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Hygroskopische Feuchtigkeit | eLexikon | Chemie - Allgemeines

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Hygrometrie - Hygrosko

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Hygroskopische Feuchtigkeitdas Wasser, welches die Körper, die einen mit größerer, die andern mit geringerer Begierde, / 411

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Hygroskopische Feuchtigkeit

411 Wörter, 2'943 Zeichen

Chemie — Allgemeines

Hygroskopische

Feuchtigkeit, das Wasser, welches die Körper, die einen mit größerer, die andern mit geringerer Begierde, aus der Luft aufsaugen, ohne sich chemisch damit zu verbinden. Körper, welche dies thun, nennt man hygroskopisch. Dieselben sind an freier Luft, welche stets Wasserdampf enthält, niemals völlig trocken, und wenn man sie bei erhöhter Temperatur oder in einer künstlich getrocknetem Luft vollständig trocknet, so nehmen sie an freier Luft alsbald wieder Feuchtigkeit auf und zwar um so mehr und um so schneller, je größer die relative Feuchtigkeit der Luft ist.

Gleichheit - Gleichsch

Bild 58.69: Gleichheit - Gleichschritt
* 2 Gleichgewicht.

Wird die Luft bei Witterungswechsel erheblich trockner, so verlieren auch die hygroskopischen Körper Feuchtigkeit, sie setzen sich stets mit dem relativen Feuchtigkeitsgehalt der Luft ins Gleichgewicht, [* 2] und der Zustand, den man lufttrocken nennt, bezeichnet also je nach der Natur des betreffenden Körpers, der Beschaffenheit der Luft und der Temperatur einen sehr verschiedenen Feuchtigkeitsgehalt. In gewissem Grad sind wohl alle Körper hygroskopisch, selbst Metall und Glas [* 3] verdichten auf ihrer Oberfläche eine wägbare Menge Feuchtigkeit.

Sehr auffallend ist die Hygroskopizität bei manchen Salzen, die, wie das Chlorcalcium, in kurzer Zeit so viel Wasser aus der Luft aufnehmen, daß sie sich darin vollständig auflösen können: sie zerfließen an der Luft. Andre Körper erleiden durch die aufgenommene Feuchtigkeit eine Volumvergrößerung, wie z. B. das menschliche Haar, [* 4] welches seine Kräuselung verliert und sich so stark verlängert, daß man es zum Messen des Feuchtigkeitsgehalts der Luft benutzen kann.

Darm

Bild 54.811: Darm
* 5 Darm.

Die Darmsaiten der musikalischen Instrumente verlängern sich in der feuchten Luft des gefüllten Konzertsaals so stark, daß die Instrumente umgestimmt werden müssen. Gleich dem Haar und dem Darm [* 5] sind die meisten organisierten Substanzen stark hygroskopisch. Holz, [* 6] Stärkemehl, Baumwolle, [* 7] Leinen, vor allem Federn, Wolle und Seide [* 8] nehmen eine große Menge Feuchtigkeit auf und können bei einem Wassergehalt von 10-20 Proz. noch völlig trocken erscheinen. Man kommt in der Praxis in die Lage, wenn man diese Körper nach dem Gewicht kauft, statt derselben eine mehr oder weniger bedeutende Menge Wasser zu bezahlen. Um der hieraus sich ergebenden Unreellität zu begegnen, sind »Konditionierungsanstalten« begründet worden, in welchen der Feuchtigkeitsgehalt der betreffenden Ware amtlich festgestellt wird.

Auch Flüssigkeiten sind hygroskopisch und Alkohol z. B. in so hohem Grade, daß es sehr schwer hält, ihn völlig wasserfrei zu erhalten. Die starke Hygroskopizität der konzentrierten Schwefelsäure [* 9] benutzt man zum Austrocknen der Luft, und wenn man z. B. unter einer Glasglocke ein flaches Gefäß [* 10] mit konzentrierter Schwefelsäure aufstellt und auf einem Dreifuß ein Schälchen mit einer Salzlösung, so entzieht die Säure letzterer allmählich das Wasser, die Lösung verdampft, u. das Salz [* 11] kristallisiert.