Intercellulargänge | eLexikon | Botanik - Pflanzenanatomie
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Intensiv - Intercellul
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Intercellulargänge | (lat., "Zwischenzellgänge", Intercellularkanäle, -Räume), in der Pflanzenanatomie / 437 |
Intercellulargänge
437 Wörter, 3'136 Zeichen
Intercellulargänge
(lat., »Zwischenzellgänge«, Intercellularkanäle, -Räume), in der Pflanzenanatomie die in manchem Zellgewebe, besonders im Parenchym der höhern Pflanzen, also in der Rinde und im Mark der Stengel [* 3] und Wurzeln, im Mesophyll der Blätter etc., vorkommenden, zu einem zusammenhängenden System verbundenen kanalartigen Zwischenräume zwischen den Zellen, sind stets mit Luft erfüllt und haben nach außen zahlreiche natürliche Mündungen in der Epidermis [* 4] der Blätter und Stengel.
Jede Spaltöffnung führt direkt in einen etwas erweiterten Intercellularraum, die sogen. Atemhöhle, in welche die I. der nächst benachbarten Zellen einmünden. Es steht mithin die Luft der I. der innern Gewebe [* 5] mit der äußern Atmosphäre in direkter Kommunikation, eine Einrichtung, deren Bedeutung für die Atmung und überhaupt für den Gasaustausch der Pflanze mit der Außenwelt unverkennbar ist. In den jüngsten Pflanzenteilen sind die I. noch nicht vorhanden; später weichen aber die Zellen an den Kanten unter Trennung ihrer Membranen auseinander, und es entsteht so der Intercellulargang, der sich nicht selten noch auf verschiedene Weise erweitert.
Ausdehnung (der festen
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Ausdehnung.Die größten lufthaltigen Binnenräume kommen im Parenchym der Wasser- und Sumpfpflanzen vor und werden hier als Intercellularräume oder Lufträume bezeichnet. Ein solcher Raum entsteht, indem die einen Intercellulargang begrenzenden Zellen sich teilen durch Scheidewände, welche radial gegen jenen gerichtet sind, und indem sie zugleich in der Richtung des Umfanges des Luftraums sich vergrößern; letzterer ist daher schließlich von einer ganzen Anzahl von Zellen umgeben. Die großen lufterfüllten Höhlen, welche sich im Mark vieler Pflanzen (Gräser, [* 6] Umbelliferen) [* 7] finden, entstehen infolge des Wachstums des Stengels, welchem das Mark an Ausdehnung [* 8] nicht nachfolgt, so daß dieses zerrissen wird und zuletzt noch in einzelnen Fetzen an den Wänden der großen Höhle zu erkennen ist. - Gewisse intercellulare Bildungen sind mit eigentümlichen Säften erfüllt: die sogen. Harz-, Gummi-, Öl- und Milchsaftkanäle, wie sie in der Rinde, im Bast, [* 9] im Holz, [* 10] im Mark, in den Blättern und selbst in Früchten mancher Pflanzen vorkommen;
sie sind weiter als die eigentlichen I. und laufen meist als regelmäßig cylindrische Kanäle auf weite Strecken zwischen den Zellen hin, bisweilen sind sie von runder, punktförmiger Gestalt und werden dann auch Drüsen, besonders Öldrüsen, genannt.
Intercellularsubstanz
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Seite 8.995.Die Zellen, von welchen diese Räume unmittelbar eingefaßt werden, sind viel kleiner, dünnwandiger, ragen mehr oder weniger papillenartig in den Kanal [* 11] hinein, enthalten nur Protoplasma und sondern den den Kanal erfüllenden Inhalt ab. Meist entstehen diese Kanäle durch Auseinanderweichen der umgebenden Zellen, welche dann unter weiterer Vermehrung die Wandzellen des Kanals bilden. In einigen Fällen aber kommen sie auch dadurch zu stande, daß gewisse Zellen sich auflösen, vollständig verschwinden und an ¶
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ihre Stelle der Kanal tritt. Das Sekret wird dann schon vorher in den sich auflösenden Zellen gebildet und ist der einzige übrigbleibende Rest derselben.