Hutcheson | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Engländer
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Hut (im Bergbau) - Hut
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Hutcheson | (spr. höttschis'n), Francis, engl. Moralist und Ästhetiker, Stifter der sogen. Schottischen / 309 |
Hutcheson _2 | (spr. höttschĕs’n), Francis, der bedeutendste Vertreter der Schule der sog. Schottischen / 186 |
Hutcheson
495 Wörter, 3'580 Zeichen
Theologie — Kirchenhistoriker — Engländer
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Hutcheson
(spr. höttschis'n), Francis, engl. Moralist und Ästhetiker, Stifter der sogen. Schottischen Schule, geb. 8. Aug. 1694 im nördlichen Irland, studierte zu Glasgow [* 2] Theologie, gründete eine Erziehungsanstalt zu Dublin [* 3] und wurde 1729 Professor der Philosophie in Glasgow, wo er 1747 starb. Mit Ausnahme seiner »Synopsis metaphysicae« (Glasg. 1714, 3. Aufl. 1749) gehören alle seine Schriften dem moralischen und ästhetischen Gebiet an;
so seine »Inquiry into the original of our ideas of beauty and virtue« (Lond. 1720; deutsch, Frankf. a. M. 1762);
Hutchinson - Hueter
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Seite 8.824.»Essay on the ¶
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nature and conduct of the passions and affections« (Lond. 1728; deutsch, Leipz. 1765); »Philosophie moralis institutio compendiaria« (Glasg. 1745); »System of moral philosophy« (Lond. 1755, 2 Bde.; deutsch u. d. T.: »Sittenlehre der Vernunft«, Leipz. 1756, 2 Bde.). Hutcheson beruft sich für die Erkenntnis sowohl des Schönen als des Guten auf die Aussprüche eines untrüglichen innern Sinnes, den er selbst einem Instinkt vergleicht, und der zwar übertäubt, aber niemals gefälscht werden kann.
Infolgedessen wird erfahrungsgemäß Schönheit überall da, wo Einheit in der Mannigfaltigkeit sich zeigt, Güte dagegen da anerkannt, wo wir oder andre den selbstischen (interessierten, egoistischen) Neigungen entgegen, also den selbstverleugnenden (uninteressierten, wohlwollenden) Neigungen gemäß handeln. In der Befriedigung, welche der Anblick der Einheit in der Mannigfaltigkeit gewährt, besteht der Genuß, welchen das Schöne verschafft; in jener, welche das Bewußtsein uneigennützigen Handelns gewährt, besteht die höchste Glückseligkeit.
Beide, das Vergnügen, welches uns das Schöne, wie die Lust, welche uns das Gute verschafft, sind nicht Zweck, sondern Folge, jenes des künstlerischen Schaffens, diese des sittlichen Handelns. Selbstvergessene Hingebung im Betrachten an das Objekt, im Wollen und Thun an den Nebenmenschen ist die Bedingung wahrhaft ästhetischen Genusses und wahrhaft tugendhaften Handelns. In ästhetischer Richtung ist seine interesselose Betrachtung auf Kant und Herbart, in ethischer seine Hervorhebung (schon von Cumberland beachteten) uneigennützigen Wohlwollens auf A. Smith, Herbart, Schopenhauer von Einfluß gewesen. Hutchesons Werke erschienen gesammelt zu Glasgow 1772 in 5 Bänden.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Hutcheson
Hutchinson - Hueter
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Seite 59.456.(spr. höttschĕs’n), Francis, der bedeutendste Vertreter der Schule der sog. Schottischen Philosophie, geb. 8. Aug. 1694 im nördl. Irland, studierte in Glasgow, ging dann nach Irland zurück, wo er einige Zeit als Prediger einer Dissentergemeinde wirkte, und wendete sich hierauf nach Dublin, um eine Lehranstalt zu gründen. 1729 wurde er Professor zu Glasgow, wo er 1747 starb. Hutcheson suchte darzuthun, daß, während wir unter den unsern Willen bestimmenden Motiven die beiden großen Gruppen der selbstsüchtigen und der wohlwollenden unterscheiden, wir nur den letztern und den aus ihnen hervorgegangenen Handlungen unsern Beifall geben, und daß dies nur auf einem ursprünglichen, von der Natur uns eingepflanzten «moralischen Sinn» beruhen kann. Dies Princip ist verwandt mit dem von Shaftesbury ¶
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begründeten «moralischen Geschmack». Hutcheson begründete es in seinem «Enquiry into the original of our ideas of beauty and virtue» (Lond. 1725; deutsch, Frankf. 1762) und in seinem «Essay on the nature and conduct of passions and affections» (Lond. 1728); er führte es näher aus in seinem von Leechman mit einer Biographie des Verfassers herausgegebenen «System of moral philosophy» (Glasgow 1755). Seine Werke erschienen zu Glasgow (5 Bde., 1772).