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Graun | eLexikon | Musik - Komponisten, Tonkünstler etc

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Graue Brüder und Schwe

Bild 7.639: Graue Brüder und Schwestern - Graupen
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GraunKarl Heinrich, Komponist, geb. 7. Mai 1701 zu Wahrenbrück, östlich von Torgau, kam 1713 auf / 359
Graun _2Karl Heinr., Komponist, geb. 7. Mai 1701 zu Wahrenbrück in Sachsen, besuchte seit 1713 die / 228

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Graun

587 Wörter, 4'038 Zeichen

Musik — Komponisten, Tonkünstler etc

Graun,

Karl Heinrich, Komponist, geb. 7. Mai 1701 zu Wahrenbrück, östlich von Torgau, [* 3] kam 1713 auf die Kreuzschule in Dresden, [* 4] wo er durch seine schöne Stimme Aufsehen erregte, studierte neben den Wissenschaften die Komposition unter dem Kapellmeister Schmidt und wurde 1725 als Tenorist nach Braunschweig [* 5] berufen, bald darauf aber daselbst zum Vizekapellmeister ernannt. 1735 als Kammersänger bei der Kapelle des Kronprinzen von Preußen [* 6] (nachmaligen Königs Friedrich II.) zuvörderst in Rheinsberg angestellt, hatte er hier vorzüglich Konzertkantaten zu komponieren und vorzutragen, deren Anzahl man auf 50 schätzt. Im J. 1740, nach Friedrichs II. Thronbesteigung, wurde Graun zum Kapellmeister ernannt und nach Italien [* 7] gesendet, um für die in Berlin [* 8] zu errichtende Italienische Oper Sänger und Sängerinnen zu gewinnen.

Berlin-Dresdener Eisen

Bild 52.817: Berlin-Dresdener Eisenbahn - Berliner Handels-Gesellschaft
* 9 Berliner.

Nach Berlin und zu seinem Amt zurückgekehrt, wendete er sich ganz und gar der Oper zu und wußte dem Geschmack des Königs wie des Publikums so sehr zu entsprechen, daß er bald als unumschränkter Beherrscher des Berliner [* 9] Opernwesens dastand und sich als solcher bis zu seinem Tod 8. Aug. 1759 behaupten konnte. Graun teilt mit dem Dresdener Kapellmeister Hasse (s. d.) das Verdienst, die italienische Oper des A. Scarlatti zum Höhepunkt ihrer Ausbildung geführt zu haben, und erntete, wie jener, dafür den Dank der Zeitgenossen in so reichem Maß, daß dem Publikum für die Werke eines Bach und Händel nur geringe Teilnahme übrigblieb.

Mit dem Auftreten Glucks verschwanden seine Opern für immer vom Repertoire, dagegen hat sich seine Passionsmusik »Der Tod Jesu« an verschiedenen Orten, namentlich in Berlin, bis zur Gegenwart in der Gunst des Publikums erhalten, und dies verdientermaßen, denn sie zeigt nicht allein die höchste Formvollendung, sondern auch eine edle Geschmacksrichtung und einen zwar an die italienische Oper erinnernden, dem geistlichen Charakter jedoch nicht widersprechenden sinnlichen Reiz.

Hinsichtlich der wirkungsvollen Behandlung der Singstimmen steht Grauns »Tod Jesu« weit über den Werken gleicher Gattung von J. S. Bach und läßt seinen Verfasser als einen der würdigsten Vertreter des italienischen Kunstgesanges erkennen. Außer diesem Werk und 28 Opern hinterließ Graun noch eine große Zahl von Kirchenkompositionen, unter denen ein zu Ehren des Siegs bei Prag [* 10] 1756 geschriebenes Tedeum hervorragt, sowie eine Menge von Instrumentalkompositionen, die jedoch mit seinen Vokalwerken nicht auf gleicher Höhe stehen.