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Großgörschen | eLexikon | Geschichte - Historische Orte, die unter Geographie nicht aufgef

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Großglogau - Großgriec

Bild 7.844: Großglogau - Großgriechenland
Seite 7.844.
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GroßgörschenDorf im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, südlich von Lützen, mit 500 Einw.; berühmt durch / 571
Großgörschen _2Dorf im preuß. Reg.-Bez. und Kreis Merseburg, südlich von Lützen, hat (1890) 528 E., Postagentur, / 52

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Großgörschen

623 Wörter, 4'310 Zeichen

Geschichte — Historische Orte, die unter Geographie nicht aufgef

Großgörschen,

Naumburg (Hochstift) -

Bild 12.18: Naumburg (Hochstift) - Naumburg (Städte)
* 6 Naumburg.

Dorf im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 2] südlich von Lützen, [* 3] mit 500 Einw.; berühmt durch die Schlacht vom 2. Mai 1813, auch Schlacht bei Lützen genannt, den ersten Zusammenstoß der vereinigten russisch-preußischen Streitkräfte mit Napoleon I. im deutschen Befreiungskrieg (s. d.). Die Verbündeten waren auf ihrem Vormarsch in das Innere Deutschlands [* 4] erst in Leipzig [* 5] angelangt, als sie von dem unerwartet raschen Anmarsch Napoleons über Naumburg [* 6] und Weißenfels [* 7] Kunde erhielten.

Napoleon, der 125,000 Mann, allerdings meist ganz junge Truppen, mit nur 250 Geschützen und 5000 Reitern zur Verfügung hatte, war im Marsch von Naumburg nach Halle [* 8] und Leipzig; Ney hatte am Abend des 1. Mai das festungsartige Viereck [* 9] im Süden der großen Straße besetzt, welches von den Dörfern Groß- und Kleingörschen, Rahna und Kaja gebildet wird. Die Verbündeten, 40,000 Mann Preußen, [* 10] 50,000 Russen, zusammen 90,000 Mann mit 25,000 Reitern und 520 Geschützen, unter dem Oberbefehl des russischen Generals Wittgenstein, beschlossen, in der Nacht schleunigst die Elster [* 11] zu überschreiten, am frühen Morgen des 2. Mai die französische Stellung bei Lützen anzugreifen, sie zu durchbrechen und die getrennten Korps einzeln zu schlagen, schließlich mit ihrer zahlreichen Reiterei gänzlich aufzureiben.

Uhr (Taschen- und Pend

Bild 15.974: Uhr (Taschen- und Pendeluhren)
* 12 Uhr (Taschen- und Pendeluhren).

Aber infolge verkehrter Anordnungen Wittgensteins wurde der Aufmarsch, statt um 6 Uhr [* 12] früh, erst um Mittag vollendet. Da Wittgenstein die Stärke [* 13] des Feindes in jenem Viereck unterschätzte, ließ er die Fronte desselben angreifen und auch nur mit vereinzelten Kräften. Mit stürmischer Tapferkeit eroberten die Preußen Groß- und Kleingörschen sowie Rahna und behaupteten die Dörfer in blutigem Ringen Mann an Mann mit Bajonett und blanker Waffe; aber sie wurden weder durch die russischen Reserven noch durch ein Eingreifen der zahlreichen Reiterei gegen die feindliche Flanke unterstützt, während Napoleon auf den Kanonendonner hin mit verhängtem Zügel nach dem Schlachtfeld eilte und alle seine Korps sofort dahin dirigierte.

Eben hatten die Preußen auch Kaja erstürmt, als Napoleon erschien. Mit furchtbarer Wut erneuerte sich der Kampf; Kaja wurde den Preußen entrissen, aber um 6 Uhr abends von den preußischen Garden wieder genommen. Doch jetzt waren französische Verstärkungen angelangt, und unterstützt von einer Batterie von 60 Geschützen, die bei Starsiedel auffuhr, wurde ein Angriff auf Kaja gemacht, der nicht bloß dieses Dorf, sondern auch Rahna und Kleingörschen in die Gewalt der Franzosen brachte.

Bautain - Bautzen

Bild 2.528: Bautain - Bautzen
* 14 Bautzen.

Nur Großgörschen blieb den Preußen. Als die russische Reserve sich endlich dem Kampfplatz näherte, brach die Nacht herein, welche der Schlacht ein Ende machte. Noch in der Dunkelheit versuchte Blücher mit einem Teil der Reiterei, die den ganzen Tag nicht verwendet worden, einen Angriff, der indes nur geringen Schaden anrichtete. Infolge der ungeschickten Ausführung des Schlachtplans und der mangelhaften Unterstützung von seiten der Russen blieb die heroische Tapferkeit der Preußen erfolglos. Am 3. Mai bewogen Napoleons Überlegenheit an Truppen sowie die Nachricht von der Besetzung Leipzigs durch Lauriston die Verbündeten, sich am andern Tag nach Pegau und von da bis in die feste Stellung bei Bautzen [* 14] zurückzuziehen.

Der Verlust der Verbündeten betrug 10,000 Mann, darunter 2000 Russen; unter den Gefallenen war der Prinz Leopold von Hessen-Homburg, unter den tödlich Verwundeten Scharnhorst. Die Franzosen verloren 12,000 Mann, unter ihnen fünf Generale; Trophäen erbeuteten sie gar nicht, hatten aber dem Ausgang der Schlacht den Wiederbesitz Sachsens und der Elbe zu danken. Zum Andenken an die Schlacht ward auf einer Anhöhe beim Dorf ein Monument von Gußeisen in Pyramidenform errichtet. Auch dem Prinzen von Homburg [* 15] ist im Dorf ein Denkmal von Gußeisen gesetzt, zu dem in neuester Zeit ein andres zur Erinnerung an die Kämpfe von 1864, 1866 und 1870/71 gekommen ist.