Ghibérti | eLexikon | Bildende Künste - Bildhauerkunst - Italiener
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Gherardi del Testa - G
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Ghibérti | Lorenzo, ital. Goldschmied, Erzgießer und Bildhauer, geb. 1378 zu Florenz, Sohn des Cione di / 627 |
Ghibérti
627 Wörter, 4'281 Zeichen
Bildende Künste — Bildhauerkunst — Italiener
Ghibérti,
Ghika
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Seite 7.320.Lorenzo, ital. Goldschmied, Erzgießer und Bildhauer, geb. 1378 zu Florenz, [* 2] Sohn des Cione di Ser Buonaccorso, lernte die Goldschmiedekunst [* 3] bei dem zweiten Mann seiner Mutter, Bartolo Ghibérti, und daneben die Malerei, da er 1400, vor der Pest fliehend, nach Rimini ging, wo er für Pandolfo Malatesta Freskogemälde auszuführen begann. Im J. 1401 eilte er auf die Nachricht hin, daß eine Aufforderung an die ersten italienischen Bildhauer ergangen sei, sich durch eine Probearbeit um den Auftrag zu der nördlichen Bronzethür am Baptisterium in Florenz zu bewerben, nach seiner Vaterstadt zurück. Ghibérti trug den Sieg über ¶
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fünf Mitbewerber (darunter Quercia und Brunellesco) durch eine Probearbeit, das Opfer Isaaks (Museum des Bargello in Florenz), davon und erhielt den Auftrag. Erst 1424 war die Arbeit beendigt, an deren Ausführung eine Anzahl der geschicktesten Bildhauer und Goldschmiede mitwirkte. Die 20 Hauptfelder enthalten neutestamentliche Darstellungen; unten sind die vier Evangelisten, weiter oben die vier Kirchenlehrer angebracht, und Friese [* 5] und Simse zeigen einen reichen Schmuck von Ornamenten und Köpfen.
Nebenbei lieferte Ghibérti 1414 für Nischen an der Kirche Or San Michele die Bronzestatue Johannes des Täufers, 1419-22 die des Matthäus und des Stephanus. Aus jener Zeit rühren auch die Bronzereliefs für das Taufbecken von San Giovanni in Siena mit der Taufe Christi und Johannes vor Herodes (1427) sowie die Grabmäler des L. Dati in Santa Maria Novella und des L. degli Albizzi in Santa Croce zu Florenz her. Auch als Architekt war in diesem Zeitraum thätig und wurde 1426 Brunellesco als zweiter Dombaumeister beigegeben.
Bildhauerkunst V
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Bildhauerkunst V.Bald nach Beendigung der ersten Bronzethür (1424) erhielt er den Auftrag zu einer zweiten, an welcher er und zuletzt sein Sohn Vittorio bis 1452 arbeiteten (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 6] V«, [* 7] Fig. 11). Dies herrliche Werk, von dem Michelangelo sagte, es sei würdig, die Pforte des Paradieses zu schmücken, enthält in zehn Feldern Szenen aus dem Alten Testament und in den Einrahmungen derselben zahlreiche Figuren und Köpfe, darunter die Ghibertis und seines Sohns, nebst einer trefflichen, den Stil der italienischen Frührenaissance vorbereitenden Ornamentik.
Flor - Florentiner Fla
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Florentiner.Als Bronzegießer fertigte Ghibérti ferner den Reliquienkasten des heil. Hyacinth (1428, Museum des Bargello, Florenz), den mit Reliefs verzierten Sarkophag [* 8] des heil. Zenobius im Dom zu Florenz (1440) und 1445 zwei kleine Glocken für die Sakristei. Er zeichnete auch Entwürfe zu Glasfenstern, welche im Dom zu Florenz und im Dom zu Arezzo ausgeführt worden sind. Ghibérti starb 1. Dez. 1455 in Florenz. Während die frühern Werke des Künstlers noch wesentlich, zumal im Faltenwurf, das Gepräge des strengen, von den Pisani beeinflußten Stils tragen, zeigen die spätern, die Reliefs der zweiten Thür, den Einfluß der Antike und der ihm gleichzeitigen Florentiner [* 9] Realisten, wie Donatellos Eleganz der Umrisse und der Komposition, hohe Schönheit und Anmut der Gestalten und eine vielseitige ornamentale Begabung zeichnen dieselben aus.
Doch ging in seinem Streben, das Relief von der bloß andeutenden Darstellungsweise, die er noch in seiner ersten Thür einhielt, zu befreien, über die Grenzen [* 10] des plastischen Stils zu vollkommen malerischer Behandlung und Wirkung hinaus. Die Reliefs seiner zweiten Thür sind daher mehr plastische Gemälde, welche auf die Folgezeit verführerisch eingewirkt und zu manchen Ausschreitungen, namentlich in der Barockperiode, verleitet haben. Er war auch schriftstellerisch thätig; Manuskripte von ihm befinden sich noch in der Biblioteca Magliabechiana zu Florenz; interessant darunter sind namentlich seine Mitteilungen über Florentiner Künstler und sich selbst. Hagens »Künstlergeschichten, oder die Chronik seiner Vaterstadt vom Florentiner Lorenz Ghibérti« (Leipz. 1833, 2 Bde.) sind nicht von Ghibérti selbst geschrieben, sondern ein Roman, worin die bei Vasari zerstreuten Notizen zu einem ansprechenden Ganzen verbunden sind. - Sein Sohn, der erwähnte Vittorio, geb. 1418, wurde 1447 »Konsul der niedern Zünfte«, zeichnete 1454 das Muster für einen Teppich der Rednerbühne vor dem Palast der Signori, goß 1478 für den Dom einen bronzenen Reliquienkasten und starb 1496.
Vgl. Perkins, Ghibérti et son école (Par. 1885).