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Gounod | eLexikon | Musik - Komponisten, Tonkünstler etc - Franzosen

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Goum - Gourgaud

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Gounod(spr. guno), Charles François, Komponist, geb. 17. Juni 1818 zu Paris, studierte am dortigen / 395
Gounod _2Charles, Komponist, veröffentlichte 1890 eine Schrift: "Le Don Juan de Mozart" (deutsch, / 30
Gounod _3*, Charles, starb 18. Okt. 1893 zu St. Cloud. - Vgl. noch Pagnerre, Charles G., sa vie et ses / 29

Seite 7.577

Gounod

454 Wörter, 3'200 Zeichen

Musik — Komponisten, Tonkünstler etc — Franzosen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Gounod

(spr. guno),

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 5 Wien.

Charles François, Komponist, geb. 17. Juni 1818 zu Paris, [* 2] studierte am dortigen Konservatorium unter Halévy, Le Sueur [* 3] und Paer die Komposition und errang 1839 mit der Kantate »Fernand« den sogen. römischen Preis. Während seines Aufenthalts in Rom [* 4] bildete die italienische Kirchenmusik sein Hauptstudium; eine bei seiner Rückkehr in Wien [* 5] 1843 aufgeführte Messe im Palestrina-Stil war die erste Frucht desselben. Wieder in Paris angelangt, übernahm er die Leitung der Musik in der Kirche der Missions étrangères, ließ aber im übrigen nichts von sich hören bis zum April 1851, wo seine erste Oper, »Sappho«, in der Großen Oper zur Aufführung gelangte, welcher 1852 die Chöre zu der Ponsardschen Tragödie »Ulysse« und 1854 die fünfaktige Oper »La nonne sanglante« folgten.

Gounods fernere dramatische Arbeiten waren die nach Molières gleichnamigem Lustspiel bearbeitete komische Oper »Le médecin malgré lui« (1858) und die große Oper »Faust et Marguerite« (1859), welch letztere einen durchgreifenden Erfolg hatte und auch auf allen größern Bühnen des Auslandes Beifall fand. Selbst in Deutschland, [* 6] wo die Zurichtung der Goetheschen Faustdichtung durch die Verfasser des Libretto, Barbier und Carré, gerechten Unwillen hervorrief, vermochten die Originalität und der Melodienreichtum der Gounodschen Musik sowie ihre durch geschickte Behandlung des Orchesters noch erhöhte dramatische Wirksamkeit alle litterarischen Bedenken so weit zu überwinden, daß der »Faust« ein Liebling des Publikums wurde.

Spätere Opern sind: »Philémon et Baucis« (1860),

die sich nicht zu halten vermochte;

»La reine de Saba« (1862),

Darmstadt

Bild 4.557: Darmstadt
* 7 Darmstadt.

die nur in Paris und Darmstadt [* 7] zur Aufführung kam;

»Mireille« (1864),

die wieder bedeutenden Erfolg hatte;

»Romeo et Juliette« (1867),

welche auch die Runde über die deutschen Opernbühnen machte;

»Polyeucte« (nach Corneille, 1878),

die nur in Paris und zwar ohne Erfolg aufgeführt wurde;

endlich die ebenfalls auf Paris beschränkt gebliebene komische Oper »Cinq-Mars« und als letzte große Oper: »Le tribut de Zamora« (1881),

die wieder beifälligere Aufnahme fand.

Außerdem schrieb Gounod wertvolle Kirchenkompositionen, mehrere Oratorien (»Redemption«, 1882 in England, später auch in Deutschland aufgeführt; »Mors et vita«, 1885 in England aufgeführt),

Kantaten etc., ferner Symphonien, Klavierstücke und eine große Anzahl von Liedern. Zu seiner Popularität hat nicht wenig seine Bearbeitung des ersten Präludiums aus dem »Wohltemperierten Klavier« von Bach beigetragen, so wenig künstlerische Bedeutung dieser Einfall auch beansprucht. Gounod, der 1870-75 in England verweilte, war schon 1866 an Clapissons Stelle zum Mitglied der Pariser Akademie der Künste erwählt worden und wurde 1877 durch die Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Gounod

*, Charles, starb 18. Okt. 1893 zu St. Cloud. -

Vgl.   noch Pagnerre, Charles Gounod, sa vie et ses œuvres (Par. 1892);

Paul Voß, Charles Gounod (Lpz. 1895).