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Gotter | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500

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Gott (Johann von) - Gö

Bild 7.564: Gott (Johann von) - Götterdämmerung
Seite 7.564.
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Gotter1) Gustav Adolf, Graf von, preuß. Diplomat, geb. 26. März 1692 zu Altenburg, studierte in / 482
Gotter _2# Friedr. Wilh., Dichter, geb. 3. Sept. 1746 in Gotha, versuchte sich schon als Knabe in kleinen / 278
Gotter _3# Gustav Adolf, Graf, preuß. Staatsmann, geb. 26. März 1692 in Altenburg, stammte aus einer / 252

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Gotter

1'012 Wörter, 7'169 Zeichen

Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500

Titel
Elemente zu Gotter:

1) Gustav Adolf, Graf von, preuß. Diplomat

2) Friedrich Wilhelm, Dichter

Gotter,

Hof (meteorologisch) -

Bild 59.246: Hof (meteorologisch) - Hofburgwache
* 6 Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.

1) Gustav Adolf, Graf von, preuß. Diplomat, geb. 26. März 1692 zu Altenburg, [* 2] studierte in Jena [* 3] und Halle [* 4] die Rechte und war seit 1715 seinem Vater, gothaischem Kammerdirektor, in Wien [* 5] bei Abwickelung finanzieller Geschäfte behilflich. Hier gewann er das Vertrauen des Prinzen Eugen, ward der Günstling vornehmer Damen, machte ein glänzendes, luxuriöses Haus und erlangte am kaiserlichen Hof [* 6] großen Einfluß. 1717 wurde er als Legationssekretär Vertreter des Herzogs von Gotha [* 7] am kaiserlichen Hof, 1720 außerordentlicher Gesandter desselben, 1724 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, 1729 zugleich Komitialgesandter in Regensburg [* 8] und 1732 preußischer Gesandter am Wiener Hof, zog sich aber 1736 auf das von ihm im Rokokostil prächtig erbaute und mit zahlreichen Kunstwerken ausgeschmückte Schloß Molsdorf bei Erfurt [* 9] zurück, von wo er gleichzeitig das Amt eines preußischen Gesandten im obersächsischen Kreis [* 10] versah. 1740 trat er nach der Thronbesteigung Friedrichs II., der an Gotters geistreicher, liebenswürdiger Unterhaltung besondern Gefallen fand, sich jedoch gelegentlich auch über seine Schwächen, seine ewige Geldverlegenheit und seine Schlemmerei, lustig machte, als Oberhofmarschall wieder in preußische Dienste, [* 11] wurde vom Kaiser Karl VI. zum Reichsgrafen ernannt, führte Ende 1740 eine wichtige Mission an Maria Theresia aus, deren Scheitern den ersten Schlesischen Krieg zur Folge hatte, ward 1743 Generaldirektor der Oper, 1744 einer der Kuratoren der Akademie der Wissenschaften und, nachdem er seiner Kränklichkeit wegen wieder fünf Jahre zu Molsdorf in Ruhe hatte leben müssen, 1752 Generalpostmeister und 1753 dirigierender Minister im Generaldirektorium. Er starb 28. Mai 1762 in Berlin. [* 12]

Vgl.   Beck, Graf Gustav Adolf v. Gotter (Gotha 1867).

Gottfried von Viterbo

Bild 7.568: Gottfried von Viterbo - Göttingen
* 13 Göttingen.

2) Friedrich Wilhelm, Dichter, geb. 3. Sept. 1746 zu Gotha, studierte in Göttingen [* 13] die Rechte, daneben englische, italienische und namentlich französische Litteratur, insbesondere die Dramatiker, und wagte, angeregt durch den Schauspieler Ekhof, selbst einige nicht unglückliche dramatische Versuche. Nach der Rückkehr in seine Vaterstadt (1766) ward er als zweiter Archivar daselbst angestellt und begleitete im folgenden Jahr den Freiherrn v. Gemmingen als Legationssekretär nach Wetzlar. [* 14]

Doch verließ er die diplomatische Laufbahn, um 1768 als Erzieher zweier junger Edelleute nach Göttingen zurückzukehren, wo er mit Boie die Herausgabe des ersten deutschen »Musenalmanachs« besorgte und durch seine dazu gelieferten Beiträge seinen Dichterruf begründete. Im J. 1770 ging er als Legationssekretär wieder nach Wetzlar, wo er mit Goethe, Jerusalem [* 15] u. a. verkehrte, und ward nach seiner Rückkehr nach Gotha Geheimer Sekretär [* 16] daselbst. Aus Gesundheitsrücksichten unternahm er 1774 eine Reise nach Lyon, [* 17] lebte dann in seiner Vaterstadt den Musen [* 18] und starb daselbst 18. März 1797. Gotter war der letzte namhafte Vertreter des spezifisch französischen Geschmacks in der deutschen Poesie, welcher in korrekter Nüchternheit und eleganter Versifikation seine Triumphe suchte.

Seine Opern, Lustspiele und Schauspiele waren größtenteils nur Bearbeitungen französischer Originale, am bekanntesten wurde davon das Melodrama »Medea« (1775),

mit Musik von Benda (1778). Seine Episteln, Lieder, Elegien, Erzählungen etc. zeichnen sich durch schalkhafte Laune und weltmännischen Ton aus, sind aber ohne tiefern poetischen Wert. Seine »Gedichte« erschienen gesammelt Gotha 1787-1788, 2 Bde.; Bd. 3, als »Litterarischer Nachlaß«, das. 1802.