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Güttingen - Gufelbach

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GÜTTINGEN(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen). 415 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am linken Ufer des Bodensees / 328

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GÜTTINGEN

330 Wörter, 2'349 Zeichen

Geographie Schweiz: Thurgau — Kreuzlingen — Güttingen

Güttingen

(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen). 415 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am linken Ufer des Bodensees und an der Strasse Romanshorn-Konstanz, 8 km nw. Romanshorn. Station der Linie Romanshorn-Konstanz. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 175 Häuser, 917 Ew. (691 Reformierte, 219 Katholiken); Dorf: 147 Häuser, 736 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit Dünnershaus, Rutishausen und Oberlöwenhaus. Die Kirche dient dem Gottesdienst beider Konfessionen.

Gemeinde sehr ausgedehnt und mit schönen Waldungen. Ein Teil des Dorfes liegt unmittelbar am Seeufer, während der andere, grössere Abschnitt sich bis in eine Entfernung von 1 km vom Eifer hinzieht. Acker-, Wiesen-, Obst- und etwas Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Käserei. Eine Färberei mit 35 Arbeitern. Stickerei als Hausindustrie. Fischfang und Schiffahrt. Vom Schlossturm aus sehr schöne Aussicht auf See und Alpen. Landwirtschaftliche Genossenschaften, Schiess- und Gesangvereine.

Schon 883 nennt hier die Chronik von Neugart eine villa Gutininga; die Kirche wird seit 1275 urkundlich erwähnt. In kirchlicher Beziehung zuerst vom Kloster Kreuzlingen abhängig. Später entstanden auf Boden der Gemeinde drei Burgen: am See die Burg Güttingen, auch Wasserburg geheissen, Heimat der Herren von Güttingen;

die heute noch bestehende Moosburg und endlich die Oberburg.

Alle drei waren Eigentum der reich begüterten Herren von Güttingen, nach deren Aussterben sie an das Konstanzer Patriziergeschlecht Ehinger übergingen. Die Moosburg gehörte 1397 den Breitenlandenberg, wurde 1406 von den Appenzellern zerstört und kam 1452 zusammen mit der Wasserburg an den Bischof von Konstanz, der hier einen Vogt einsetzte. Von einem der Herren von Güttingen erzählt man sich, dass er einst seine mit Abgaben und Frohnleistungen aller Art schwer bedrückten Vasallen auf ihre Bitten um Abhilfe hin zu einer Besprechung in eine Scheune eingeladen habe, worauf er das Gebäude abschliessen und anzünden liess. Die Schmerzensschreie der Unglücklichen veranlassten ihn zu einem rohen Lachen und zu dem Ausspruch: Hört, wie die Mäuse pfeifen! Dieser Tyrann wurde endlich selbst von seinen Untertanen im Turm der Wasserburg aufgehängt, der seither im Volksmund den Namen des Mäuseturms führt. Bei der Moosburg Pfahlbauten aus der Steinzeit. 799: Cutaningin; 910: Gutingan.