Jordan | eLexikon | Geschichte - Hessen
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- ️Fri May 04 1810
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Jonghe - Jordan
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10 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Jordan | # (hebr. Jarden, jetzt von den Arabern Esch Scheria, "Tränkplatz", genannt), der einzige / 461 |
Jordan _2 | # 1) (spr. schordang) Camille, franz. Politiker, geb. 1771 zu Lyon, nahm 1793 an der Erhebung / 2015 |
Jordan _3 | 5) Wilhelm, Dichter. Sein Leben beschrieb K. Schiffner (Frankf. a. M. 1889). / 11 |
Jordan _4 | 1) Feodor Iwanowitsch, russ. Kupferstecher, geb. 1800 zu Pawlowsk, besuchte in dem benachbarten / 535 |
Jordan _5 | # Henri, Altertumsforscher, geb. 30. Sept. 1833 zu Berlin, aus einer zur franz. Kolonie gehörigen / 151 |
Jordan _6 | # Max, Kunstschriftsteller, geb. 19. Juni 1837 in Dresden, widmete sich anfänglich in Jena, Berlin, / 205 |
Jordan _7 | # Rudolf, Genremaler, geb. 4. Mai 1810 zu Berlin, war ein Schüler Wachs. Nachdem er schon mit / 265 |
Jordan _8 | # Sylvester, Jurist und Staatsmann, geb. 30. Dez. 1782 zu Omes, einem Weiler bei Innsbruck, studierte / 337 |
Jordan _9 | # Wilh., Dichter und Ästhetiker, geb. 8. Febr. 1819 zu Insterburg in Ostpreußen, studierte 1838–42 / 520 |
Jordan _10 | # Wilh., Geodät, geb. 1. März 1842 zu Ellwangen in Württemberg, studierte an der Polytechnischen / 102 |
Jordan
3 Seiten, 4'602 Wörter, 32'766 Zeichen
Titel
Elemente zu Jordan:1) Feodor Iwanowitsch, russ. Kupferstecher
2) Rudolf, Genremaler in Düsseldorf
Jordan,
1) Feodor Iwanowitsch, russ. Kupferstecher, geb. 1800 zu Pawlowsk, besuchte in dem benachbarten Petersburg die Akademie, wo er sich unter Utkin seinem Fach widmete und die goldne Medaille erhielt. Dann ging er zu seiner weitern Ausbildung nach Paris, wo er Schüler von Richomme war, nach London, wo er unter Abraham Raimbach lernte, und nach Rom, wo er 15 Jahre blieb und 1850 den Stich der Transfiguration nach Raffael vollendete. Unter seinen übrigen bedeutenden Stichen nennen wir: eine heil. Familie, nach Raffael; eine Pietà, nach Cigoli; andre nach russischen Malern und mehrere Porträte. Er ist Inhaber des Annenordens erster Klasse, lebt als Staatsrat und Mitglied der Akademie in Petersburg.
Joris - Jouffroy
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Seite 39.293.2) Rudolf, Genremaler in Düsseldorf, geb. 4. Mai 1810 zu Berlin als Sohn des aus einer französischen Emigrantenfamilie stammenden Justizrats J., wollte anfangs die Stallmeisterkarriere ergreifen, widmete sich aber auf Wachs Veranlassung der Malerei, trat jedoch nicht in dessen Atelier, da ihm Wachs Richtung bei seiner realistischern Sinnesweise nicht zusagte. Unter den Strandbewohnern der Insel Rügen machte er 1829 seine ersten Studien, die das Bild einer Fischerfamilie zur Folge hatten, das in Besitz des Königs kam und ihn ermutigte, auf die Akademie nach Düsseldorf zu gehen, der er von 1833 bis 1840 als Schüler von Schadow und Sohn, dann bis 1848 als Mitglied der Meisterklasse angehörte. Gleich anfangs machte er das Fischer- und Lotsenleben zu seinem Hauptstudium, in das er sich auf seinen wiederholten Reisen an die Küsten ¶
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von Holland, Belgien und Frankreich mit unendlicher Liebe und in seinen Bildern von kräftigem, wirkungsvollem Kolorit mit großem Fleiß vertiefte. Überall ist er interessant und fesselnd durch einen sei es tragischen, sei es humoristischen Vorgang und treue Darstellung aller Lebensverhältnisse jener Menschenklasse. Bald nach der erwähnten Fischerfamilie von Rügen folgte 1834 der bekannte Heiratsantrag auf Helgoland, der in unzähligen Nachbildungen und Variationen verbreitet wurde (Nationalgallerie in Berlin). 1835 folgte neben den humoristischen vergessenen Stiefeln und dem Abend auf Helgoland das tragische Bild der zurückkehrenden Lotsen.
Als die bedeutendsten der dann folgenden zahlreichen Bilder verwandten Inhalts nennen wir nur: die Lotsensturmglocke (1837; 1838 wiederholt), das heitere Lotsenexamen, entstanden unter dem Einfluß von Hasenclevers Examen des Kandidaten Iobs, die Schiffswinde in der Normandie (1843, Nationalgallerie), Scene in den Dünen nach dem Sturm (1844), Weiber holen Männer zur Rettung eines gefährdeten Schiffs (1845), Rettung aus dem Schiffbruch (1848, Museum in Dresden, neuerdings in veränderter Wiederholung), die erste Lüge (1849), betende Weiber in Sturmesnot (1852), die Rückkehr des Fischers (1855), die Krankensuppe (Gallerie in Düsseldorf), Besuch am Morgen nach der Hochzeit (1861, Museum in Leipzig), holländisches Altmännerhaus und der Witwe Trost (beide 1866, Nationalgallerie), Suppentag in einem französischen Kloster (1868), Strandwache, Frauenhaus zu Amsterdam, Begräbnis des alten Seemanns, Schiffbrüchige in der Strandkneipe (1872) und 1876 das ergreifende Bild: alle Boote kehrten zurück, nur eins fehlte (Privatbesitz in Hamburg).
Vor einigen Jahren machte er eine Reise nach Italien und versuchte sich, aber mit viel geringerm Glück, auch in der Darstellung des dortigen Volkslebens. Neben allen diesen Bildern brachte er manche Aquarelle und Zeichnungen, radierte mehrere Blätter nach Robert Reinick und beteiligte sich bei den Illustrationen von Musäus' Volksmärchen. Er ist Mitglied mehrerer Kunstakademien und Inhaber des Roten Adlerordens dritter Klasse. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Vautier, Geertz und der bereits verstorbene Albert Kindler.