Jenisseisk | eLexikon | Geographie - Asien - Asiatisches Rußland
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Jenikalé - Jenisseisk
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Jenisseisk | russ. Gouvernement in Sibirien, erstreckt sich von der chinesischen Grenze bis zum Eismeer, / 450 |
Jenisseisk
450 Wörter, 3'059 Zeichen
Geographie — Asien — Asiatisches Rußland
Jenisseisk,
russ. Gouvernement in Sibirien, erstreckt sich von der chinesischen Grenze bis zum Eismeer, westlich von Tomsk und Tobolsk, östlich von Irkutsk und Jakutsk begrenzt, und umfaßt ein Areal von 2,571,428 qkm (46,700 QM.) mit (1883) 421,010 Einw. Das weite, dem vierten Teil Europas an Größe gleichkommende und noch ziemlich unbekannte Gebiet hat nur im S. größere fruchtbare Strecken, während sich im N. der Anbau auf die Ufer der Hauptströme beschränkt, und ist im übrigen im S. stark gebirgig, im N. bis zum 69.°, wo die Waldgrenze ist, ein mit Weiden, Wäldern (vielen Lärchen) und Sümpfen bedecktes Land. Auf der Südgrenze erhebt sich das dicht bewaldete, schwer zu überschreitende Sajangebirge bis zu Höhen von 12-1500 m; im N. sind das Sywermagebirge und das bis zur Taimyrhalbinsel hinziehende waldlose Byrrangagebirge zu nennen.
Norddeutscher Lloyd -
![Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert] Bild 62.415: Norddeutscher Lloyd - Nordenberg [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/62/62_0415.jpeg)
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Norden.Diese Halbinsel bildet mit dem Kap Tscheljuskin (unter 77° 34'' nördl. Br.) den nördlichsten Punkt des asiatischen Kontinents. Die Hauptflüsse sind der Jenissei (s. d.) mit seinen Nebenflüssen; im hohen Norden [* 2] entspringen die Pjasina, Chatanga, Anabara. Das Klima [* 3] ist außerordentlich streng (in der Stadt J. fällt das Thermometer [* 4] im Januar bis -56° C.) und die Temperaturunterschiede der Jahreszeiten [* 5] sehr groß. Ergiebig ist der Getreidebau im S.; nahe dem Polarkreis gedeihen in den Niederungen noch Rüben und Kartoffeln, Getreidebau wird aber unsicher.
Jenner - Jensen
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Seite 9.194.Die Viehzucht [* 6] ist bedeutend, im N. finden sich außer unsern Haustieren große Herden von Renntieren. Der Fischfang in den großen Strömen und in vielen wasserreichen Seen ist ergiebig; abgenommen hat die Jagd, doch wird jährlich eine große, stark besuchte Pelzmesse in Turuchansk gehalten. Von Metallen findet sich im S. Eisen, [* 7] das in Irbinsk u. a. O. verarbeitet wird, Kupfer [* 8] und Silber sehr reichlich im Thal [* 9] des Abakan. Goldwäschen werden in den Bezirken von Atschinsk, Minussinsk, Krasnojarsk und J. betrieben, die erstern seit 1850, die letztern seit 1840. Die ersten drei ergaben 1880: 1016 kg Gold, [* 10] die letztere 4592 kg. Einigermaßen nahe aneinander liegen die Dörfer nur in dem schmalen Gürtel [* 11] fruchtbaren Landes am Rande des Hochgebirges, so daß z. B. im Kreis [* 12] Krasnojarsk die Dichtigkeit der Bevölkerung [* 13] 228 Seelen auf der Quadratmeile erreicht. Die Bewohner sind hier durchgehends Russen, die jenseit der Angara nur noch längs des Jenissei angesiedelt sind. Die übrige Bevölkerung besteht aus den schnell aussterbenden, den Russen stets feindlichen Juraken im höchsten Norden, ¶
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aus Ostjaken, Jakuten, Tungusen und Tataren. Davon sind noch 12,000 Schamanen, aber auch die Getauften sind eigentlich nur dem Namen nach Christen. Die Hauptstadt des Gouvernements ist Krasnojarsk (s. d.); nächstbedeutend ist die 1618 gegründete Stadt J., am linken Ufer des Jenissei, mit (1881) 11,395 Einw., welche einen früher zwar viel bedeutendern, aber immer noch sehr ansehnlichen Handel mit Pelzwerk [* 15] treiben. J. ist das Zentrum der Metallindustrie des Jenissei. Andre Orte von Bedeutung sind Minussinsk und Turuchansk.