peter-hug.ch

Gould | eLexikon | Litteratur - Englische Literatur - Schriftsteller

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Fri Sep 14 1804

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Goujon - Gould

Bild 7.576: Goujon - Gould
Seite 7.576.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Gould(spr. guhld oder gohld), 1) John, Zoolog, geb. 14. Sept. 1804 zu Lyme Regis in Dorsetshire, / 623
Gould _2(spr. gohld), Thomas, nordamerikan. Bildhauer, geb. 1818 zu Boston, modellierte seine ersten / 96
Gould _3# (spr. guhld), Benj. Apthorp, amerik. Astronom, geb. 27. Sept. 1824 in Boston, studierte daselbst / 296
Gould _4# (spr. guhld), Jay, nordamerik. Finanzmann, geb. 27. Mai 1836 zu Roxbury im Staate Neuyork, erhielt / 128
Gould _5# (spr. guhld), John, engl. Ornitholog, geb. 14. Sept. 1804 in Lyme-Regis in Dorsetshire, erhielt / 211
Gould _6# (spr. guhld), Sabine Baring-, englischer philos.-theol. Schriftsteller, geb. 28. Jan. 1834 in / 159
Gould _7*, Benj. Apthorp, starb 27. Nov. 1896 in Neuyork. / 10

Seite 7.576

Gould

3 Seiten, 1'523 Wörter, 10'558 Zeichen

Litteratur — Englische Literatur — Schriftsteller

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Gould:

1) John, Zoolog, geb. 14. Sept. 1804 zu Lyme Regis in Dorsetshire

2) Benjamin Apthorp, Astronom

3) Jay, berüchtigter nordamerikan. Geldmann

4) Sabine, s. Baring-Gould.

Gould

London

Bild 10.896a: London
* 2 London.

(spr. guhld oder gohld), 1) John, Zoolog, geb. 14. Sept. 1804 zu Lyme Regis in Dorsetshire, bildete sich von seinem 14. bis 20. Lebensjahr in den königlichen Gärten unter der Leitung von Aiton in Windsor für die Naturwissenschaft, ging 1824 zur Fortsetzung seiner Studien als Präparator nach London [* 2] und kam 1830 in den Besitz einer schönen Sammlung indischer Vögel, [* 3] welche er in einem reich illustrierten Werk: »A century of birds from the Himalaya Mountains« (Lond. 1831),

beschrieb. Gleichzeitig veröffentlichte er ein kostbares Prachtwerk: »Birds of Europe« (Lond. 1832-37, 5 Bde.),

welchem die »Synopsis of the birds of Australia« (das. 1837-1838, 4 Bde.) und die »Icones avium« (das. 1837-1838, 2 Bde.) folgten. 1838 ging er nach Australien, [* 4] um die dortige Tierwelt zu studieren, und veröffentlichte nun eine Reihe von Werken, durch welche die Zoologie dieses Weltteils ungemein gefördert wurde. Die wichtigsten sind: »Birds of Australia« (Lond. 1840-48, 7 Bde.; mit 3 Supplementbänden 1850-1852),

»Mammals of Australia« (das. 1845-60, 12 Bde.) und »Handbook of the birds of Australia« (das. 1865, 2 Bde.);

dazu an Monographien: »Introduction to the Trochilidae or humming-birds« (das. 1861);

»Monography of the Macropodidae« (das. 1841-42, 2 Bde.);

»Odontophorinae« (das. 1844-50);

»Ramphastidae« (das. 1834, 2. Aufl. 1854);

»Trochilidae« (das. 1849-60, 5 Bde.; Supplemente 1880);

»Trogonidae« (das. 1838, 2. Aufl. 1858);

»Pittidae« (das. 1880).

Auch schrieb er: »Birds of Asia« (Lond. 1850-81, 32 Tle.),

»Birds of Great Britain« (das. 1862-73, 5 Bde.);

»Birds of New-Guinea and the adjacent Papuan islands« (das. 1875).

Gould starb 7. Febr. 1881 in London.

2) Benjamin Apthorp, Astronom, geb. 27. Sept. 1824 zu Boston, [* 5] studierte seit 1844 bei Gauß in Göttingen, [* 6] war dann Assistent bei Schumacher und Petersen in Altona [* 7] und wurde nach seiner Heimkehr bei der Küstenvermessung der Vereinigten Staaten [* 8] beschäftigt. Er verbesserte die Methoden der Bestimmung der Längengrade, gründete 1850 das »Astronomical Journal« (Cambr. 1850-61) und übernahm 1856 die Leitung der Dudley-Sternwarte in Albany, ging aber 1870 als Direktor der neugegründeten Sternwarte [* 9] zu Cordova nach Argentinien, von wo er 1885 nach den Vereinigten Staaten zurückkehrte. Er führte zuerst zur Bezeichnung der Folge der Entdeckung der kleinen Planeten [* 10] statt der bisher üblichen figürlichen Zeichen in Ringe eingeschlossene Zahlenzeichen ein, die daher Guldsche Zeichen genannt werden, und berechnete die Ephemeriden verschiedener Planeten und Kometen; [* 11] sein Hauptwerk ist die »Uranometria Argentina« [* 12] (1877),



Goum - Gourgaud

Bild 7.577: Goum - Gourgaud
* 13 Seite 7.577.

welche auf 13 Karten

mehr

10,649 mit bloßem Auge [* 14] sichtbare Sterne des südlichen Himmels bis herab zur siebenten Größe enthält. Auch schrieb er: »Report of the discovery of the planet Neptune« (Washingt. 1850);

»Discussions of observations made by the United States astronomical expedition to Chili, to determine the solar parallax« (das. 1856).

3) Jay, berüchtigter nordamerikan. Geldmann, geboren als Sohn eines unbemittelten Farmers zu Roxbury im Staat New York, wandte sich nach einem abenteuerlichen Jugendleben 1859 dem Eisenbahnwesen zu und machte sich dadurch, daß er mehrere im bankrotten Zustand befindliche Zweigbahnen wieder zur Blüte [* 15] brachte, einen Namen. In New York ansässig, stürzte sich Gould mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in den Strudel der Spekulation. Zunächst beutete er die Erie-Eisenbahngesellschaft dermaßen aus, daß er, als diese 1872 einen Kriminalprozeß gegen ihn anstrengte, sich ohne weiteres zu einer Restitution von 9 Mill. Doll. verstehen konnte.

Als seine berüchtigtste That wird die große Goldhausse Ende der 60er Jahre hingestellt, die bei ihrem Zusammenbruch Millionen schwer schädigte oder gänzlich ruinierte, während Gould selbst reichen Gewinn daraus erntete. Nun wandte er sich wieder dem Eisenbahnwesen zu und machte besonders mit den nach der Krisis von 1873 bis auf 14 gefallenen Aktien der Union-Pacificbahn einen unerhörten Gewinn. Die Länge der von Gould gebauten oder von ihm beherrschten Bahnen wird auf über 20,000 km und die Höhe des Kapitals derselben an Aktien und Bons auf 650 Mill. Dollars angegeben. Gould ist auch nach Greeleys Tod Haupteigentümer der »New York Tribune«.

4) Sabine, s. Baring-Gould.

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Gould

(spr. gohld), Thomas, nordamerikan. Bildhauer, geb. 1818 zu Boston, modellierte seine ersten Figuren im Atelier seines einzigen Lehrers Cheney, war in Boston thätig, bis er 1868 nach Italien ging und mehrere Jahre in Florenz lebte. 1878 kehrte er nach Boston zurück. Unter seinen idealen, oft sehr kühnen und schwungvollen Werken sind besonders hervorzuheben: der Westwind, Kleopatra, Timon von Athen, Ariel, Christus und der Satan (Kolossalköpfe), der Geist im «Hamlet» und die besonders interessanten Reliefköpfe: Dampf und Elektricität. An Porträtstatuen brachte er bis jetzt die von John Hancock, des Gouverneurs Andrew von Massachusetts und zahlreiche Porträtbüsten.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Gould

Europa. Fluß- und Gebi

Bild 5.919a: Europa. Fluß- und Gebirgssysteme
* 16 Europa.

(spr. guhld), Benj. Apthorp, amerik. Astronom, geb. 27. Sept. 1824 in Boston, studierte daselbst und ging, nachdem er an der Harvard University 1844 graduiert hatte, nach Europa, [* 16] wo er sich an den Sternwarten [* 17] in Greenwich, Paris, [* 18] Berlin [* 19] und Göttingen aufhielt. 1848 kehrte er nach Amerika [* 20] zurück, wurde 1851 daselbst bei der Küstenvermessung (Coast Survey) angestellt und führte in deren Dienste [* 21] eine große Reihe von Längenbestimmungen auf telegr. Wege aus, noch bevor diese von ihm wesentlich verbesserte Methode in Europa zur Anwendung kam. 1856–59 war Gould Direktor des Dudley-Observatoriums in Albany; den amerik.

Bürgerkrieg machte er im Dienste der Sanitary Commission mit und sammelte hierbei das Material zu seinem Werke «Military and anthropological statistics of American soldiers» (Neuyork [* 22] 1869). 1868 unternahm Gould eine astron. Expedition nach Südamerika, [* 23] um Argelanders Durchmusterung und die Zonenbeobachtungen auch auf den südl. Himmel [* 24] auszudehnen. Dieses ursprünglich private Unternehmen ward auf Wunsch der argentin. Regierung in ein nationales verwandelt und Gould erhielt den Auftrag, in Cordoba [* 25] eine Sternwarte zu errichten, die er 1870–85 leitete; die Resultate seiner Arbeiten während dieser Zeit sind in den ersten 14 Bänden der Annalen der Sternwarte von Cordoba niedergelegt.

Außerdem gründete er 1872 in Cordoba eine meteorolog. Anstalt, deren Beobachtungsnetz sich über ganz Argentinien und die Nachbargebiete erstreckt. 1885 legte Gould beide Stellungen nieder und ging nach Boston zurück, um die Herausgabe des von ihm begründeten und 1849–61 geleiteten «Astronomical Journal» wieder aufzunehmen. G.s Hauptschriften sind: «Report of the discovery of the planet Neptune» (Washingt. 1850),

«Discussions of observations made by the United States astronomical expedition to Chili, to determine the solar parallax» (ebd. 1856),

«Reduction of the observations of fixed stars by d’Agelet at Paris, in 1783–85» (ebd. 1866),

«The transatlantic longitude as determined by the Coast Survey» (1869) und «Uranometria Argentina» nebst Sternatlas (Buenos-Aires 1879).

Gould

Telegraph I

Bild 15.564a: Telegraph I
* 26 Telegraph.

(spr. guhld), Jay, nordamerik. Finanzmann, geb. 27. Mai 1836 zu Roxbury im Staate Neuyork, erhielt mit 14 Jahren eine Anstellung in einem Materialwarengeschäft, verdiente sich durch Meßarbeiten eine kleine Summe Geldes, mit der er seine Eisenbahnspekulationen begann. Er schwang sich zur Stellung eines der mächtigsten Eisenbahnkönige auf. Unter seinem Einfluß standen z.B. die Union-Pacific, die Missouri-Pacific, Texas and Pacific, Wabash-St. Louis and Pacific, Missouri-Kansas and Texas u. a. Er beherrschte die Pacific Mail Steamship Company, die Western Union Telegraph [* 26] Company (Aktienkapital 86 Mill. Doll.) und die Neuyorker Hochbahnen. Die Länge der Eisenbahnen, bei denen Gould maßgebenden Einfluß hatte, beträgt 40000 km. Seit Greeleys (s. d.) Tod war Gould auch Haupteigentümer der «New-York Tribune». Er starb 2. Dez. 1892 zu Neuyork und hinterließ ein Vermögen von etwa 400 Mill. M.

Gould

(spr. guhld), John, engl. Ornitholog, geb. 14. Sept. 1804 in Lyme-Regis in Dorsetshire, erhielt zunächst eine Anstellung in den königl. Gärten zu Windsor und 1824 eine Stelle als Präparator bei der Zoologischen Gesellschaft in London. Aus den Vorbergen des Himalaja gelangte 1830 eine Vogelsammlung in seinen Besitz. Es war die erste größere Sammlung dieser Art, die nach England kam, und Gould beschrieb dieselbe in «A century of birds from the Himalaya mountains» (Lond. 1832),

einem Prachtwerke, zu welchem seine Gattin die Illustrationen lieferte und wodurch er seinen Ruf als Ornitholog begründete. Hierauf folgte ein zweites Prachtwerk: «The birds of Europe» (5 Bde., Lond. 1832–37). Von 1838 bis 1839 machte Gould wissenschaftliche Reisen in Australien, deren Resultate er in «The mammals of Australia» (3 Bde., ebd. 1845–63) und in dem achtbändigen Prachtwerke «The birds of Australia» (ebd. 1842–69),

welches Beschreibungen und Abbildungen von mehr als 600 Species enthält, niederlegte. Außerdem erschien von ihm «A monograph of the Trochilidae or Humming birds» (ebd. 1849–61),

«Handbook to the birds of Australia» (2 Bde., ebd. 1865),

«The birds of Great Britain» (5 Bde., ebd. 1862–73),

«The birds of New-Guinea and the adjacent Papuan islands» (5 Bde., ebd. 1875–88) und «Monograph of the Pittidae» (Tl. 1, ebd. 1880). Gould starb 7. Febr. 1881 in London.