Hetärismus | eLexikon
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Hetärismus | s. Gemeinschaftsehe. / 3 |
Hetärismus _2 | (grch.), in der Ethnologie gebraucht für Gemeinschaftsehe (s. d.). / 9 |
Hetärismus
12 Wörter, 114 Zeichen
Hetärismus,
s. Gemeinschaftsehe.
Gemeinschaft der Heili

* 2
Seite 7.72.Gemeinschaftsehe
(Hetärismus), ein bei verschiedenen wilden Völkern noch heute bestehendes geschlechtliches Verhältnis, das demjenigen entspricht, welches Platon in seiner Republik empfahl, und welches man jetzt auch wohl von Amerika [* 3] aus unter dem Namen der »freien Liebe« als zu erreichendes Ideal hingestellt hat, daß nämlich Frauen und Männer einander gemeinschaftlich angehören. Bachofen, Mc. Lennan, Lubbock, Morgan und andre Forscher glauben beweisen zu können, daß dieses Verhältnis ursprünglich überall bestanden und erst allmählich der Einzelehe Platz gemacht habe, wie sich denn Übergangszustände, sogen. Familienehen, wo die Geschwister ihre Frauen gemeinschaftlich haben, Vielweiberei und Polyandrie (s. d.) mannigfach finden. Da die unter solchen Verhältnissen gebornen Kinder nur ihre Mutter, aber nicht ihren Vater kennen, so müssen sie Namen und Besitz notwendig nach der erstern erben, und es ergibt sich daraus das bei Naturvölkern weitverbreitete Mutterrecht (s. d.), weil dann die Mutter das alleinige Oberhaupt der Familie darstellt.
Die eigentümlichen daraus entspringenden Verwandtschaftsverhältnisse, bei denen alle Kinder als Geschwister, alle jüngern Männer als Väter, alle ältern als Großvater betrachtet und angeredet werden, hat namentlich Morgan untersucht. Auch die weitverbreiteten Sitten des Frauenraubes (s. d.) und der Exogamie (s. d.) hat man aus diesen ursprünglichen Zuständen herzuleiten gesucht.
Vgl. Mc. Lennan, Primitive marriage (Edinb. 1865);
Morgan, Systems of consanguinity (Washington [* 4] 1871);
Giraud-Teulon, Les origines du mariage et de la famille (2. Aufl., Par. 1884);
Lubbock, Die Entstehung der Zivilisation (deutsch, Jena [* 5] 1875);
Post, Die Geschlechtsgenossenschaft der Urzeit (Oldenb. 1875);