Idyll | eLexikon | Litteratur - Poetik - Lyrik
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Idrialit - Idyll
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Idyll | (griech. Eidyllion, "kleines Bild", gewöhnlich Idylle, auch Ekloge, Hirten- oder / 341 |
Idyll
341 Wörter, 2'618 Zeichen
Idyll
Idyllenmalerei - Igel
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Seite 8.880.(griech. Eidyllion, »kleines Bild«, gewöhnlich Idylle, auch Ekloge, Hirten- oder bukolisches Gedicht genannt), in der Poetik die dichterische Darstellung eines heitern und glücklichen Gemütszustandes als eines unmittelbar gegenwärtigen. Durch letztern Umstand unterscheidet sich das I. von der Elegie (s. d.), welche zwar auch ein Glück, aber als entschwundenes schildert. Das I. kann sowohl in lyrischer als in epischer oder dramatischer Form auftreten, je nachdem der Dichter sein eignes oder fremdes Glück beschreibt, oder das letztere durch die Glücklichen selbst beschreiben läßt. M. Claudius' bekanntes »Ich bin vergnügt, im Siegeston verkünd' es mein Gedicht« ist ein lyrisches, Voß' »Luise« ein episches, Theokrits und Vergils Hirtengedichte sind dramatische Idylle. Der Name Hirten-, Schäfer- oder bukolisches Gedicht kommt daher, weil höfischen Zeitaltern und höfischen Dichtern, wie es das Augusteische und Vergil waren, das »Hirtenleben« für das vorzugsweise glückliche ¶
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galt, wie noch heute in Alpenidyllen und Dorfgeschichten Älpler und Bauern in einer Verklärung prangen, gegen welche die Wirklichkeit weit zurücksteht. Voß hat in der »Luise« das deutsche Pastoren-, Jean Paul im »Schulmeisterlein Wuz« das Schulmeisterleben als I. dargestellt. In der bildenden Kunst entspricht dem I. das heitere Genre- und das idyllische Landschaftsgemälde, in der Musik das sogen. Pastorale. Die ältesten Spuren des Idylls finden sich bei den Hebräern (Buch Ruth) und den Indern (die Schilderung des Priester- und Einsiedlerlebens in der »Sakuntala«); unter den Griechen haben Theokrit, Bion und Moschos, unter den Römern besonders Vergil (»Eklogen«),
unter den Neuern Italiener (Schäferdrama; Guarinis »Pastor fido«),
Spanier (Schäferdrama; Cervantes, Montemayor, Garcilaso de la Vega),
Portugiesen (Camoens, Rodriguez Lobo),
Franzosen (Ronsard, Marot, Fontenelle, Madame Deshoulières, Gresset, Bernardin de Saint-Pierres »Paul u. Virginie«, Chateaubriands »Atala« etc.),
Schweden und Norwegen
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Schweden.Holländer (Loosjes),
Schweden [* 3] (Lindner) und Dänen (Öhlenschläger) Idyllendichter aufzuweisen. Unter den Deutschen kultivierten das Schäfergedicht Geßner, das epische J. Voß (»Luise«, »Der siebenzigste Geburtstag«),
Eberhard (»Hannchen und die Küchlein«),
Baggesen (»Parthenais«),
Kosegarten (»Jukunde«),
Ulrich Hegner (»Die Molkenkur«),
Maler Müller u. a. Goethes »Hermann und Dorothea« ist durch den welthistorischen Hintergrund viel mehr Epos als I. Moderne Idylle sind Immermanns klassischer »Oberhof«, die Dorfgeschichten von Auerbach, [* 4] M. Meyr, Rank, Herm. Schmid u. a.