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Höfler | eLexikon | Geschichte - Historik und Historiker - Deutsche

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Tue Mar 26 1811

Höfler,

Karl Adolf Konstantin, Ritter von, Geschichtsforscher, geb. 26. März 1811 zu Memmingen, [* 3] studierte in München [* 4] erst die Rechte, dann Philosophie und Geschichte und machte, durch Staatsstipendien unterstützt, in Göttingen, [* 5] Florenz [* 6] und Rom [* 7] geschichtliche Quellenstudien. 1836 nach München zurückgekehrt, übernahm er auf den Wunsch des Königs die Redaktion der offiziellen »Münchener Zeitung«, habilitierte sich 1838 als Privatdozent an der Universität, ward 1839 außerordentlicher, 1841 ordentlicher Professor und 1842 Mitglied der Münchener Akademie.

Bamberg (Stadt)

Bild 2.303: Bamberg (Stadt)
* 9 Bamberg.

Die 1846 in Bayern [* 8] entstandenen politischen Zerwürfnisse veranlaßten Höfler zu der geschichtlichen Denkschrift »Konkordat und Konstitutionseid der Katholiken in Bayern« (Münch. 1847). Wegen seiner Beteiligung an der Agitation gegen Lola Montez 26. März 1847 pensioniert, ward er im Juni d. J. als Archivar in Bamberg [* 9] reaktiviert. 1851 erhielt Höfler indes einen Ruf als Professor der Geschichte nach Prag, [* 10] wo er seitdem an der Reform der Universität wesentlichen Anteil nahm und ein historisches Seminar begründete.

Nach seiner religiösen Stellung entschiedener Katholik, vertrat Höfler in dem nationalen Kampf zwischen den Deutschen und dem Tschechentum mit voller Energie die deutschen Interessen. 1872 wurde er als lebenslängliches Mitglied in das österreichische Herrenhaus berufen. Seine schriftstellerische Wirksamkeit ist eine außerordentlich vielseitige gewesen, und er hat namentlich wiederholt sehr glückliche archivalische Funde gemacht. Ein großer Teil derselben ist in den »Denkschriften der k. k. Akademie der Wissenschaften«, andres in den »Fontes rerum austriacarum« veröffentlicht.

Wir erwähnen außerdem von ihm: »Die deutschen Päpste« (Regensb. 1839, 2 Bde.);

»Kaiser Friedrich II.« (Münch. 1844);

»Albert von Beham und Regesten Papst Innocenz' IV.« (Stuttg. 1847, Publikation des Litterarischen Vereins);

»Quellensammlung für fränkische Geschichte« (Bair. 1849-52, Bd. 1-4);

»Bayern, sein Recht und seine Geschichte« (Regensb. 1850);

»Über die politische Reformbewegung in Deutschland [* 11] im 15. Jahrhundert und den Anteil Bayerns an derselben« (Münch. 1850);

»Lehrbuch der allgemeinen Geschichte« (Regensb. 1850-56, 3 Bde.);

»Fränkische Studien« (Wien [* 12] 1852-53);

»Die Geschichtschreiber der hussitischen Bewegung« (das. 1856-65, 2 Bde.);

»Böhmische Studien« (das. 1854);

»Ruprecht von der Pfalz« (Freiburg [* 13] 1861);

»Magister Joh. Huß und der Abzug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag« (Prag 1864);

»Barbara, Markgräfin von Brandenburg, [* 14] verwitwete Herzogin in Schlesien [* 15] etc.« (das. 1867);

»Die Zeit der luxemburgischen Kaiser« (Wien 1867);

»Der Aufstand der kastilianischen Städte gegen Kaiser Karl V.« (Prag 1876);

»Der deutsche Kaiser und der letzte deutsche Papst: Karl V. und Adrian VI.« (Wien 1876);

»Zur Kritik und Quellenkunde der ersten Regierungsjahre Karls V.« (das. 1876-83, 3 Tle.);

»Die romanische Welt und ihr Verhältnis zu den Reformideen des Mittelalters« (das. 1878);

»Abhandlungen aus dem Gebiet der slawischen Geschichte« (das. 1879-83, 5 Tle.);

»Papst Adrian VI.« (das. 1880);

»Don Antonio de Acuna, genannt der Luther Spaniens« (das. 1882);

Granada (in Amerika) -

Bild 58.251: Granada (in Amerika) - Granat (Mineral) [unkorrigiert]
* 16 Granada.

»Donna Juana, Königin von Leon, Kastilien und Granada« [* 16] (das. 1885) u. a. In den Publikationen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen [* 17] veröffentlichte er mehrere wertvolle Beiträge.