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Giraffe | eLexikon | Zoologie - Säugethiere - Paarzeher

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Gipsabguß - Giraffe

Bild 7.358: Gipsabguß - Giraffe
Seite 7.358.
Überblick der Artikel
4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Giraffe# (Camelopardalis Schreb., Kamelparder), Säugetiergattung aus der Ordnung der Huftiere, repräsentier / 482
Giraffe _2# (Camelopardalis), Sternbild nahe am Nordpol, mit 138 dem bloßen Auge sichtbaren Sternen, darunter / 20
Giraffe _3# (Camelopardalis giraffa Gmelin, s. Tafel: Giraffe), ein Name arab. Ursprungs, aus Zirafet durch / 376
Giraffe _4# im 18. Jahrh, häufig vorkommendes Klavierinstrument, ein Flügel, dessen Saiten senkrecht zu / 26

Seite 7.358

Giraffe

2 Seiten, 904 Wörter, 6'064 Zeichen

Zoologie — Säugethiere — Paarzeher

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Giraffe



Giraffe - Girard

Bild 7.359: Giraffe - Girard
* 6 Seite 7.359.

(Camelopardalis Schreb., Kamelparder), Säugetiergattung aus der Ordnung der Huftiere, repräsentiert allein die Familie der Abschüssigen (Devexa) und enthält nur die eine Art C. Giraffa Schreb. Dies ist ein höchst auffallend gebautes Tier, 2,2 m lang, mit 1,1 m langem Schwanz, am Widerrist 3, bis zum Scheitel aber 6 m hoch, da die Vorderbeine und der Hals sehr lang sind; der Rumpf ist dick und sehr kurz, der Rücken abschüssig, der Kopf sehr zierlich gebaut, mit mittellangen Ohren, großen Augen und zwei auf der Nase [* 2] zwischen Stirn- und Scheitelbein stehenden, dem Rosenstock der Hirsche [* 3] entsprechenden Knochenzapfen, welche sich bei beiden Geschlechtern finden, stets von der Haut [* 4] überzogen bleiben und nicht abgeworfen werden. Vor ihnen liegt auf dem Nasenrücken eine dritte knöcherne Erhöhung. Die Beine sind zart mit zierlichem Huf [* 5] und nackter Schwiele an den Beugegelenken, der lange Schwanz besitzt eine Endquaste. Die Giraffe ist fast sandgelb, auf dem Rücken dunkler, auf der Unterseite weißlich, mit dicht stehenden, ziemlich großen, eckigen, dunkler oder heller rostbraunen Flecken, zwischen welchen der helle Grund nur netzartig hervortritt; der Haarkamm auf

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der Rückseite des Halses ist fahl und braun gebändert. Die Giraffe bewohnt Afrika [* 7] von der südlichen Grenze der Sahara bis 24° südl. Br. und lebt in den ebenen Steppengegenden in Trupps von 6-8, selbst 30 und 40 Stück. Ihr Gang [* 8] ist ein langsamer Paßschritt, ihr Lauf ein schwerfälliger, plumper, aber ungemein fördernder Galopp, [* 9] in welchem sie es mit einem guten Pferd [* 10] aufnimmt, aber länger als dieses aushält. Sie lebt von Baumlaub, besonders von dem der Mimosen, und in der trocknen Jahreszeit von dürrem Gras, welches sie mit ihrer wurmförmigen, als Greiforgan sehr geschickten Zunge pflückt. Um zu trinken oder etwas vom Boden aufzunehmen, spreizt sie die Vorderläufe so weit auseinander, daß sie mit dem langen Hals auf den Boden herabreichen kann.

Löwe (Tier)

Bild 10.936: Löwe (Tier)
* 13 Löwen.

Ihre Sinne, namentlich Gesicht [* 11] und Gehör, [* 12] sind vortrefflich entwickelt. Sie ist friedlich, sanft, weiß sich aber durch gewaltige Schläge mit den Läufen selbst gegen den Löwen [* 13] zu verteidigen. Die Paarung erfolgt im Frühjahr, und nach 14 Monaten wirft die Alte ein Junges. Jagd und Fang der Giraffe sind sehr schwierig. Man benutzt die Haut zu Lederwerk, die Schwanzquaste als Fliegenwedel, die Hufe zu Hornarbeiten und genießt das Fleisch. In den innerafrikanischen Städten läßt man gezähmte Giraffen oft frei umhergehen.

In den zoologischen Gärten sind sie nur bei sorgsamer Pflege längere Zeit zu erhalten und gehen meist an einer eigentümlichen Knochenkrankheit zu Grunde. Indes haben sie sich in zoologischen Gärten bereits fortgepflanzt. Abbildungen der Giraffe finden sich auf den altägyptischen Denkmälern. Der Name ist aus dem arabischen Serahfe, die Liebliche, verstümmelt. Nach Rom [* 14] kam die erste Giraffe unter Julius Cäsar, nach Deutschland [* 15] 1212, und dann gelangten erst wieder 1827 lebende Giraffen nach London [* 16] und Paris. [* 17] Gegenwärtig erhält man die meisten Giraffen aus Taka oder den zwischen dem Blauen Fluß und dem Roten Meer gelegenen Steppenländern. 1874 führte Reiche eine Gesellschaft von 24 Stück in Deutschland ein.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910



Gipsen - Giraffe (Tier

Bild 58.15: Gipsen - Giraffe (Tier)
* 19 Seite 58.15.

Giraffe

(Camelopardalis giraffa Gmelin, s. Tafel: Giraffe), ein Name arab. Ursprungs, aus Zirafet durch Verstümmelung entstanden, für ein in Afrika zwischen der Sahara und dem Oranjeflusse lebendes, wiederkäuendes Säugetier, das für sich die einzige lebende Gattung in der Familie der Kamelopardaliden (Camelopardalidae s. Devexa) bildet. Die Giraffe übertrifft den Elefanten und das Kamel an Höhe, ist vorn mit dem langen Halse 6, hinten 3 m hoch und in der Zeichnung dem Panther ähnlich, indem sie auf gelblichweißem Grunde, besonders am Körper und Halse fast regelmäßig gereihte, dunkelbraune Flecken hat.



Giraffe (Klavierinstru

Bild 58.16: Giraffe (Klavierinstrument) - Girard (Jean Baptiste)
* 20 Seite 58.16.

Bei einer zweiten, neuerdings von Stanley im Innern Afrikas entdeckten Art bez. Varietät sind die Flecken schwarz. Auf der Stirn haben Männchen und Weibchen zwei kurze, kegelförmige, mit Haut und Haaren bedeckte, nicht abfallende, knochige, hornförmige Auswüchse, welche als der untere Teil eines nicht zur Entwickelung gelangten Geweihes zu betrachten sind. Vor diesen Hörnern findet sich noch auf der Mittellinie der Nasenwurzel ein knochiger Wulst. Der ungemein lange Hals, die hohen Vorderbeine, der nach hinten abschüssige Rücken und der im Verhältnis der Höhe kurze und gedrungene Körper geben dem Tiere wie seinen Bewegungen ein seltsames Aussehen. Der kurze, dünne Schwanz trägt am Ende eine lange Haarquaste. Die Giraffe ist sehr furchtsam, leicht zu zähmen und lebt von Zweigen und

Süd-Afrika

Bild 9.487a: Süd-Afrika
* 27 Südafrika.
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Blättern, von denen die der Mimosen ihr Lieblingsfutter sind und die sie mit ihrer gegen 20 cm langen violetten Zunge erfaßt; im zahmen Zustande nährt sie sich auch von Heu, Möhren, Zwiebeln, welche sie sehr liebt, und gemahlenem Mais, Weizen und Gerste. [* 21] Julius Cäsar brachte 46 v. Chr. die erste lebende Giraffe nach Europa. [* 22] In neuerer Zeit kamen Giraffe zuerst als Geschenke des Vicekönigs von Ägypten [* 23] nach Konstantinopel [* 24] (1822), nach Paris, nach Wien [* 25] und nach England (1827). Eine herumziehende Menagerie brachte 1844 die erste nach Deutschland, der bald eine große Anzahl folgte, die fast alle von den Tierhändlern C. Hagenbeck in Hamburg [* 26] und C. Reiche in Alfeld eingeführt wurden. Durch die Mahdistenwirren im Sudan ist die Ausfuhr völlig abgeschnitten und die Giraffe sind in den europ. Tiergärten fast ausgestorben, doch ist Hoffnung vorhanden, daß der letztgenannte Händler bald aus Südafrika [* 27] Giraffe einführen wird. Unter den fossilen Vorfahren dieser Tiere sind namentlich echte Giraffe aus dem Miocän von Griechenland, [* 28] Ungarn [* 29] und Frankreich bekannt geworden; ferner gehört hierher das Sivatherium (s. d.).

Giraffe,

im 18. Jahrh, häufig vorkommendes Klavierinstrument, ein Flügel, dessen Saiten senkrecht zu der Klaviatur [* 30] gestellt sind.

Die Giraffe ist der Vorgänger des modernen Pianino (s. d.).