Hermäen | eLexikon
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- ️Sat May 31 1738
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Hermäen | (griech.), Hermesfeste, s. Hermes. / 5 |
Hermäen
5 Wörter, 44 Zeichen
Hermäen
Hermenegild, Orden des
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Seite 8.429.Hermes,
[* 2] griechischer Gott, Sohn des Zeus [* 4] und der Maia, der Tochter des Atlas, [* 5] geboren auf dem arkadischen Gebirge Kyllene (daher der Kyllenier genannt), zeigte gleich nach seiner Geburt die Grundzüge seines Wesens: Erfindungsgabe, mit Anmut gepaarte Gewandtheit, List und Verschlagenheit. Wunderbar sich entwickelnd, springt er vier Stunden nach seiner Geburt aus der Wiege, erfindet, indem er über die Schale einer Schildkröte Saiten spannt, die Lyra [* 6] und singt auf derselben die Liebe des Zeus und der Maia.
Rinder
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Rinder.Von einem Gelüst nach Fleischkost ergriffen, eilt er in der Dämmerung nach Pierien und stiehlt 50 Rinder [* 7] aus der Herde des Apollon, [* 8] die er rückwärts vor sich her treibt, indem er sich selbst Sandalen [* 9] oder Zweige unter die Füße bindet, und bei Pylos in einer Grotte verbirgt. Dann zu seiner Mutter am Kyllene zurückgekehrt, legt er sich in seine Wiege, als sei nichts vorgefallen. Aber Apollon entdeckt durch seine Seherkunst den Dieb und bringt ihn vor Zeus. Durch dessen Ausspruch bekommt Apollon seine Rinder wieder, überläßt sie aber dem Hermes willig gegen Abtretung der von jenem erfundenen Lyra, worauf Hermes zu seinem eignen Gebrauch die bescheidenere Hirtenflöte (Syrinx) erfindet.
Hermes (griechischer G
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* 2
Seite 8.430.Aber auch diese tritt er an Apollon gegen den »Heroldsstab« ab. So ward ein Herden- und Weidengott, während sich Apollon von nun an mit Eifer den musikalischen Künsten zuwandte. Beide lebten seitdem durch die innigste Freundschaft und Liebe verbunden. Apollon lehrte den jüngern Bruder noch die Kunst der Weissagung, Zeus aber machte ihn zum Götterherold. Von nun an greift Hermes bedeutend in die Götter- und Heroensage ein, am meisten als Bote des Zeus, aber auch als der pfiffige Menschen- und Heldenfreund, der überall kluge Ratschläge gibt. Er kämpft unter dem unsichtbar machenden Helm des Pluton [* 10] mit gegen die Giganten, befreit den Ares [* 11] aus den Fesseln der Aloiden, tötet den die Io bewachenden Argos, führt die Persephone [* 12] aus der Unterwelt zu Demeter [* 13] zurück, entführt den Ganymedes, [* 14] flicht in Zeus' Auftrag den Ixion aufs ¶
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Rad, läßt den Prometheus an den Felsen schmieden, bringt dem Epimetheus die von ihm mit den verfänglichsten Gaben ausgestattete Pandora, führt den Priamos in das Zelt des Achilleus, hilft dem Odysseus gegen die Ränke der Kirke etc. Besonders häufig wird er zur Rettung und Unterbringung von Götterkindern benutzt, wie er beispielsweise den kleinen Dionysos [* 16] heimlich den Nymphen vom Berg Nysa zur Erziehung überbringt. Den Perseus [* 17] rüstet er mit seinen Waffen [* 18] zur kühnen Fahrt gegen die Medusa aus und schützt ihn auf derselben in Verbindung mit Athene; [* 19] den Herakles [* 20] geleitet er in die Unterwelt. Am liebsten verkehrt er mit den Nymphen des Waldes und des Feldes.
Gang (Geologie)
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* 23
Gang.Pan, [* 21] Priapos, Hermaphroditos, Daphnis von Sizilien [* 22] u. v. a. werden als seine Söhne genannt. Ursprünglich war Hermes wohl »der Stürmende, Eilende«, der Gott des Windes, daher er beflügelt gedacht wurde, dann der Fahrten und Reisen, endlich des Verkehrs und der Geschäfte überhaupt. Als Gott der Reisen geleitet er den Menschen auch auf dem letzten Gang, [* 23] dem in die Unterwelt; daher heißt er Seelengeleiter (Psychopompos). Die älteste Form der Verehrung des Hermes ist die in Gestalt bloßer Steinhaufen. In diesen Haufen ward ein Pfeiler aufgerichtet, und indem an diesem Pfeiler der Phallos angebracht und später auch der Kopf des Gottes angesetzt wurde, entstanden die Hermen (s. d.), welche ursprünglich zugleich als Wegweiser dienten und mit sinnreichen Sprüchen versehen waren.
Mit den Eigenschaften der Schlauheit und der List hängt aufs engste sein erfinderisches Talent zusammen. Die philosophierenden Mythologen nannten ihn den allgemeinen Hermeneus (»Dolmetsch«),
Athen
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* 25
Athen.der die Sprache, [* 24] die Buchstabenschrift und damit die Möglichkeit des Gedankenausdrucks gegeben habe, was die Griechen sinnreich andeuteten, indem sie ihm von den geschlachteten Tieren vorzugsweise die Zungen opferten. Auch die Palästra und die Gymnasien galten für seine Stiftungen, waren ihm heilig und wurden nach ihm benannt. Eigentliche Feste dem Hermes zu Ehren waren die Hermäen, die, vorzugsweise zu Athen, [* 25] in den Gymnasien und Palästren gefeiert wurden. Der seinem Wesen nach so vielseitige Gott galt hier besonders als Gott der gymnastischen Gewandtheit.
Nach einer andern Richtung hin (als Abwehrer der Seuchen) wurde er in Tanagra (Böotien) verehrt; wieder eine andre Bedeutung hatte sein Kultus auf Kreta (nämlich eine ähnliche wie die des Saturnus in den Saturnalien zu Rom). [* 26] Der Hauptsitz seiner Verehrung war aber Arkadien, und zwar stand er hier (besonders in Pheneos) als Gott der alten ländlichen Bevölkerung [* 27] in hohen Ehren. Als Gott des Handels wurde er mit dem römischen Mercurius (s. d.) identifiziert. Zu den Attributen des Hermes gehört der Pilus, ein glockenartiger Hut, [* 28] oder der Petasos, [* 29] ein schattengebender, breitgekrempter Reisehut. Schon bei Homer ist die Sohle des Hermes geflügelt; später erhielt er Flügel nicht bloß an den Sohlen, sondern auch am Hut, am Stab [* 30] und an den Schultern. Weiter gehört zu den Attributen der Hermes- od. Heroldsstab (s. Caduceus). [* 31]
Die künstlerischen Darstellungen des Hermes waren so mannigfaltig wie seine Bedeutung; bald erscheint er als Hirt, bald als Dieb, bald als Kaufmann (mit dem Beutel), [* 32] bald wieder mit der Lyra oder als Götterbote oder als Herold. Der den Widder tragende Hermes der alten Kunst ist auch in die christliche Symbolik als das herkömmliche Bild des guten Hirten übergegangen. Die altertümliche Kunst stellte ihn bärtig, d. h. als kräftigen Mann, dar; frühzeitig aber machte sich bei auch die jugendliche Bildung geltend. Er trägt kurzes, gelocktes Haar [* 33] und hat forschenden, klugen Ausdruck des Gesichts.
Unter den erhaltenen Hermesstatuen sind vor allen das 1877 in Olympia ausgegrabene Meisterwerk des Praxiteles, Hermes mit dem Dionysosknaben auf dem Arm [* 2] (Fig. 1), und eine lebensgroße Bronzestatue des ruhenden Götterboten (in Herculaneum gefunden, jetzt im Museum zu Neapel) [* 34] zu erwähnen. Als Vorsteher der Ringschule stellt ihn eine prächtige Marmorstatue im Belvedere des Vatikans dar (früher fälschlich als Antinoos [* 35] bezeichnet); streng durchgebildete Darstellungen des Hermes Logios, d. h. des Vorstehers der rhetorischen Kunst, durch den Gestus der erhobenen rechten Hand [* 36] charakterisiert, sind der »Hermes Ludovisi« in Rom (Fig. 2) und der berühmte sogen. Germanicus im Louvre zu Paris. [* 37] Als Gott des Handels und Verkehrs (mit gefülltem Beutel in der Hand) erscheint Hermes in einer schö-
[* 2] ^[Abb.: Fig. 1. Hermes des Praxiteles (aus Olympia).]
Hermes (Personenname)
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* 38
Seite 8.431.[* 2] ^[Abb.: Fig. 2. Hermes Logios (Rom, Villa Ludovisi.)] ¶
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nen Statue im Kapitol zu Rom und in einer zierlichen Bronzestatuette des Britischen Museums. In römischen Bildwerken sind ihm häufig Hahn [* 39] und Widder beigegeben [* 38] (Fig. 3).
Vgl. Wehrmann, Das Wesen und Wirken des Hermes (Magdeb. 1849 u. 1852);
Kuhn in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 6, S. 125 ff.; Hermes D. Müller, Mythologie der griechischen Stämme, Bd. 2 (Götting. 1869);
Mehlis, Die Grundidee des Hermes vom Standpunkt der vergleichenden Mythologie (Erlang. 1875);
Roscher, Hermes, der Windgott (Leipz. 1878).
[* 38] ^[Abb.: Fig. 3. Mercurius (Relief einer Silbervase in Neuwied).]
Titel
Elemente zu Hermes:1) Johann Timotheus, Schriftsteller
1) und Achterfeldt
3) Julius August Ottomar
[8.429] Hermes griechischer Gott
[8.431] Hermes Trismegistos griech. Bezeichnung für den Mondgott der
Hermes,
Staraja-Russa - Starhe
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* 40
Stargard.[* 2] 1) Johann Timotheus, Schriftsteller, geb. 31. Mai 1738 zu Petznick bei Stargard, [* 40] studierte in Königsberg [* 41] Theologie, bekleidete mehrere geistliche Ämter und starb als Superintendent und Professor der Theologie zu Breslau [* 42] 24. Juli 1821. Hermes war seiner Zeit ein gefeierter Romanschriftsteller; seine Anregungen empfing er von den englischen Romandichtern (Richarden) und von Wieland. Unter seinen Schriften erregten die »Geschichte der Miß Fanny Wilkes« (Leipz. 1766, 2 Bde.; 3. Aufl. 1781),
»Sophiens Reise von Memel [* 43] nach Sachsen« [* 44] (das. 1770-75, 5 Bde.; 3. Aufl. 1778, 6 Bde.) und »Für Töchter edler Herkunft« (das. 1787, 3 Bde.), namentlich aber der zweitgenannte Roman, ein gewisses Aufsehen.
2) Georg, der Begründer einer philosophisch-dogmatischen Schule in der katholischen Kirche, geb. 22. April 1775 zu Dreyerwalde, ward 1807 Professor der Dogmatik in Münster [* 45] und 1819 an der Universität zu Bonn, [* 46] wo er 26. Mai 1831 starb. In seinen Schriften: »Untersuchungen über die innere Wahrheit des Christentums« (Münst. 1805),
»Philosophische Einleitung in die christkatholische Theologie« (das. 1819; 2. Aufl. 1831-34, 2 Bde.),
Westfalen
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Westfalen.»Christkatholische Dogmatik« (hrsg. von Achterfeldt, das. 1834-36, 3 Bde.) versuchte an dem die kritische Philosophie nicht spurlos vorübergegangen war, eine Erkenntnistheorie aufzubauen, welche so angelegt war, daß sie mit einer gewissen Notwendigkeit auf den katholischen Glauben führte (Hermesianismus), und zog allmählich eine große Anzahl von Schülern (Hermesianer) heran, die bald die philosophischen und theologischen katholischen Lehrstühle in Westfalen [* 47] und Rheinpreußen einnahmen. Solange der Erzbischof Spiegel [* 48] von Köln [* 49] lebte, blieb der Hermesianismus unangefochten; nach dessen Tod 1835 jedoch verdammte ein päpstliches Breve vom 26. Sept. denselben als ketzerisch; der neue Erzbischof, Droste zu Vischering (s. d.), schritt sofort gegen die Hermesianer ein. Umsonst suchten sich dieselben sogar in Rom zu rechtfertigen; die Verfolgungen dauerten fort, und die Professoren J. W. Braun (s. d. 1) und Achterfeldt (s. d.) zu Bonn wurden auf Betrieb des erzbischöflichen Koadjutors Geissel 1844 ihres Lehramtes enthoben. Die Professoren des Trierer Seminars sowie Baltzer in Breslau, der sich bereits unter den Einfluß der Lehre [* 50] von Günther (s. d. 2) begeben hatte, unterwarfen sich, womit aber die Schikanen keineswegs aufhörten.
Die meisten spätern Konflikte zwischen Staat und katholischer Kirche in Preußen [* 51] (bis 1848) haben in näherm oder entfernterm Zusammenhang mit dem Hermesianismus gestanden. Das Hauptorgan der Hermesianer, zu denen außer den Genannten noch Esser, Elvenich, Droste-Hülshoff, Rosenbaum, Hilgers u. a. gehörten, war die »Zeitschrift für Philosophie und katholische Theologie« (Bonn 1832-52).
Vgl. Esser, Denkschrift auf G. Hermes (Köln 1832);
Elvenich, Acta Hermesiana (Götting. 1836);
»Acta romana«, hrsg. von Braun und Elvenich (Hannov. 1838);
Niedner, Philosophiae Hermesii explicatio (Leipz. 1839);
Stupp, Die letzten Hermesianer (Wiesbad. 1844-45, 5 Hefte).
Berlin
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Berlin.3) Julius August Ottomar, Präsident des preußischen evang. Oberkirchenrats, geb. 12. Jan. 1826 zu Berlin, [* 52] studierte daselbst seit 1842 Rechts- und Staatswissenschaften, war dann im praktischen Justizdienst zu Boitzenburg und Berlin thätig, wurde hier 1857 Hilfsarbeiter beim evangelischen Oberkirchenrat und 1878, als Nachfolger Herrmanns, Präsident desselben, nachdem er 1858 zum Oberkonsistorialrat ernannt worden war.