Häßlich | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Aesthetik
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Hasserode - Häßlich
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Häßlich | von Haß abgeleitetes Wort, das aber gewöhnlich in ästhetischem, nicht in moralischem Sinn / 411 |
Häßlich
411 Wörter, 3'056 Zeichen
Theologie — Kirchenhistoriker — Aesthetik
Häßlich,
von Haß abgeleitetes Wort, das aber gewöhnlich in ästhetischem, nicht in moralischem Sinn von Gegenständen gebraucht wird, die durch ihre Form das ästhetische Urteil beleidigen und dadurch unbedingtes Mißfallen erregen. Das Häßliche steht also dem Schönen entgegen, welches das ästhetische Wohlgefallen erweckt (s. Ästhetik), und ist sowenig mit dem bloß Unangenehmen und Schädlichen wie dieses mit dem Angenehmen und Nützlichen zu verwechseln.
Harmonisieren - Harms
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* 2
Harmonische.Dasselbe ist nicht, wie das weder Gefallende noch Mißfallende, unästhetisch, sondern antiästhetisch und die häßliche Form das Gegenteil der schönen Form. Im Gegensatz zum Großen, Mannigfaltigen und Wohlgeordneten ist daher das Kleine, Einförmige und Verworrene häßlich, ebenso im Gegensatz gegen das Harmonische [* 2] (Charakteristische und im Einklang Stehende) das Disharmonische (Inkorrekte und in unaufgelöster Dissonanz Beharrende). Das Häßliche wäre dadurch von der Kunst einfach ausgeschlossen, wenn nicht eben die jeweilige Einführung des Disharmonischen (der Dissonanz in der Musik etc.) das wirksamste Mittel würde, den schließlichen Eindruck der Harmonie durch Wiederherstellung derselben aus ihrem Gegenteil (Auflösung der Dissonanz in der Musik etc.) zu erhöhen.
Dasselbe kann daher immer nur in einem größern Ganzen als integrierender Bestandteil, als Durchgangs- oder Übergangsstadium zum Schönen auftreten, als Mittel, nicht als Zweck der Kunst (der hinkende Vulkan in der Versammlung der olympischen Götter, Thersites in jener der Homerischen Helden). Obgleich seiner Form nach mißfällig, kann der häßliche Gegenstand doch in andern Hinsichten Interesse einflößen: entweder als charakteristisches Spiegelbild gegebener Wirklichkeit (in Natur oder Geschichte) oder durch stoffliche Reize, die er mit sich führt, und zu welchen vor allen das Unerwartete oder der erregten Erwartung Widersprechende, z. B. der sichtbare Widerstreit zwischen dem gleichgültigen oder gar abstoßenden Äußern und dem anziehenden, ja fesselnden Innern, gehört.
Hassunisten - Hat
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* 3
Seite 8.208.Gelehrte, ja in gewissem Sinn Männer überhaupt, genießen »das Privilegium der Häßlichkeit«; der Franzose, der das »Pikante« noch über das Schöne setzt, spricht von einer »belle laideur«. Absolut Häßliches gibt es nicht, denn auch dasjenige, was alle häßlichen Formen in sich auf charakteristische Weise vereinigte, würde eben als »Typus« des Häßlichen wenigstens Eine wohlgefällige Seite, die des Charakteristischen, darbieten. Wenn man das Laster häßlich nennt, so hat man insofern ein Recht dazu, als auch das Gute und Sittliche ein Schönes (ein wohlgefälliges, wie das Böse und Unsittliche ein unbedingt mißfälliges Wollen) ist. Doch hat man dabei weniger die ¶
mehr
moralische Beschaffenheit als die äußere abstoßende und Abscheu erweckende Erscheinung des Lasters (die aber nicht allemal zutrifft) vor Augen. Auf der Erlaubtheit des Häßlichen zum Zweck und im Dienst verstärkter Charakteristik beruht die Karikatur (s. d.).
Vgl. Rosenkranz, Ästhetik des Häßlichen (Berl. 1853).