Gödeke | eLexikon | Litteratur - Literarhistoriker - Deutsche
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Godefroy - Gödöllö
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Gödeke | Karl, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1814 zu Celle, studierte 1834-38 in Göttingen Philologie / 301 |
Goedeke | Karl, Litteraturhistoriker, ge. 15. April 1814 zu Celle, studierte in Göttingen bis 1838 Philologie / 353 |
Gödeke
654 Wörter, 4'769 Zeichen
Litteratur — Literarhistoriker — Deutsche
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Gödeke,
Karl, Litterarhistoriker, geb. 15. April 1814 zu Celle, [* 3] studierte 1834-38 in Göttingen [* 4] Philologie und Litteraturgeschichte, lebte dann einige Jahre in Celle seinen Studien und trat im Herbst 1843 als Korrespondent in die Geschäfte des Hofbuchhändlers Hahn [* 5] in Hannover. [* 6] Später lebte er abwechselnd in Celle, Hannover und Göttingen, bis er 1873 zum außerordentlichen Professor der Litteraturgeschichte an der Universität zu Göttingen ernannt wurde. Seine litterarische Laufbahn begann Gödeke unter dem Namen Karl Stahl mit der Komödie in Aristophanischem Geschmack: »König Kodrus, eine Mißgeburt der Zeit« (Leipz. 1839),
welcher »Novellen« (Celle 1840) und ein »Novellenalmanach für 1842« (Hannov. 1841) folgten. Sodann veröffentlichte er die Sammlungen: »Deutschlands [* 7] Dichter von 1813 bis 1843« (Hannov. 1844),
»Elf Bücher deutscher Dichtung von Seb. Brant bis auf die Gegenwart« (Leipz. 1849, 2 Bde.),
»Edelsteine [* 8] aus den neuesten Dichtern« (Hannov. 1851) und »Deutsche [* 9] Dichtung im Mittelalter« (das. 1854, Sachregister 1871; 2. verm. Ausg., Dresd. 1871); die Monographien: »Knigges Leben u. Schriften« (Hannov. 1844) und »Pamphilus Gengenbach« (das. 1856),
denen sich später »Emanuel Geibel« (Stuttg. 1869, Bd. 1) und »Gödeke A. Bürger in Göttingen and Gellinghausen« (Hannov. 1873) anschlossen. Sein Hauptwerk ist der sorgfältig gearbeitete und ungemein reichhaltige »Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung« (Hannov. 1857-81, 3 Bde.),
der gegenwärtig in zweiter, neubearbeiteter Auflage (Dresd. 1884-86, Bd. 1 u. 2) erscheint, und aus dem »Goethe und Schiller« (1859) besonders erschien. Außerdem lieferte Gödeke zu den neuern Cottaschen Ausgaben von Schiller, Lessing und Goethe Biographien und litterarische Einleitungen, aus denen auch sein Buch »Goethes Leben und Schriften« (2. Aufl., Stuttg. 1877) hervorging, gab mit Jul. Tittmann die Sammlungen: »Deutsche Dichter des 16. Jahrhunderts« (Leipz. 1867-83, Bd. 1-18) und »Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts« (das. 1869-85, Bd. 1-15) heraus und leitete die historisch-kritische Ausgabe von »Schillers sämtlichen Werken« (Stuttg. 1867-76, 15 Bde.). Auch gab er die »Geschäftsbriefe Schillers« (Leipz. 1875) heraus.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Goedeke,
Karl, Litteraturhistoriker, ge. 15. April 1814 zu Celle, studierte in Göttingen bis 1838 Philologie, lebte dann in Celle, später in Hannover als wissenschaftlicher Berater und Korrespondent des Hofbuchhändlers Hahn. Darauf ging er wieder nach Celle, 1859 nach Göttingen und wurde hier 1873 zum außerord. Professor der Litteraturgeschichte ernannt. Er starb 28. Okt. 1887 in Göttingen. Seine litterar. Thätigkeit begann er unter dem Namen Karl Stahl mit dem Drama «König Kodrus, eine Mißgeburt der Zeit» (Lpz. 1839),
welches, gleich nach der Katastrophe der Göttinger Sieben verfaßt, ein Ausdruck der damals verbreiteten Mißstimmung war, und mit seinen frisch gezeichneten «Novellen» (Celle 1841),
denen ein «Novellen-Almanach» (Hannov. 1842) folgte. Später wandte sich Goedeke der deutschen Litteraturgeschichte zu und lieferte zunächst eine Reihe von Monographien und Sammlungen, die durch sorgfältige Kritik und geschmackvolle Behandlung einen hervorragenden und bleibenden Wert besitzen. Dahin gehören «A. Freiherr Knigge. Sein Leben und seine Schriften» (Hannov. 1844),
«Pamphilus Gengenbach» (ebd. 1856) und «Every-Man, Homulus und Hekastus» (ebd. 1865); ferner die litterarhistor. Chrestomathien: «Deutschlands Dichter von 1813 bis 1843» (ebd. 1844),
«Elf Bücher deutscher Dichtung von Seb. Brant bis auf die Gegenwart» (2 Bde., Lpz. 1849),
«Deutsche Dichtung im Mittelalter» (Hannov. 1854; 2. Aufl., Dresd. 1871) und die Schriften A. Bürger in Göttingen und Gelliehausen» (Hannov. 1873),
«Schillers Geschäftsbriefe» (Lpz. 1875). Sein Hauptwerk bildet der ungemein reichhaltige «Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung», (3 Bde. in 4 Abteil., Dresd. 1859‒81; in gänzlich umgearbeiteter 2. Aufl., ebd. 1884 fg., auch nach des Verfassers Tode fortgesetzt), ein bibliogr. Repertorium, das die sicherste Übersicht über das gewaltige wissenschaftliche Material giebt und in den kurzen Einleitungen und Charakteristiken ebenso wie in der Gruppierung den Meister der Forschung zeigt. Goedeke lieferte ferner die Biographien und Einleitungen zu den Stuttgarter Ausgaben der deutschen Klassiker (Schiller, Lessing und Goethe, 1865 fg.), aus denen auch sein Buch «Goethes Leben und Schriften» (Stuttg. 1874; 2. Aufl. 1877) hervorging, und leitete die histor.-kritische Ausgabe von «Schillers sämtlichen Schriften» (17 Bde., ebd. 1867‒76). Mit Julius Tittmann (gest. 17. Jan. 1883) gab Goedeke die Sammlungen: «Deutsche Dichter des 16. Jahrh.» (18 Bde., Lpz. 1867‒83) und «Deutsche Dichter des 17. Jahrh.» (15 Bde., ebd. 1869‒83) heraus.