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Götze | eLexikon | Kulturgeschichte - Sitten und Gebräuche

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  • ️Sat Jul 19 1856

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Götz von Berlichingen

Bild 7.574: Götz von Berlichingen - Gouachemalerei
Seite 7.574.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Götzejeder als Gott verehrte körperliche Gegenstand, besonders das Abbild einer Gottheit, mag dasselbe / 144
Goetze1) Emil Karl, Bühnensänger (Tenor), geb. 19. Juli 1856 zu Leipzig, Schüler des Konservatoriums / 90
GötzeHeinrich, Musikpädagog, geb. 7. April 1836 zu Wartha in Schlesien, besuchte das Lehrerseminar / 109

Seite 7.574

Götze

343 Wörter, 2'537 Zeichen

Kulturgeschichte — Sitten und Gebräuche

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Götze,

jeder als Gott verehrte körperliche Gegenstand, besonders das Abbild einer Gottheit, mag dasselbe ein Naturprodukt oder durch die (plastische) Kunst geschaffen sein. Die Verehrung von Götzenbildern oder Götzen (Götzendienst) ist eine höhere Stufe des Fetischismus (s. d.) und findet sich bei Völkern, welche zwar nicht mehr der niedersten Wildheit angehören, aber höchstens einen mittlern Grad von Zivilisation erreicht haben, wie die Juden in der Zeit, wo sie Hausgötzen und das goldene Kalb verehrten.

Romanzement - Römer

Bild 13.922: Romanzement - Römer
* 2 Römer.

Doch wurden von den Kirchenvätern in ihrer Polemik gegen das Heidentum auch die auf einem höhern Standpunkt stehenden Religionen der Ägypter, Griechen und Römer [* 2] als Götzendienst gebrandmarkt, weil dieselben ihre Götzenbilder vielfach nicht bloß als Repräsentanten der Götter, sondern als von ihnen beseelte Leiber derselben ansahen. Mit den Heiligenbildern der christlichen Kirche geschieht indessen vielfach dasselbe.

Vgl.   Scholz, Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern (Regensb. 1877).

Goetze,

1) Emil Karl, Bühnensänger (Tenor), geb. 19. Juli 1856 zu Leipzig, [* 3] Schüler des Konservatoriums in Dresden, [* 4] wo er im Oktober 1878 auch zuerst die Bühne betrat, war darauf drei Jahre am dortigen Hoftheater engagiert und wirkt seitdem als erster Tenor am Stadttheater zu Köln. [* 5] Goetze gehört zu den gefeiertsten Gesangskünstlern, der auch in zahlreichen Gastrollen an den ersten Bühnen Deutschlands [* 6] glänzende Erfolge erzielte. Zu seinen Hauptrollen gehören: Walter Stolzing, Lohengrin, Faust, Prophet, Lyonel (»Martha«),

Max, Raoul etc.

Vgl.   »Aus Emil Goetzes Jugendzeit« (Leipz. 1886).

2) Johann Melchior, s. Goeze.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Götze,

Schlesien

Bild 14.512a: Schlesien
* 7 Schlesien.

Heinrich, Musikpädagog, geb. 7. April 1836 zu Wartha in Schlesien, [* 7] besuchte das Lehrerseminar in Breslau, [* 8] wo er den Musikunterricht von Mosewius und Baumgart genoß, wurde nach dreijähriger Wirksamkeit als Lehrer Schüler des Leipziger Konservatoriums, studierte unter Franz Götze Gesang, verlor aber die Stimme und widmete sich zunächst als Hauslehrer in Rußland, dann in Breslau der musikalischen Lehrthätigkeit und Komposition. 1871 wurde er als Seminarmusiklehrer zu Liebenthal i. Schl. angestellt. Von seinen Kompositionen sind zwei Serenaden (für Streichorchester), sechs Skizzen (desgleichen) und ein Klaviertrio hervorzuheben. Als trefflicher Pädagog erwies er sich mit der »Populären Abhandlung über Klavierspiel« und besonders mit den »Musikalischen Schreibübungen«, der ersten deutschen Arbeit über das Musikdiktat.