Heyden | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Wed Sep 28 1712
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Heyden (Jan van der) -

5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Heyden | 1) Jan van der, holländ. Maler, geb. 1637 zu Gorkum, war anfangs Schüler eines Glasmalers, / 1002 |
Heyden _2 | 1) Theodor, Graf, Generalgouverneur von Finnland, geb. 15. Sept. 1821 in Esthland, wurde im / 246 |
Heyden _3 | 1) August Jakob Theodor von, Historienmaler, geb. 13. Juni 1827 zu Breslau als Sohn des Verfassers / 725 |
Heyden _4 | # Jan van der, Holland. Maler, geb. 1637 zu Gorkum, erhielt durch einen Glasmaler die erste künstleri / 181 |
Heyden _5 | # Otto, Maler, geb. 8. Juli 1820 zu Ducherow in Pommern, studierte anfangs in Berlin Theologie, / 324 |
Heyden
2 Seiten, 2'478 Wörter, 17'405 Zeichen
Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500
Heyden,
Amsdorf - Amsterdam

* 2
Amsterdam.Jan van der, Holland. Maler, geb. 1637 zu Gorkum, erhielt durch einen Glasmaler die erste künstlerische Unterweisung und bildete sich dann auf Reisen weiter aus. Später lebte er in Amsterdam, [* 2] wo er 28. Sept. 1712 starb. Um diese Stadt machte sich Heyden vielfach verdient, gab 1669 den Straßenlaternen eine bessere Einrichtung und verbesserte namentlich die Feuerspritzen [* 3] durch Hinzufügung des Schlauchs oder die Erfindung der sog. Schlangenfeuerspritzen, weshalb er auch als Direktor der Löschanstalten angestellt wurde. Über die mit den von ihm verbesserten Feuerspritzen gelöschten Feuersbrünste gab er ein besonderes Werk (Amsterd. 1690) heraus.
In der Malerei gelang ihm besonders die Wiedergabe von Städten, Dörfern, Schlössern, Palästen und einzelnen Häusern, die er mit Sorgfalt und großer Natürlichkeit in zierlichen Landschaften darstellte. Unter seinen Gemälden ist berühmt die Ansicht des Stadthauses in Amsterdam (1683; im Louvre zu Paris); [* 4] vier kleine Bilder von ihm besitzt die Dresdener Galerie. Den Wert mehrerer derselben erhöhen die Staffagen von Adr. van der Velde, den Heyden in seinen spätern Landschaften besonders nachahmte. Auch seine Zeichnungen in Tusche und Rotstein stehen in hohem Werte, sowie seine trefflichen Radierungen.
Heyden,
Orden

* 16
Orden.Otto, Maler, geb. 8. Juli 1820 zu Ducherow in Pommern, [* 5] studierte anfangs in Berlin [* 6] Theologie, seit 1843 aber an der Kunstakademie bei Wach und A. von Kloeber, ging 1847 und 1848 nach Paris, wo er Cogniets Schüler ward, und hielt sich dann 1850-54 in Italien [* 7] auf. Dort sich im Genre (Die Winzerin) und in der Landschaft (Das röm. Forum) [* 8] und endlich auch in religiös-histor. Stoffen versuchend (Hiob mit seinen Freunden, in Rom [* 9] 1853 begonnen), wandte er sich nach seiner Rückkehr dem Geschichtsbilde zu. Der: Stiftung der Universität Greifswald [* 10] durch Herzog Boguslaw IX. von Pommern 1455 (1856; Aula der Greifswalder Universität, Geschenk des Künstlers) folgten: Boguslaw X. auf seiner Wallfahrt nach Jerusalem [* 11] von Seeräubern überfallen (Stettin, [* 12] Museum), Feldmarschall Schwerin [* 13] in der Schlacht bei Prag [* 14] (Berlin, königl. Schloß). Im übrigen war Heyden mit Bildnismalerei beschäftigt, bis der Deutsche [* 15] Krieg von 1866, den Heyden im Gefolge des Kronprinzen mitmachte, in der Zeit von 1866-69 das Schlachtbild wieder in den Vordergrund brachte: Das Schlachtfeld von Königgräh (1868; Nationalgalerie zu Berlin), Die Begegnung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Karl, Das Eingreifen der Zweiten Armee, König Wilhelm übergiebt dem Kronprinzen den Orden [* 16] pour le merite auf dem Schlachtfelde (sämtlich im Besitz des Deutschen Kaisers).
Eine Orientreise 1869 lieferte dann den Stoff zu dem Bild: Teppichbazar von Kairo [* 17] (1870) und einigen andern später gemalten Genre- und Landschaftsbildern aus dem Nillande. Die Teilnahme am Kriege 1870 ließ wieder Kriegsdarstellungen entstehen, unter welchen hervorragt: Besuch des Deutschen Kaisers bei den Verwundeten von Versailles. [* 18] Eine mytholog. Komposition: Apoll unter den Musen [* 19] und Grazien (1878), fand im Theater [* 20] von Pofen Verwendung, eine Darstellung des Abendmahls nebst der Geburt und Auferstehung Christi (1883) in Wandgemälden der Dankeskirche zu Berlin. In der letzten Zeit schöpfte der Künstler gelegentlich aus ägypt. und ital. Reminiscenzen (1893: Ruinen des Junotempels in Girgenti), ist aber hauptsächlich mit Porträtmalerei beschäftigt; so malte er mehrmals (1892) die Königin Elisabeth von Rumänien. [* 21] Heyden ist Ehrendoktor der Universität Greifswald, Professor und kaiserl. Hofmaler.