Harmonie | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Aesthetik
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Harmonie:1) durch begleitende Beitöne einer gesungenen oder gespielten Melodie
Harmŏnie
(grch., d. i. Zusammenstimmung, Übereinstimmung), das richtige Verhältnis der Teile eines Ganzen. Über prästabilierte Harmonie s. Leibniz. In der Musik versteht man unter Harmonie den geordneten Zusammenklang mehrerer Töne. Die Regeln oder Gesetze einer solchen Verbindung bilden die Harmonielehre oder Harmonik im engern Sinne; nach der weitern Bedeutung des Wortes Harmonie gehört aber alles hierher, was die Lehre [* 2] vom Kontrapunkt (s. d.) ausmacht. Die Harmonie kann nämlich auf zweierlei Art entstehen:
Harmonie der Evangelie

* 3
Seite 58.822.1) durch begleitende Beitöne einer gesungenen oder gespielten Melodie, ¶
mehr
die sich ihr ohne künstlerische Selbständigkeit anschließen;
2) durch ein Zusammenklingen verschiedener Stimmen, die in einem kunstmäßigen Satze selbständig geführt werden. Die letztere Weise ist die der fugiert kontrapunktischen, die erstere die der einfach harmonischen Musik. Das Wort Harmonie hat im technisch-musikalischen Gebrauche eine vielfache Anwendung gefunden, worüber zahlreiche Bücher (sog. «Harmonielehren») Auskunft geben. Auf Grund neuerer Entdeckungen über die Natur und physik. Gesetze des Klanges sind im Laufe der Zeit verschiedene neue Theorien der Harmonielehre entstanden, die aber größtenteils die Wege der musikalischen Praxis verlassen haben.
Harmonielehren schrieben: Fétis, «Traité complet de la théorie et de la pratique de l'harmonie» (11. Aufl. 1875);
Hauptmann, «Die Natur der Harmonik und Metrik» (2. Aufl. 1873);
von Öttingen, «Harmoniesystem in dualer Entwicklung» (1800);
Tiersch, «System und Methode der Harmonielehre» (1868) u. a. Harmonie der Sphären ist ein Ausdruck, der sich auf kosmische Ansichten Platos und anderer alter Philosophen bezieht. Harmonie wird noch jetzt für alles gebraucht, was bei reicher Mannigfaltigkeit wohlgefällig geordnet ist;
in der Malerei spielt die Harmonie der Farben eine große Rolle.