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Glaukos | eLexikon | Mythologie - Griechische Mythologie - Wassergottheiten

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Glaukomatös - Gldf

Bild 58.66: Glaukomatös - Gldf
Seite 58.66.
Überblick der Artikel
2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Glaukos1) (G. Pontios) ein Meergott der alten Griechen. In der Argonautensage erscheint er als Fischer / 504
Glaukos _21) G. Pontĭos, ein griech. Gott des Meers, war, wie man erzählte, ursprünglich ein Fischer / 477

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Glaukos

981 Wörter, 6'396 Zeichen

Mythologie — Griechische Mythologie — Wassergottheiten

Titel
Elemente zu Glaukos:

1) Glaukos Pontĭos, ein griech. Gott des Meers, war, wie man erzählte

2) Glaukos, Sohn des Sisyphos und der Merope

3) Glaukos, Sohn des Hippolochos, Enkel des Bellerophon

4) Glaukos (Glaukon), Sohn des Minos

Glaukos.

1) Glaukos Pontĭos, ein griech. Gott des Meers, war, wie man erzählte, ursprünglich ein Fischer aus der böot. Stadt Anthedon. Als er einst sah, daß gefangene Fische [* 2] durch Berührung oder den Genuß eines Krautes wieder auflebten, aß er selbst von dem Wunderkraute und stürzte sich, von göttlicher Begeisterung erfüllt, sogleich in das Meer. Nach anderer Überlieferung that er dies aus Verzweiflung darüber, daß ihm zur Unsterblichkeit nicht auch ewige Jugend verliehen war, oder aus Verdruß, weil er die Zweifel, die andere betreffs seiner Unsterblichkeit hegten, nicht widerlegen konnte. Er ward zum Meergott.

Kreisabschnitt - Kreis

Bild 10.186: Kreisabschnitt - Kreisinstrumente
* 3 Kreise.

Als solcher wurde er an vielen Orten, wo Fischfang und Schiffahrt blühten, z. B. auf Delos, Naxos, am Kap Malea und andern Orten verehrt. Man schrieb ihm namentlich die Gabe untrüglicher Weissagung zu. Seinem Wesen nach steht er dem Kreise [* 3] des Dionysos [* 4] nahe. Von den Schriftstellern wird er als Gott mit weißem schilfbekränzten Haar, [* 5] am Leibe mit Muscheln, [* 6] Meergras und Steinen bedeckt und mit großem Fischschweif versehen geschildert. –

Vgl.   Gaedechens, Glaukos der Meergott (Gött. 1860).

2) Glaukos, Sohn des Sisyphos und der Merope, Gemahl der Eurymede oder Eurynome, Vater des Bellerophontes, König von Ephyre-Korinth, zeugte in Lakedämon mit der Panteidyia die Leda. Bei den Leichenspielen zu Ehren des Pelias in Jolkos oder Potniae wurde er von Iolaos mit dem Viergespann besiegt und darauf von seinen eigenen Pferden zerrissen. Zum Unterschied von dem ihm nahe verwandten Glaukos Pontios wurde er nach dem Orte Potniae in Böotien Glaukos Potnieus genannt. –

Vgl.   Glaukos Hermann, De Aesch.

Glaucis (Opusc., Bd. 2, Lpz. 1827); Völcker, Die Mythologie des Japetischen Geschlechts (Gieß. 1824).

Rüstungen und Waffen

Bild 14.100a: Rüstungen und Waffen
* 8 Waffen.

3) Glaukos, Sohn des Hippolochos, Enkel des Bellerophon, [* 7] unter Sarpedon Führer der Lykier, die dem Priamos zu Hilfe gezogen waren. Berühmt ist seine in Homers Ilias (VI, 119–236) geschilderte Begegnung mit Diomedes auf dem Schlachtfelde, wo beide Helden sich an die von alters her zwischen ihren Geschlechtern bestehende Gastfreundschaft erinnern und zum Zeichen der Freundschaft ihre Waffen [* 8] tauschen. Glaukos empfängt dabei für seine goldene eine eherne Rüstung. [* 9] Er wird später von Teukros verwundet, von Apollon [* 10] aber wieder geheilt und endlich vom Telamonier Aias getötet. Sein Leichnam wurde von dem Scheiterhaufen auf Befehl des Apollon durch die Winde [* 11] nach Lykien gebracht und dort bestattet.

4) Glaukos (Glaukon), Sohn des Minos, des Königs von Kreta und der Pasiphae oder Krete, fiel auf der Jagd nach einer Maus (nach andern beim Ballspiel) in ein Honigfaß und erstickte. Minos befahl dem Seher Polyeidos aus Argos, den Sohn zu suchen. Von Vögeln wird diesem der Weg gezeigt. Da er aber den gefundenen Leichnam nicht wieder zu beleben vermag, wird er vom Könige in das Grabmal des Sohnes mit eingeschlossen. Er hatte jedoch gesehen, wie eine Schlange, [* 12] die von ihm erschlagen war, durch eine andere mit einem wunderkräftigen Kraute wieder lebendig gemacht wurde. Er ruft nun durch das gleiche Mittel den Glaukos ins Leben zurück, und beide werden aus dem Grabmal befreit.