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Grell | eLexikon | Musik - Komponisten, Tonkünstler etc

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  • ️Thu Nov 06 1800

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Greisenalter - Grenadi

Bild 7.662: Greisenalter - Grenadiere
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GrellAugust Eduard, Komponist, geb. 6. Nov. 1800 zu Berlin als Sohn des Organisten an der dortigen / 250

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Grell

250 Wörter, 1'869 Zeichen

Musik — Komponisten, Tonkünstler etc

Grell,

August Eduard, Komponist, geb. 6. Nov. 1800 zu Berlin [* 2] als Sohn des Organisten an der dortigen Parochialkirche, erhielt seine wissenschaftliche Erziehung am Gymnasium zum Grauen Kloster und seine musikalische Ausbildung durch Zelter. Bereits im Alter von 16 Jahren erhielt er auf Empfehlung dieses Meisters die Organistenstelle an der Nikolaikirche, und im folgenden Jahr ward er Mitglied der Singakademie, mit welcher Anstalt er während seiner weitern Künstlerlaufbahn immer inniger verbunden wurde, namentlich nachdem er 1832 neben Rungenhagen zum Vizedirigenten erwählt und nach dessen Tod 1853 in seine Stelle gerückt war.

Inzwischen war er auch als Hofdomorganist und als Lehrer des neuerrichteten Domchors angestellt und (1841) zum Mitglied der königlichen Akademie der Künste ernannt worden, vermochte jedoch mit allen diesen Pflichten noch eine überaus erfolgreiche Thätigkeit als Kompositionslehrer und schaffender Künstler zu vereinen. In letzterer Eigenschaft hat er sich namentlich durch seine im Geiste der ältern italienischen Meister gehaltenen Vokalwerke ein Verdienst erworben, welches um so höher zu schätzen ist, als die kostbaren Traditionen jener Zeit in dem seit Mendelssohns Auftreten herrschend gewordenen einseitigen Kultus der Instrumentalmusik verloren zu gehen drohten.

Berlin-Dresdener Eisen

Bild 52.817: Berlin-Dresdener Eisenbahn - Berliner Handels-Gesellschaft
* 3 Berliner.

Alle seine zahlreichen vortrefflichen Arbeiten dieser Gattung (Motetten, Kantaten, Psalmen, ein Oratorium: »Die Israeliten in der Wüste«, vierstimmige Lieder für gemischten und Männerchor) überragt aber seine 16stimmige Messe a cappella, ein Meisterwerk kontrapunktischer Arbeit, zugleich ausgezeichnet durch überraschende Klangschönheit und Tiefe der Empfindung, seit seiner ersten Aufführung 1861 ein mehr und mehr bewundertes Repertoirestück der Berliner [* 3] Singakademie. Anfang der 70er Jahre in den Ruhestand versetzt, starb er 10. Aug. 1886.