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Holzgeist | eLexikon | Chemie - II. Organische Chemie

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Holzgeists. v. w. Methylalkohol. / 3
Holzgeist _2(Holzalkohol, Methylalkohol, Methyloxydhydrat, Carbinol, Formalkohol); ein Bestandteil des Holzessig / 160

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Holzgeist

163 Wörter, 1'276 Zeichen

Chemie — II. Organische Chemie

Methoni - Methylchlorü

Bild 11.546: Methoni - Methylchlorür
* 2 Seite 11.546.

Methylalkohol

(Methyloxydhydrat, Holzgeist, Holzalkohol, Holzspiritus) CH4O entsteht bei trockner Destillation [* 3] des Holzes und der Runkelrübenmelasse, verdichtet sich mit den gleichzeitig auftretenden Dämpfen von Wasser, Essigsäure etc. und findet sich daher im rohen Holzessig, aus welchem er sich nach der Neutralisation bei der Rektifikation zuerst verflüchtigt, so daß man ihn gesondert auffangen kann. Durch Rektifikation in Kolonnenapparaten, wie sie in der Spiritusfabrikation [* 4] gebräuchlich sind, und mehrmaliges Behandeln mit frisch geglühter Holzkohle erhält man nahezu reinen aus welchem ein vollkommen reines Produkt gewonnen wird, indem man den Alkohol in Ameisensäure- oder Benzoeäther überführt und diese durch Natronlauge zersetzt.

Flammen - Flammenblume

Bild 56.870: Flammen - Flammenblume [unkorrigiert]
* 5 Flamme.

Auch aus der Schlempe von vergorner Runkelrübenmelasse, welche Trimethylamin enthält, wird Methylalkohol gewonnen. Er bildet eine farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,789, riecht eigentümlich geistig, schmeckt brennend, siedet bei 66°, brennt mit wenig leuchtender Flamme, [* 5] mischt sich mit Wasser, Alkohol und Äther, verhält sich als Lösungsmittel wie Alkohol und gleicht diesem auch in seinem chemischen Verhalten, indem er durchaus analoge Verbindungen bildet, welche aber flüchtiger sind als die entsprechenden Äthylverbindungen.

Mit Chlorcalcium bildet er eine kristallisierende Verbindung und mit Oxalsäure den ebenfalls kristallisierbaren Oxalsäuremethyläther. Diese beiden Verbindungen können zur Darstellung von reinem Methylalkohol benutzt werden. Durch oxydierende Substanzen wird Methylalkohol in Ameisensäure umgewandelt. Auf den Organismus wirkt Methylalkohol wie gewöhnlicher Alkohol. Man benutzt ihn namentlich in England (wegen der dortigen hohen Branntweinsteuer) als Brennmaterial, zu Firnissen, Polituren etc., besonders auch zur Darstellung von andern Methylverbindungen für die Anilinfarbenfabrikation und zum Denaturieren des Alkohols.