Hefele | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche
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Hefele - Heffter
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Hefele | Karl Joseph, kath. Theolog, geb. 15. März 1809 zu Unterkochen in Württemberg, wurde 1834 Repetent / 222 |
Hefele _2 | Karl Jos. von, kath. Theolog, geb. 15. März 1809 zu Unterkochen in Württemberg, studierte / 342 |
Hefele
564 Wörter, 4'015 Zeichen
Geschichte — Historik und Historiker — Deutsche
Hefele,
Rom
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* 4
Rom.Karl Jos. von, kath. Theolog, geb. 15. März 1809 zu Unterkochen in Württemberg, [* 2] studierte zu Tübingen [* 3] Philosophie und Theologie, erhielt 1833 die Priesterweihe, wurde 1834 Repetent am theol. Konvikt in Tübingen, 1836 Privatdocent, 1837 außerord., 1840 ord. Professor der Kirchengeschichte und christl. Archäologie an der kath.-theol. Fakultät daselbst. Hefele war 1842 - 45 Mitglied der württemb. Abgeordnetenkammer und wurde 1853 geadelt. 1868 wurde er zur Teilnahme an den Vorarbeiten für das Vatikanische Konzil vom Papst nach Rom [* 4] berufen, auf dem er, 1869 zum Bischof von Rottenburg ernannt, zu den entschiedensten Gegnern der Infallibilitätslehre gehörte.
Seinen Widerspruch gegen die Unfehlbarkeit des Papstes begründete er besonders durch den Nachweis, daß Papst Honorius I. auf dem sechsten allgemeinen Konzil zu Konstantinopel [* 5] (681) als Förderer der monotheletischen Häresie verurteilt worden sei. (Vgl. H.s Schriften: Causa Honorii papae, Neap. 1870; deutsch von Rump, Münster [* 6] 1870, und Honorius und das sechste allgemeine Konzil, Tüb. 1870.) Mit der Mehrzahl der oppositionellen Bischöfe verließ auch Hefele nach Unterzeichnung einer Verwahrung gegen die Proklamierung des neuen Dogmas Rom, verkündete dasselbe aber doch mit besonderer Deutung in einem Hirtenbriefe 1871 und unterwarf sich 1872 ganz den vatikanischen Dekreten. Hefele starb 5. Juni 1893 in Rottenburg. Von seinen Werken sind zu nennen: «Geschichte der Einführung des Christentums im südwestl. Deutschland» [* 7] (Tüb. 1837),
die Ausgaben der apostolischen Väter «Patrum apostolicorum opera» (ebd. 1839; 4. Aufl. 1855),
des «Breviloquium des heil. Bonaventura» (ebd. 1845; 3. Aufl. 1861) und einer Auswahl der Homilien des Chrysostomus in deutscher Übersetzung: «Chrysostomuspostille» (ebd. 1845; 3. Aufl. 1857);
ferner «Der Kardinal Ximenes und die kirchlichen Zustände Spaniens am Ende des 15. Jahrh.» (ebd. 1844; 2. Aufl. 1851),
«Beiträge zur Kirchengeschichte, Archäologie und Liturgik» (2 Bde., ebd. 1864 - 65) und vor allem sein bedeutendes Hauptwerk «Konziliengeschichte» (7 Bde., Freib. i. Br. 1855 - 74; dazu Bd. 8 von Hergenröther, ebd. 1887; 2. Aufl. von Bd. 1 - 7, 1873 - 90),
eine Geschichte sämtlicher Synoden bis zu der von Basel [* 8] (1431) einschließlich. -
Vgl. Werfer, Karl Jos. von Hefele, Bischof von Rottenburg (in «Deutschlands [* 9] Episkopat in Lebensbildern», Heft 20, Würzb. 1875).