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Ischoren | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

Karelier,

Bezeichnung für eine ganze Gruppe finnischer Völker, zu denen man die folgenden rechnet:

1) die eigentlichen Karelier (finn. Karjalaiset, »Hirtenvolk«),

303,000 Köpfe stark, im südöstlichen und östlichen Teil Finnlands, im N. der Gouvernements Twer und Nowgorod, im W. der Gouvernements Archangel und Olonez;

2) die Quänen oder Oster-Bottnier (finn. Kainullaiset), 291,000 Seelen, im N. und NW. Finnlands;

3) die Suomi (finn. Suomalaiset, »Sumpfbewohner«),

von den Russen Sumi, von den Schweden [* 4] Finnen genannt, 280,000 Seelen, im westlichen und südwestlichen Finnland;

4) die Jämen oder Tawasten (finn. Hämenmaa),

östlich von den vorigen, 530,000 Köpfe;

5) die Sawolaks (finn. Sawolaiset, »Rauchvolk«),

472,000 Köpfe, östlich von den vorigen;

Umgebung von St. Peter

Bild 14.290a: Umgebung von St. Petersburg
* 5 Petersburg.

6) die Aürämoiset, 76,000 Seelen, im südöstlichen Teil Finnlands und im Gouvernement Petersburg; [* 5]

7) die Sawakot und die Ingrier oder Ischoren, beide zusammen 64,000 Köpfe stark, in dem zuletzt genannten Gouvernement. Alle diese Völker zusammen zählen etwas über 2 Mill. Seelen und zeigen den gleichen Typus: hervorstehende Backenknochen, helle Augen und Haare; [* 6]

in ihrer Lebensweise und ihrem Charakter lassen sich jedoch keine Züge wiedererkennen, welche denen der übrigen zur altaisch-uralischen Familie der Mongolen gehörigen Völker (Lappen, Wotjaken, Wogulen, Samojeden etc.) gleichen.

Die Karelier sind ein gediegener, arbeitsamer, mutiger und ehrlicher Menschenschlag, der dem sumpfigen Boden seiner nordischen Heimat mit ausdauerndem Fleiß kärglichen Ertrag abringt. Zu den guten Eigenschaften gesellen sich eine phantastisch-düstere Lebensanschauung, die den Aberglauben stark begünstigt, und ein unbändiger Jähzorn, Die lange Herrschaft der Schweden über die Karelier hat einen großen und wohlthätigen Einfluß auf das Volk und die Organisation des öffentlichen Lebens ausgeübt. Im 12. Jahrh. wurden die Karelier durch den König Erich von Schweden zum Christentum bekehrt und im 16. Jahrh. durch Gustav Wasa dem Protestantismus gewonnen. Die Karelier sind größtenteils Ackerbauer, treiben aber auch Schiffahrt, Fischerei [* 7] und Viehzucht. [* 8]