollen um 1430 von einem bürsten Malatesta von Nimini erfunden worden 1in; man nimmt an, daß sie aus zwei zusammen- geschmiedeten Halbkugeln bestanden haben. Die im ganzen gegossenen eisernen Hohlkugeln sckeint man zuerst als Handgranaten oder Handdombcn aus freier Hand oder aus kleinen Mörsern geworfen m haben (1500). Bomben aus größern Geschützen kommen um die Mitte des 16. Iabrh. vor. Die Anwendung cmcr größern Anzahl Geschoß zu cincm 6-nj. l. ssig. 2. Schusse, der sog. Hagel- oder Igelschuß, scheint schon um 1450 bekannt gewesen zu sein. Aus dem Hagel entwickeln sich die Kartätschen (s. d.); um 1590 wird die Veutelkartätsche erwähnt, ein mit Handbüchsenkugeln gefüllter Sack, der mit Weiden- ruten korbartig umflochten ist. Eine andere Art, die Geschoßwirkung zu verviel- fältigen, zeigen die Kettenkugeln [* 10] (Fig. 1) und die Stangenkugeln [* 10] (Fig. 2), bereits zu Anfang des 16. Iabrh. .^^-^ erfunden.
Sprengen
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Sprengen.Mit der weitern Ausbildung dcr Hohlkugeln ver- schwinden die Eteinkugeln, welche sich am längsten bei Mörsern erhalten hatten. Steinhagel ans Mörsern behauptet sich bis in die neuere Zeit. Im 1.1609 (nach andern schon 1573) kommen mit Bleikugeln gefüllte Hohlgeschosse ls. Hagel) vor, die indes erst 200 Jahre später als Shrapnels Bedeutung gewinnen. Die zum Sprengen [* 17] der Hohlkugeln bestimmte Pulverladung wird mit- tels eines Zünders, d. i. einer mit verdichtetem Pulversatz gefüllten Holzröhre entzündet.
Dieser Brennzünder (oder Vrandröhre) sitzt in einer Öff- nung des Geschoß, dem Mundloch, und wird anfänglich durch ein bcfonderes Zündloch im Geschützrohr beim Abfeilern des Gefchützcs entzündet. Man sprach infolgedessen von Bomben mit zwei Feuern (ü. äeux t'6ux). Später überließ man es den Gasen der Ge- schützladung, welche durch den Spielraum zum Zünder gelangen können, den letztern in Brand zu setzen. Schon Kasimir Simienowicz in seiner «^1-3 MÄZUK6 Artillerie» (1649) thut dessen Erwähnung; angenommen wird das Verfahren aber zuerst 1747 durch Valliöre in Frankreich.
Ein Regeln der Vrennzeit des Zünders nach der Flugzeit und Schußweite des Geschoß war schon um 1680 bekannt, indessen kam es erst viel später zum allgemeinen Gebrauch. Schon um 1590 gab es Fallnindcr oder Perkussionszünder, die sich beim Aufschlag des Geschoß entzünden', sie blieben indes bei der Mangelhaftigkeit ihrer Konstruktion noch lange ohne Bedeutung. Kartätschen kamen namentlich durch Gustav Adolf (1620) beim Feldgeschütz zur Geltung und damit verschwanden Kettcnkugcln u. s. w. bald.
Geschoß [unkorrigiert]
![Bild 57.906: Geschoß [unkorrigiert] Bild 57.906: Geschoß [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/57/57_0906.jpeg)
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Seite 57.906.Außer den Veutc-lkartätschcn wendete man Trauben- und Büchsenkartätschen an, bci jenen waren die Kugeln aneinander gekittet und durch Netze verschnürt, bei diesen in cylindrischen Blech- büchsen enthalten. An Stelle der Bleikugeln traten eiserne. Bei Mörsern kam der Wachtelwurf oder Granathagel (f. Granate) zur Anwendung, der sich ähnlich, wie die Kartätschen aus Vollkugeln, aus kleinen Hohlkugeln zusammensetzt. Gegen Ende des^18. Jahrh, fanden sich als Geschoß der Geschütze [* 18] eiserne Vollkugeln, Hohlkugeln, bci Haubitzen Granaten, [* 19] bei Mörsern Bomben'genannt, Kartätschen (namentlich in Büchsen), Vrandkugcln, Brandgranaten [* 10] (Fig. 3) und Brandbomben ls. Brandgescbosse), Leuchtkugeln, bei schweren Mörsern auch Steinhagel und ^ /^^ Wachtelwurf. DieV 0llkugeln (Fig. !) werden bei leichten Gefchützen in halb- kugelförmig ausgehöhlten Spiegeln von Holz [* 20] gelagert. Glühend gemacht dienen sie als Brand- geschosse. Die Hohlkugeln [* 10] (Fig. 5) sind konzcn- trisch gcgosj'cn. Dic Einrichtung der V ü ¶
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tatschen zeigt [* 21] Fig. 6 (8 Spiegel, [* 22] ^ Treibscheibe, I) Tecke), der Leuchtkugeln (s. Leuchtgeschosse) [* 21] Fig. 7 (österr. Konstruktion, d Brandloch, in kleine Hohlkugel, 0 Mordschlag; in und o dienen dazu, den Gegner gleichzeitig zu gefährden); von ähnlicher Ein- richtung wie letztere sind die Brandkugeln. Bei den Handfeuerwaffen [* 23] gebraucht man bleierne Kugeln; auch kommt hier die Verwendung mehrerer kleinerer, zu einem Schuß vereinigter Kugeln, der Schrote und Rehposten, vor.
In: 1.1803 und zwar zunächst in England kommt das durch den engl. Obersten Shrapnel [* 24] erfundene schaft, daß der Schwerpunkt [* 25] mit dem Mittelpunk! der Kugel zusammenfiel, und nahmen infolgedessen beim Schießen [* 26] Drehungen an, welche nicht vorher zu berechnen waren und einen ungünstigen Einfluß auf die Regelmäßigkeit der Flugbahn übten. Durch eine absichtliche Verschiebung der innern Höhlung erreichte man bei den nunmehr excentrisch genann- ten Hohlkugeln, deren Lage im Rohr entspre- chend geregelt wurde, eine regelmäßige Achsendre- dung, die auf die Tresffähigkeit günstig wirkte und dem bisher wegen seiner Unregelmäßigkeiten in ge- ringem Ansehen stehenden Hohlgeschoßfeuer eine er- [* 21] Fig. 4. Geschoß gleichen Namens auf, auch Grancttkartätsche ge- nannt.
Das Shrapnel ls. d. und ^. W7) ist ein mit kleinen Bleikugeln gefülltes Hohlgeschosi, mit Sprengladung und'Zünder (s. d.). Letzterer mich der Schußweite entsprechend geregelt werden, sodaß das Shrapnel kurz vor dem Ziel zur Zerteilung gelangt und seine Kugeln in einer Garbe auf den Feind schleudert. Nach 1815 fand das Chrapnel auch in andern Artillerien Aufnahme und wnrde allmählich vervollkommnet. Die Shrapnelhülle wurde in den Wänden möglichst schwach gestaltet und im Innern des Geschoß eine Kammer für die Sprengladung ange- bracht.
Verstand - Versteigeru
![Bild 66.297: Verstand - Versteigerung [unkorrigiert] Bild 66.297: Verstand - Versteigerung [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/66/66_0297.jpeg)
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Verstärkung.Durch die Erfindungen von Bormann (s. d.) ^ig. 6. [* 21] Fig. 7. [* 21] Fig. 5. und Breithaupt (s. d.) erlangte der Zünder eine be- liebige Tempierbarkeit. Eine der vollkommensten Konstruktionen von Shrapnels glatter Geschoß zcigt das österr. Rundshrapnel [* 21] (Fig. 8, a Zünder, 6 Sprengladung, d Wandung, 8 Verstärkung, [* 27] x Füll- lochschraube). Seit 1820 wurden auch die gewöhnlichen Hohl- kugeln wesentlich verbessert durch Annahme der excentrischen Höhlung [* 21] (Fig. 9). Die bisher üblichen konzentrischen Hohlkugeln hatten vermöge der Ungenauigleiten beim Gusse und der ungleich- mäßigen Dichtigkeit des Eisens nur selten dic Eigcn- höhtc Bedeutung verlieh.
Infolge der Excentricität ward auch eine größere Schußweite der Granaten im flachen Bogen ermöglicht. Die excentrischen Gra- naten und Bomben fanden besonders in Preußen [* 28] eine hohe Ausbildung, wo es fpäter durch An- nahme der Mpsen- statt der kugelförmigen Höhlung gelang, die Stetigkeit der Rotation noch zu steigern. Eine vervollkommnete Gestalt der Leuchtkugel zeigt die engl. Fallschirmbombe. Die 1830 beginnende Vervollkommnung der ge- zogenen Gewehre führte unter allmählicher Ver- drangnng der Kugel zu Geschoß von länglicher Gestalt.
Mittelpunkt und Schwerpunkt fielen nämlich bei der Kugel nie zusammen. Demzufolge ' nahm die letztere außer der fortschrei- tenden auch eine drehende Bewegung an, deren Art und Richtung indessen nicht vorherznsehen und bei jedem Schuß eine besondere war. Die Treff- genauigkeit der Kugel blieb stets eine äußerst geringe. Zur Abstellung dieses Übelstandes führte man die Züge lf. d.) ein, welche die Kugel zu einer bestimm- ten, für alle Schüsse gleichbleibenden Drehung zwingen sollten, dies aber we- gen der geringen Angriffsfläche, welche die Kugel den Zügen bot, nicht erreichen konnten.
Die Einführung der Lang- gefchosfc war also eine wesentliche Ver- besserung, weil diese Geschoß die ihnen durch die Züge gegebene Drehung um die Längcnachse im weitern Verlauf ihrer Flugbahn beibehielten. Da man diefen ein im Verhältnis zum Querschnitt großes Gewicht geben kann, erleiden sie ferner eine verhältnismäßig geringere Verzögerung durch den Luftwiderstand als die 'Rundgeschosse. Die Langgeschosse gelangten zuerst bei den Handfeuerwaffen zu allgemeiner Verwendung. Eins der ersten Geschoß dieser Art, anfänglich iHpitz- ge schoß genannt, ist dasjenige des franz. Obersten Thouvenin sl.844; s. Fig. 10). Später versah man die Lcmggeschosse im hintern Teil mit einer ¶
Fortsetzung Geschoß:
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