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Grässe | eLexikon | Geographie - Frankreich - Departements

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Mon Jan 31 1814

Grässe,

Johann Georg Theodor, Bibliograph und Litterarhistoriker, geb. 31. Jan. 1814 zu Grimma, [* 2] studierte in Leipzig [* 3] unter Hermann Philologie und ließ sich dann in Dresden [* 4] nieder, wo er 1843 zum Bibliothekar des Königs, 1848 zum Inspektor des Münzkabinetts, 1861 zum Direktor der Porzellansammlung und 1864 zum Direktor des Grünen Gewölbes mit dem Hofratstitel ernannt ward. Er trat 1882 in den Ruhestand und starb 27. Aug. 1885. Sein »Lehrbuch einer allgemeinen Litterärgeschichte aller bekannten Völker der Welt« (Leipz. 1837-60, 4 Bde. in 13 Abtlgn.) war durch die Fülle bibliographischer Nachweisungen und die Masse des zusammengetragenen Stoffes ein seltenes Dokument deutschen Sammlerfleißes, behandelte jedoch die Litteratur mehr vom bibliographischen als vom historischen Standpunkt aus. Einen Auszug daraus mit übersichtlicher Darstellung und berichtigender Umarbeitung gab er als »Handbuch der allgemeinen Litteraturgeschichte« (Dresd. 1844-50, 4 Bde.) heraus. Rein bibliographische Arbeiten sind: die »Bibliothek magica« (Leipz. 1843);

die »Bibliotheca psychologica« (das. 1845) und der »Trésor des livres« (Dresd. 1857-1867, 6 Bde.; Suppl. 1869).



Grassi - Gräter

Bild 7.632: Grassi - Gräter
* 5 Seite 7.632.

Von seinen

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Forschungen über die Sagen des Mittelalters sind außer der Übersetzung der »Gesta Romanorum« (Dresd. 1842, 2 Bde.) und der kritischen Ausgabe der »Legenda aurea« des Jacobus a Voragine (das. 1846) die Untersuchungen über »Die Sage von dem ewigen Juden« (das. 1844),

»Die Sage vom Ritter Tannhäuser« (das. 1846; 2. Aufl. unter dem Titel: »Der Tannhäuser und ewige Jude«, 1861),

»Beiträge zur Litteratur und Sage des Mittelalters« (das. 1850),

»Sagenschatz des Königreichs Sachsen« [* 6] (das. 1855, 2. Aufl. 1874),

»Sagenbuch des preußischen Staats« (Glog. 1866-71, 2 Bde.) und »Geschlechts-, Namen- und Wappensagen des Adels deutscher Nation« (Dresd. 1876) zu nennen. Er schrieb ferner: »Sachsens Fürsten in Bildern mit geschichtlichen Erläuterungen« (Dresd. 1856);

»Handbuch der alten Numismatik« (Leipz. 1853);

»Beiträge zur Geschichte der Gefäßbildnerei« (Dresd. 1853),

denen sich später der »Guide de l'amateur de porcelaines et de poteries« (das. 1864, 7. Aufl. 1885) und als Ergänzung hierzu der »Guide de l'amateur d'objets d'art et de curiosité« (das. 1871, 2. Aufl. 1876),

ferner der »Beschreibende Katalog des Grünen Gewölbes« (5. Aufl. 1881) und der »Beschreibende Katalog der königlichen Porzellansammlung« (das. 1874) anschlossen.

Weitere Werke von Grässe sind: die Märchensammlung »Nord und Süd« (Dresd. 1858, mit Asbjörnson);

»Jägerbrevier« (das. 1857; 2. Aufl., Wien [* 7] 1869);

»Jägerhörnlein« (Dresd. 1861);

»Hubertusbrüder« (Wien 1875);

»Des deutschen Landmanns Practica« (Dresd. 1858);

»Orbis latinus, Verzeichnis der lateinischen Benennungen der bekanntesten Städte etc.« (das. 1861);

»Bierstudien. Ernst und Scherz, Geschichte des Biers« (das. 1872);

»Unsre Vor- und Taufnamen, erklärt« (das. 1875);

»Die Quelle [* 8] des Freischütz« (das. 1875);

»Sachsens Fürsten aus dem Haus Wettin« (das. 1875) etc.