Justi | eLexikon | Philologie und Alterthumskunde - Philologen - Indianisten
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Wed Jan 14 1767
Titel
Elemente zu Justi:1) Karl Wilhelm, protest. Theolog
2) Karl, Kunstgelehrter
3) Ferdinand, Orientalist und Sprachforscher
Justi,
1) Karl Wilhelm, protest. Theolog, geb. 14. Jan. 1767 zu Marburg, [* 2] wurde 1790 Prediger daselbst, 1801 Superintendent und Konsistorialrat, 1822 ordentlicher Professor der Theologie und starb 7. Aug. 1846. Er veröffentlichte: »Nationalgesänge der Hebräer« (Leipz. 1803-18, 3 Bde.);
»Das Buch Hiob« (Kassel [* 3] 1840);
einige Monographien über die Geschichte Hessens, z. B. »Elisabeth die Heilige« (2. Aufl., Marb. 1835);
auch setzte er Strieders »Hessische Gelehrten- u. Schriftstellergeschichte« (das. 1831) fort.
Berlin

* 4
Berlin.2) Karl, Kunstgelehrter, geb. 2. Aug. 1832 zu Marburg, Enkel des vorigen, studierte in seiner Vaterstadt und in Berlin [* 4] Theologie und Philosophie, habilitierte sich 1860 daselbst mit der Schrift »Die ästhetischen Elemente in der Platonischen Philosophie« (Marb. 1860),
wurde 1867 Professor in Marburg und nach längerm Aufenthalt in Italien [* 5] 1871 Professor der Philosophie in Kiel [* 6] und ist seit 1873 Professor der neuern Kunstgeschichte in Bonn. [* 7] Sein Hauptwerk ist: »Winckelmann. Sein Leben, seine Werke und Zeitgenossen« (Leipz. 1866-72, 2 Bde. in 3 Tln.),
die einzig vollständige, die ganze Zeit umfassende Lebensbeschreibung des großen Altertumsforschers. Außerdem veröffentlichte er: »Dante und die Göttliche Komödie« (Stuttg. 1862);
»Die Verklärung Christi, Gemälde Raffaels« (Leipz. 1870) und eine Anzahl kunstwissenschaftlicher Aufsätze in Zeitschriften.
Justicia - Justinus

* 9
Seite 9.338.3) Ferdinand, Orientalist und Sprachforscher, geb. 2. Juni 1837 zu Marburg, Bruder des vorigen, widmete sich in seiner Vaterstadt, später in Göttingen [* 8] sprachwissenschaftlichen und orientalischen Studien und habilitierte sich 1861 zu Marburg, wo er 1865 zum außerordentlichen, 1869 zum ordentlichen Professor für vergleichende Grammatik ernannt wurde. Auf seine sprachvergleichende Schrift »Über die Zusammensetzung der Nomina in den indogermanischen Sprachen« (Götting. 1861) folgten sein treffliches »Handbuch der Zendsprache« (Leipz. 1864) und andre auf die zoroastrische und altpersische Litteratur und Geschichte bezügliche Arbeiten, namentlich seine kritische ¶
mehr
Ausgabe des »Bundehesch«, mit Glossar (Lond. 1868),
»Kurdische Grammatik« (Petersb. 1880) sowie die »Geschichte der orientalischen Völker im Altertum« (in Grotes »Allgemeiner Weltgeschichte«, das. 1884 ff.),
»Geschichte des alten Persien« [* 10] (in Onckens »Allgemeiner Geschichte«, Berl. 1879).