Gitter | eLexikon
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Gittelde - Giuliani
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Gitter | eine Umrahmung oder Umfriedigung eines Raums, ein Verschluß einer Fenster-, Thür-, Oberlicht- / 248 |
Gitter _2 | im Gegensatz zur bloßen Einfriedigung (s. d.), die Verwahrung einer Öffnung oder Umschließung / 197 |
Gitter
445 Wörter, 3'221 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Gitter,
eine Umrahmung oder Umfriedigung eines Raums, ein Verschluß einer Fenster-, Thür-, Oberlicht- oder Dachlukenöffnung, welche durch eine rechtwinkelige oder schräge Durchkreuzung von Rundstäben oder Flachleisten oder von beiden zusammen gebildet werden. Das Material ist vorzugsweise Stein, Holz [* 2] oder Metall. Am gewöhnlichsten ist die Verwendung von Schmiede- oder Gußeisen, im Mittelalter auch von Messing. Die aus Metall gefertigten Stäbe oder Leisten hielt man an ihren Schneidepunkten durch Bänder zusammen.
Brunnen (artesische Br
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* 3
Brunnen.In der Verschlingung dieser Stäbe wurde bald eine große Mannigfaltigkeit und Kunstfertigkeit erreicht. Die glatten Stäbe und Latten wurden dann später mit angeschmiedeten oder gegossenen Blättern, Blumen, Arabesken, Menschen- und Tierfiguren geschmückt, so daß die Gitter schließlich zu einem bedeutsamen Erzeugnis des Kunsthandwerks und mit dem größten Luxus ausgestattet wurden. Man fertigte Gitter zum Abschluß von Kapellen in Kirchen, zum Abschluß des Chors von den Schiffen, zur Umfriedigung der Grabdenkmäler in den Kirchen, zur Einfassung von Taufsteinen, Brunnen [* 3] und öffentlichen Denkmälern an. In der Renaissancezeit wurden die auch in der Privatarchitektur allgemein und sind es auch bis jetzt in mannigfaltigster Verwendung als Thor-, Thür-, Fenster-, Grab- und Gartengitter geblieben.
Zur Belebung der Eisenfarbe wird Vergoldung, Verkupferung, Vernickelung u. dgl. benutzt. Neben dem am meisten verbreiteten Guß von Gittern hat neuerdings auch wieder die Schmiedekunst [* 4] bei der Anfertigung von Gittern große künstlerische Erfolge erzielt. Charakteristische Beispiele sind das gotische Gitterwerk am sogen. Quintin Massys-Brunnen in Antwerpen, [* 5] die Gitter im Dom zu Freising, [* 6] das Gitter am Grabmal Karls IV. im Dom zu Prag [* 7] und das Gitter am Augustusbrunnen in Augsburg. [* 8]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Gitter,
Gislason - Gitterschne
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Seite 58.26.im Gegensatz zur bloßen Einfriedigung (s. d.), die Verwahrung einer Öffnung oder Umschließung eines Raums mittels lotrechter oder sich kreuzender Stäbe von Holz oder Eisen [* 9] oder mittels Drahtgeflechts. Es werden wie früher so auch noch heute Gitter verwendet zum Verschluß von Fenster-, Thür- und Thoröffnungen, zur Umfriedigung von Gärten, Grabstätten, öffentlichen Denkmälern und Monumentalbrunnen (s. Tafel: Brunnen I, [* 10] Fig. 4 u. 8), in Kirchen zum Abschluß von Kapellen und des Chors von den Schiffen.
Die Vorliebe für Verwendung von Schmiede- oder Gußeisen, im Mittelalter auch von Messing, hatte eine große Kunstfertigkeit in der Herstellung prächtiger Gitter zur Folge; die glatten Stäbe wurden in mannigfacher Weise miteinander verschlungen und mit Blättern, Blumen, Arabesken, Menschen- und Tierfiguren geschmückt sowie einzelne Teile zur Belebung der Eisenfarbe vergoldet, verkupfert u. s. w. Künstlerisch ausgeführte Gitter sind an den Schlössern zu Würzburg, [* 11] Belvedere in Wien, [* 12] Schönbrunn bei Wien, am Augustusbrunnen in Augsburg, im Dom zu Freising, am Grabmal Karls IV. im Dom zu Prag, auf der Place Stanislas in Nancy, [* 13] am Quinten-Massys-Brunnen in Antwerpen, zu Hampton-Court bei London. [* 14] Großartige neue Gitterwerke sind die Thürflügel am Berliner [* 15] königl. Schloß und die Thore der deutschen Abteilung der Weltausstellung 1893 zu Chicago (von Armbruster in Frankfurt [* 16] a. M.).