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GLÂNE | eLexikon | _Schweiz_

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Glâne - Glâne (Château

Bild 42.328: Glâne - Glâne (Château de)
Seite 42.328.
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7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
GLÂNE# Bezirk des Kantons Freiburg, ganz im schweizerischen Mittelland gelegen; stark gewellte Landschaft / 690
GLÂNE _2# (CHÂTEAU DE) (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Posieux). 626 m. Ehemalige Burg, auf einem 52 / 240
GLÂNE _3# (LA GRANDE) (Kt. Freiburg, Bez. Glâne). Fluss; entspringt in 808 m bei Le Gros Praz, 2 km ö. / 250
GLÂNE _4# (LA PETITE) (Kt. Freiburg und Waadt). Fluss, längster linksseitiger Zufluss zur Broye, in die / 265
GLÂNE _5# Bezirk des Kantons Freiburg. Die Viehzählung von 1906 ergab folgende Zahlen: / 162
GLÂNE _6# (LA GRANDE) (Kt. Freiburg, Bez. Glâne, und Saane). / 11
GlaneBezirk im schweiz. Kanton Freiburg, benannt nach dem gleichnamigen Zufluß der Saane, hat 169,1 / 39

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GLÂNE

3 Seiten, 1'659 Wörter, 11'512 Zeichen

Geographie Schweiz: _Schweiz_

vergrössern: Bezirk Glâne. ^[Karte: 4° 40’ O; 46° 40’ N; 1:100000]. [Karten in der Umgebung].
Bezirk Glâne.

Glâne.

Bezirk des Kantons Freiburg, ganz im schweizerischen Mittelland gelegen; stark gewellte Landschaft ohne grössere Ebenen und mit zahlreichen oft ziemlich hohen, fruchtbaren und waldgekrönten Hügelzügen. Bezirkshauptort ist Romont. Der Bezirk wird begrenzt: im W. und S. zwischen Torny-Pittet und Chapelle vom Kanton Waadt, im O. und N. von den Bezirken Veveyse, Greierz, Saane und Broye. Die 16529 ha messende Gesamtfläche des Bezirkes verteilt sich wie folgt:

ha. %
Gär­ten 59 0.3
Wie­sen und Aecker 12.953 78.4
Wald 2984 18.0
Weide 333 2.0
Un­produktives Land 200 1.3
Total 16.529 100.0

Die fruchtbare Beschaffenheit und Lage des Bodens begünstigen in erster Linie Wiesen-, Acker- und Obstbau sowie Viehzucht. Seiner günstigen Lage wegen ist der Bezirk ein wichtiges Zentrum für die Versorgung der umliegenden Gegenden und Städte mit Bodenprodukten. Klima gesund; die Höhenlage der bewohnten Siedelungen schwankt von 596 m (Écublens) bis 936 m (Les Écasseys), mittlere Höhe 766 m (Villarimboud und Les Glânes). Im Winkel zwischen den Bezirken Glâne, Saane und Greierz steht der bis zu 1176 m aufsteigende, aussichtsreiche Mont Gibloux mit schönen Dörfern, Aeckern, Wiesen, Wald und Alpweiden.

Der Bezirk gehört durch die Saane und Broye mittelbar zum Stromgebiet der Aare; seine bemerkenswertesten fliessenden Gewässer sind die Broye (Auboranges-Montet), die Grosse Glâne (die ihn von Vauderens bis Chavannes sous Orsonnens seiner ganzen Länge nach durchzieht) und der ungestüme Wildbach Neirigue (Zufluss zur Grossen Glâne, entspringt am Mont Gibloux). Gesamtbevölkerung 14306 Ew., in 2969 Haushaltungen und 2311 Häusern; 13996 Katholiken, 300 Reformierte und 10 Juden; 13795 Ew. französischer, 447 deutscher und 64 italienischer Zunge.

Auf einen km2 entfallen 87 Ew. Der Bezirk umfasst folgende 53 Gemeinden: Auboranges, Berlens, Billens, Bionnens, Blessens, Chapelle sur Gillarens, Le Châtelard, Châtonnaye, Chavannes les Forts, Chavannes sous Orsonnens, Les Ecasseys, Écublens, Eschiens, Esmonts, Estévenens, Fuyens, Gillarens, Les Glânes, Grangettes, Hennens, La Joux, Lieffrens, Lussy, Massonnens, La Magne, Massonnens, Mézières, Middes-Torny le Petit, Montet, Morlens, Mossel, La Neirigue, Orsonnens, Prez, Promasens, Romont, Rue, Le Saulgy, Siviriez, Sommentier, Torny le Grand, Ursy, Vauderens, Villangeaux, Villaraboud, Villaranon, Villargiroud, Villariaz, Villarimboud, Villarsiviriaux, Villaz-Saint Pierre, Vuarmarens und Vuisternens devant Romont. Diese Gemeinden bilden zusammen den 5. freiburgischen Gerichtsbezirk (mit Sitz des Gerichtes in Romont) und zerfallen in die 3 Friedensgerichtskreise Villaz-Saint Pierre, Romont und Rue;

6. Schulbezirk mit 42 Kreisen und 64 Schulen;

6 Militärsektionen: Massonnens, Romont, Rue, Saint Martin, Siviriez und Vuisternens devant Romont;

19 Kirchgemeinden und 3 Kapitel (Saint Henri, Romont und Saint Udalric).

vergrössern: Brücke Sainte Appoline über die Grosse Glâne.
Brücke Sainte Appoline über die Grosse Glâne.

In Romont Sekundarschule und Haushaltungsschule für junge Mädchen, in Drognens eine Korrektionsanstalt für jugendliche Verbrecher, in Billens der Bezirksspital. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landwirtschaft, besonders Futterbau, Viehzucht und Käsefabrikation. Ein Teil der Milch (etwa 2 Millionen Liter jährlich) geht in die Fabrik für kondensierte Milch zu Payerne. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:

1886 1896 1901
Hornvieh 11.223 12.833 12.964
Pferde 1169 1146 1340
Schweine 4334 6590 6330
Zie­gen 1958 2594 2099
Schafe 1992 1804 1248
Bie­nenstöcke 1587 2141 1907

Mit Ausnahme ihrer dem täglichen Leben und der Bautätigkeit dienenden Zweige ist die industrielle Tätigkeit nur schwach entwickelt, ebenso wie auch der Handel, dem immerhin Absatzgebiete nicht fehlen würden.

Den Bezirk durchzieht seiner ganzen Länge nach die wichtige Bahnlinie Bern-Freiburg-Lausanne (Tunnel von Vauderens), längs der Broye liegt auf seinem Boden von Châtillens-Bressonnaz die Linie Lausanne-Payerne-Lyss, und die Linie Bulle-Romont bedient ihn auf der Strecke Vuisternens-Romont. Zahlreiche gute Strassen, worunter besonders wichtig die Strassen Freiburg-Oron (parallel der Bahnlinie Bern-Freiburg-Lausanne von N.-S. den ganzen Bezirk durchziehend) und Rue-Romont.

Der Bezirk Glâne stand früher ganz unter der Herrschaft des Hauses Savoyen, das seine Hoheitsrechte durch die Herren von Pont, die Burgherren von Rue und ganz besonders die Grafen von Romont ausüben liess. In der Hauptsache ist die politische Geschichte des Bezirkes dieselbe wie die der Stadt Romont. Freiburg kaufte 1482 die Herrschaft Pont (mit den Dörfern Orsonnens, Chavannes sous Orsonnens, Massonnens, Villargiroud und Villarsiviriaux) an und kam 1536 auch in den Besitz von Romont und Rue, die zu Landvogteien umgestaltet wurden. Damals gehörten zur Herrschaft Rue auch noch die heute dem Bezirk Veveyse angegliederten Gemeinden Semsales, Pont, Porsel, Grattavache, Progens, Fiaugères, Le Crêt, Bouloz, Besencens und Saint Martin. Die wichtigsten historischen Denkmale im Bezirk sind die Schlösser Romont und Rue. Spuren einer Römerstrasse bei Promasens.

Glâne

(Château de) (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Posieux). 626 m. Ehemalige Burg, auf einem 52 m hohen und beinahe senkrecht abfallenden Felskopf im Winkel zwischen der Vereinigung der Grossen Glâne mit der Saane, nahe der prächtigen Glânebrücke, 3 km s. Freiburg. Heute sieht man davon noch einige Mauerreste und einen Teil des den Felssporn auf der Landseite einst vollständig abschliessenden Burggrabens. Die Burg hatte eine jener völlig unnahbaren Lagen, wie man sie für solche Anlagen in der Feudalzeit so gut zu wählen verstand.



Glâne (La Grande) - Gl

Bild 42.329: Glâne (La Grande) - Glapeys (Les)
* 2 Seite 42.329.

Abwechslungsreiche Aussicht auf die Alpen, vom Moléson bis zum Kaisereck. Stammsitz des alten, berühmten und begüterten Geschlechtes der Edeln von Glâne. Ulrich von Glâne heiratete 1078 Rolande de Villars-Valbert; seine Söhne Peter und Wilhelm wurden 1127 im Verlauf jener unruhigen Zeiten zusammen mit dem Grafen Wilhelm von Burgund in Payerne ermordet. Wilhelm von Glâne, Sohn des ermordeten Peter, wandte sich, das Schicksal seines Vaters und Onkels fürchtend, von der Welt ab und gründete nahe seiner Stammburg 1137 das Kloster Hauterive. Er liess seine Burg abtragen, baute aus deren Trümmern die Klosterkirche, trat in das Kloster als Mönch ein

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und starb hier 1142. Sein Grabmal in der Klosterkirche wird heute noch gezeigt. Wilhelm von Glâne hatte einen Bruder Hugo, der jung starb, und 4 Schwestern: Emma (Gemahlin von Graf Rudolf II. von Neuenburg), Agnes (Gemahlin von Graf Rudolf von Greierz), Juliane (Gemahlin des Herrn von Montsalvens) und Ita (Gemahlin eines in der Tarentaise sitzenden unbekannten Edelmannes).

vergrössern: Flussgebiet der Grossen Glâne. ^[Karte: 4° 40’ O; 46° 40’ N; 1:200000]. [Karten in der Umgebung].
Flussgebiet der Grossen Glâne.

Glâne

(La Grande) (Kt. Freiburg, Bez. Glâne). ^[Supplement: und Bez. Saane.] Fluss; entspringt in 808 m bei Le Gros Praz, 2 km ö. Vauderens, fliesst durchwegs nach NO. und mündet nach 29,5 km langem Lauf bei Le Petit Marly 5 km oberhalb Freiburg in 584 m von links in die Saane. Der Fluss, der nur ein Gefälle von 8‰ hat, fliesst von der Quelle bis unterhalb Macconnens meist in gleicher Höhe mit seinen sumpfigen Ufergebieten, schneidet sich aber tiefer unten oft recht tief in den Fels ein.

Die klaren und ruhigen Wasser sind reich an Fischen. Die Grosse Glâne treibt zahlreiche Mühlen und Sägen (in Sainte Appoline, Moulin Neuf, Mühle von Matran, in Neyruz, Autigny, Villaz-Saint Pierre und Romont) und wird von etwa 10 Brücken überschritten, deren bekannteste die nahe ihrer Mündung gelegene prachtvolle Glânebrücke ist. Diese auf 7 übereinander stehenden Bogen ruhende Brücke ist 1850 im Bau begonnen und im Frühjahr 1857 dem öffentlichen Verkehr übergeben worden.

Wichtigster Zufluss die Neirigue, die aus den Sümpfen von Sâles (S.-Fuss des Mont Gibloux) herkommt, mit einem mittleren Gefälle von 11,5‰ an Sâles, Rueyres-Treyfages, Villariaz, Estévenens, Grangettes, La Neirigue, Massonnens und Orsonnens vorbeifliesst und unterhalb Chavannes sous Orsonnens in 641 m von rechts in die Glâne mündet, der sie hier an Wasserführung überlegen ist. Andere Zuflüsse zur Grossen Glâne: unterhalb Prez und Siviriez die Bäche Jaigne und Lavaux, unterhalb Romont der Glaney, bei Villaz-Saint Pierre der Fochaux, unterhalb Autigny die Longivue und der Ruisseau des Glèbes (diese beiden am Mont Gibloux entspringend).

Glâne

(La Petite) (Kt. Freiburg und Waadt). Fluss, längster linksseitiger Zufluss zur Broye, in die er nach 30 km langem Gesamtlauf in der Richtung nach NO. bei der Brücke von Salavaux (800 m vom Murtensee, 434 m, entfernt) einmündet. Entspringt in den Sümpfen von Vuissens (unterhalb des Bois de la Rigne, 779 m) und fliesst bis Montet (470 m) ungefähr der Broye parallel durch das Berggebiet des n. Jorat. Bis Montet 14,5 km lang und 21‰ Gefälle. Bei Montet tritt die Kleine Glâne auf die Ebene der unteren oder aventicensischen Broye aus und folgt dem Fuss der diese Ebene im W. vom Neuenburgersee trennenden Hügelzüge.

Montet-Mündung: 15,5 km lang und 1,4‰ Gefälle. Das Einzugsgebiet der Kleinen Glâne ist ein schmaler Landstrich, der im W. mit wenig bedeutenden Höhenzügen an das Gebiet des Neuenburgersees, im O. an die Einzugsgebiete der Lembaz und Broye grenzt. In der Ebene verschmelzen die Gebiete der Kleinen Glâne und Broye miteinander und tragen gemeinsam zur Speisung der hier nach allen Richtungen abgehenden Kanäle bei. Nennenswerte Zuflüsse: von links der bei Montet mündende Bainoz, der zum grossen Teil dem Hauptfluss in geringer Entfernung parallel fliessende und bei Grandcour mündende Arignon;

von rechts der unter Cugy mündende Bach von Grandvaux oder von Le Moulin. Nebenflüsse und Hauptfluss führen in der Regel nur wenig Wasser.

Dieser durchfliesst abwechselnd freiburgisches (Bezirk Broye) und Waadtländer (Bezirke Payerne und Avenches) Gebiet. Grösste Ortschaften am linken Ufer sind: Vuissens, Montet, Bussy, Grandcour, Saint Aubin, Villars le Grand;

am rechten Ufer Combremont le Petit und Combremont le Grand, Nuvilly, Aumont, Cugy.

Die Kleine Glâne treibt zahlreiche Mühlen und Sägen.