GOTTSHAUS | eLexikon | Thurgau - Bischofszell - Hauptwil
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GOTTSHAUS | (Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil). 490-605 m. Gemeindeabteilung; umfasst das mit / 292 |
GOTTSHAUS
292 Wörter, 2'169 Zeichen
Geographie Schweiz: Thurgau — Bischofszell — Hauptwil
Gottshaus
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil). 490-605 m. Gemeindeabteilung; umfasst das mit Wiesen und Wald bestandene Gebiet, das sich ö. Bischofszell und Hauptwil bis zur Sitter und zur St. Galler Gemeinde Bernhardzell hinzieht. Zählt 36 Weiler, Höfe und Güter, deren bedeutendste Eberswil, Wilen, Stocken, Störshirten, Thrön, Horb, Mollishaus, Lauften, Pelagiberg, Thürlewang, Zorn, Lemisau, Hasum und Wolfhag sind. Der Pelagiberg ist ein konisch geformter Hügel mit sehr schöner Aussicht.
Das Gebiet umschliesst ausser der Sitter noch den Horber-, Rütti- und Horbachweier, die zusammen mit 2 weitern Weiern zwei Mühlen und einige andere industrielle Betriebe mit Kraft versehen. Alle diese Gewässer sind reich an Fischen (besonders Hechten) u. werden von vielen wilden Enten belebt. Gottshaus gehört zur paritätischen Kirchgemeinde Bischofszell, doch haben die ö. Wilen wohnenden Katholiken sich zu einer eigenen Filiale mit Kirche zu Pelagiberg zusammengetan.
Stationen Bischofszell und Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. In Mollishaus Postablage. In Wilen und Hoferberg je eine Primarschule. 239 Häuser, 676 Ew., wovon 352 Reformierte und 324 Katholiken. Ausgezeichnete Wiesen begünstigen vor allem Viehzucht und Milchwirtschaft. Die Häuser im Appenzeller- und Toggenburgerstil erbaut, so dass die Gegend in manchen Beziehungen jenen Landschaften gleicht. 3 grosse Sennereien, 2 Käsereien. Käse- und Schweinehandel.
Etwas Stickerei. Torfgruben. Längs der Sitter Sand- und Kiesgruben. Mächtige Nagelfluhbänke an den von Waldkirch und Bernhardzell herabkommenden Bächen. Das Gebiet früher Eigentum und unter der Gerichtshoheit des Gotteshauses zu Bischofszell, dem in seiner Gründungsurkunde die Aufgabe gestellt ward, diesen ihm längs der Sitter als Eigentum zugewiesenen Landstrich urbar zu machen und zu besiedeln. Daher auch der Name der Landschaft. Die von den Bischofszeller Chorherren gegründeten Bauernhöfe sind später zu Privateigentum geworden. Auf Boden von Gottshaus ist 1831 in der Nähe der st. gallerischen Häusergruppe Widenhub ein römischer Münzschatz, der sog. Schatz von Widenhub, aufgefunden worden.