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Glaukon | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Glaukos:

1) (G. Pontios) ein Meergott der alten Griechen. In der Argonautensage erscheint er als Fischer in der böotischen

2) Sohn des kretensischen Königs Minos und der Pasiphae. Als er einst als Knabe eine Maus verfolgte

3) Sohn des Königs Sisyphos von Korinth und der Merope

4) Urenkel des vorigen, Enkel des Bellerophon, Sohn des Hippolochos

Glaukos,

Fernsprecher (zu beson

Bild 18.287: Fernsprecher (zu besondern Zwecken, Bautechnisches)
* 3 Fische.

1) (Glaukos Pontios) ein Meergott der alten Griechen. In der Argonautensage erscheint er als Fischer in der böotischen Seestadt Anthedon, Erbauer und Steuermann der Argo, der nach der Schlacht der Argonauten mit den Tyrrhenern auf wunderbare Weise zu der Würde eines Gottes gelangte und dem Iason weissagte. Als er nämlich einst Fische, [* 3] die er auf das Ufer warf, durch die Berührung der daselbst wachsenden Kräuter plötzlich so munter werden sah, als wären sie im Wasser, aß er auch von diesen Kräutern und wurde durch deren Genuß in eine solche Begeisterung versetzt, daß er in das Meer sprang, wo ihn Okeanos und Tethys in eine Meergottheit umwandelten.

Andre berichten, Glaukos habe sich aus Liebe zu dem jugendlichen Meergott Melikertes in die See gestürzt; ja, man identifizierte ihn geradezu mit demselben. Als Seegottheit hat er die Gabe der Weissagung. Sein gewöhnlicher Aufenthalt sollte auf der Insel Delos sein. Auf vielen Inseln und Küsten Griechenlands genoß er Verehrung als ein freundlicher und milder, gegen alle Schiffbrüchigen zur Hilfe bereiter Gott. Auch Gegenstand dramatischer Darstellungen ward Glaukos; dahin gehört vor allen der Glaukos des Äschylos. Auf Bildwerken erscheint er in tritonenartiger Gestalt; sein Äußeres ist rauh und zottig, die Brust mit Seetang und Muscheln [* 4] bewachsen, Haupt- und Barthaar von üppiger Fülle.

Vgl.   Gädechens, Glaukos, der Meergott (Götting. 1860);

Voß, Mythologische Briefe, Bd. 2 (2. Aufl., Stuttg. 1827).

Schlangen I

Bild 14.500a: Schlangen I
* 5 Schlange.

2) Sohn des kretensischen Königs Minos und der Pasiphae. Als er einst als Knabe eine Maus verfolgte, fiel er in ein Honigfaß und starb. Vergebens suchte ihn sein Vater, bis endlich der Seher Polyidos ihn entdeckte. Minos verlangte zufolge eines Orakels von Polyidos, daß er den gefundenen Leichnam wieder lebendig mache, und ließ ihn zu diesem Behuf mit dem Leichnam einschließen. Da beobachtete der Seher, wie eine von ihm getötete Schlange [* 5] durch ein ihr von einer andern Schlange aufgelegtes Kraut wieder lebendig ward. Durch dasselbe Kraut brachte nun Polyidos auch den Knaben wieder zum Leben und gab ihn seinem Vater zurück, worauf dieser von ihm verlangte, er solle seinem Sohn die Weissagekunst lehren. Gezwungen that er es, aber bereit abzusegeln, hieß er Glaukos ihm in den Mund spucken; dieser that also und verlor augenblicklich seine Seherkunst wieder.

3) Sohn des Königs Sisyphos von Korinth [* 6] und der Merope, Gemahl der Eurymede, Vater des Bellerophon, [* 7] ward bei den Leichenspielen des Pelias in Iolkos von seinen wütenden Rossen vom Wagen geschleudert und zerfleischt und galt seitdem für einen Dämon, Taraxippos (»Rossescheucher«),

der bei den Isthmischen Spielen die Rosse scheu machte.

Rüstung

Bild 14.101: Rüstung
* 8 Rüstung.

4) Urenkel des vorigen, Enkel des Bellerophon, Sohn des Hippolochos, Fürst der Lykier, die er im Trojanischen Krieg dem Priamos zu Hilfe führte. Hier gehörte er zu den tapfersten Kriegern auf troischer Seite und erneuerte mit Diomedes den von ihren Vätern geschlossenen Freundschaftsbund durch den Tausch der Rüstung [* 8] (»Ilias«, VI, 119 ff.). Als die Troer die hellenischen Lagerbefestigungen stürmten, war Glaukos mit Sarpedon der erste auf der Mauerbrüstung; später erscheint er als Beschützer des von Aias verwundeten Hektor und als Rächer des von den Hellenen getöteten Sarpedon. Er selbst wurde von Aias getötet.