peter-hug.ch

Hohentwiel | eLexikon | Geographie - Deutschland - Berge

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Höhentafel - Hohenzoll

Bild 8.635: Höhentafel - Hohenzollern
Seite 8.635.
Überblick der Artikel
1 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Hohentwielisoliert stehender, 692 m hoher Phonolithkegel, eine württemberg. Enklave (Domäne) im badischen / 207

Seite 8.635

Hohentwiel

207 Wörter, 1'445 Zeichen

Geographie — Deutschland — Berge

Hohentwiel,

isoliert stehender, 692 m hoher Phonolithkegel, eine württemberg. Enklave (Domäne) im badischen Hegau bei Singen, mit herrlicher Aussicht auf den Bodensee und die Alpen [* 2] und den Resten einer alten, einst berühmten Bergfeste. Der Hohentwiel (ursprünglich Duellium, dann Twiel) war um 980 Wohnsitz der gelehrten Herzogin Hadwig von Alemannien (s. Hedwig 1), deren Leben dem Dichter Scheffel Stoff zu seinem bekannten Roman »Ekkehard« bot, und kam 1538 in Württembergs Besitz.

Unter der Festung [* 3] lag der »Vorhoff«, eine Vorbefestigung. Im Dreißigjährigen Krieg hielt sich hier der Oberst Wiederhold glücklich gegen alle Feinde; 1800 übergab der Kommandant die Feste an den französischen General Vandamme, welcher die Werke sprengen ließ. Die Feste diente längere Zeit auch als Staatsgefängnis, in welchem unter andern J. J. Moser (s. d.) fünf Jahre lang schmachtete. Neuerdings hat sie durch ihre dominierende Lage gegenüber der Bahnstation Singen als Sperrfort wieder einige Bedeutung erhalten. Das dortige Benediktinerkloster ward um 970 vom Herzog Burkard II. von Schwaben gegründet und um 1005 von Kaiser Heinrich II. nach Stein am Rhein verlegt. In der Nähe die ähnlichen ehemaligen Bergfesten Hohenkrähen und Hohenstoffeln.

Vgl.   Schönhuth, Geschichte der ehemaligen Bergfeste Hohentwiel (Tuttling. 1842);

v. Martens, Geschichte von Hohentwiel (Stuttg. 1857);

»Hohentwiel, Beschreibung und Geschichte« (von O. Fraas u. a., 2. Aufl., das. 1882).