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HAGENWIL | eLexikon | Thurgau - Bischofszell - Amriswil

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Hagenfirst - Haggenber

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HAGENWIL# (Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Amriswil). 487 m. Pfarrdorf, in einem engen Thälchen, / 282
HAGENWIL _2# (Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Schönholzerswilen). 623 m. Weiler, an der Strasse Wil-Bürglen / 47
HAGENWIL _3(Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach, Gem. Mörswil). 645 m. 3 Häuser; 2,9 km s. der Station Mörswil / 27

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HAGENWIL

356 Wörter, 2'536 Zeichen

Geographie Schweiz: Thurgau — Bischofszell — Amriswil

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

vergrössern: Schloss Hagenwil.
Schloss Hagenwil.

Hagenwil

(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Amriswil). 487 m. Pfarrdorf, in einem engen Thälchen, nahe der Grenze gegen den Kanton St. Gallen, an der Strasse St. Gallen-Amriswil und 2,5 km s. der Station Amriswil der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn. Postablage, Telephon; Postwagen Amriswil-Lömmiswil. 24 Häuser, 135 kathol. und reform. Ew. Wiesen- und Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Pfarrkirche zu Johannes dem Täufer, 1095 geweiht. Schloss.

Primarschule, 1756 als freie Schule eingerichtet. Sie wird der Lage an der Grenze zweier Kantone wegen von etwa gleich viel st. gallischen wie thurgauischen Kindern besucht, steht unter thurgauischem Gesetz, wird aber finanziell zum grössern Teil aus den Steuern der Eltern der st. gallischen Schüler erhalten. Hagenwil ist die Heimat des Philanthropen und Fürstabtes von St. Gallen Beda Angehrn († 1796). Das Schloss, die sog. Weierburg, ist ein bemerkenswertes Denkmal aus dem Mittelalter.

Ward ums Jahr 1220 erbaut und gehörte 1227 dem Ritter Rudolf von Hagenwil zu Eigen, der eine Wallfahrt nach Jerusalem unternommen hatte und ein grosser Freund und Beschützer der st. gallischen Klostergeistlichkeit war. Um ihm die Möglichkeit zu nehmen, dem Kloster seine Güter zu vergaben, setzten ihn seine zwei Schwäger, die beiden Herren von Hattnau, auf Burg Hattnau gefangen, bis ihn Abt Berthold mit Waffengewalt wieder befreite. 1264 kamen dann Burg und Herrschaft Hagenwil durch Erbschaft an das Kloster St. Gallen. Die Burg 1403 von den Appenzellern zerstört, dann wieder aufgebaut und vergrössert. Ihr Inneres lohnt einen Besuch. Heute Eigentum der Familie Angehrn, die hier eine Gastwirtschaft eingerichtet hat. Zugbrücke und Burggraben noch wohl erhalten. Im Museum zu Frauenfeld befindet sich eine gotische Monstranz aus Hagenwil. (Vergl. Kuhn, Konr. Thurgovia sacra. Frauenfeld 1869-83. - Rahn, J. Rud. Die mittelalterlichen Architektur- und Kunstdenkmäler des Kant. Thurgau. Frauenfeld 1899).

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902