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Kämpfer - Kampfformen

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Kampfformendie Arten der Durchführung eines Gefechts. Man unterscheidet die geschlossene und die zerstreute / 813

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Kampfformen

813 Wörter, 5'861 Zeichen

Kampfformen,

die Arten der Durchführung eines Gefechts. Man unterscheidet die geschlossene und die zerstreute Kampfform (Kampfordnung, Fechtart). [* 2] Die geschlossene Kampfform bezweckt die durch das Kommando zusammengefaßte, gleichmäßige Thätigkeit einer auf engem Raum zusammengedrängten Masse. Früher war die Größe dieser Massen nur durch den Bereich der sie noch beherrschenden Kommandostimme begrenzt; die gesteigerte Feuerwirkung nötigt jetzt zu weiterer Zerlegung der geschlossenen Körper. In der zerstreuten Ordnung ist der einzelne nicht peinlich an einen bestimmten Platz, an die Haltung des Körpers und an die Handhabung der Waffe durch exakte Griffe gebunden. Dafür wird von ihm Urteilskraft, körperliche Gewandtheit, Kühnheit und Selbstvertrauen, Geschicklichkeit im Gebrauch der Waffe und in der Ausnützung des Geländes sowie unausgesetzte Aufmerksamkeit auf seine Führer gefordert.

Die Entscheidung des Infanteriegefechts liegt in der zerstreuten Ordnung; der Schützenschwarm ist die Hauptkampfform der Infanterie, in welcher das Gefecht eingeleitet und meist auch bis zur Entscheidung durchgeführt wird, während die geschlossene Ordnung ihre Bedeutung behält für Bereitschaft, Rückhalt, Ersatz für die Schützenschwärme und als treibendes, zuweilen ausschlaggebendes Moment. Die Kavallerie sieht ihre Hauptgefechtsthätigkeit meist in der Wucht des geschlossenen Anlaufs. Die Artillerie tritt im Gefecht nur in geöffneter Linie auf; die Ausdrücke geschlossene und zerstreute Ordnung lassen sich auf sie nicht anwenden. (Über Geschlossene Ordnung s. ferner Linie und Kolonne; über Zerstreute Ordnung s. Schützen.)

Geschichtlich denkwürdige Kampfformen geschlossener Ordnung sind: die Phalanx der Griechen und Macedonier;

Romanzement - Römer

Bild 13.922: Romanzement - Römer
* 3 Römer.

die Legion der Römer [* 3] in ihrer anfangs phalanxartigen, dann in der dreitreffigen Manipular- und schließlich in der dreitrefftgen Kohortenstellung.

Das eigentliche Mittelalter in seiner regellosen Kriegführung, in der der Reiterkampf eine hervorragende Rolle spielt, zeigt keine charakteristischen geschlossenen Kampfformen; im spätern Mittelalter erscheint die Geviertordnung oder der Haufen der Schweizer und Landsknechte. [* 4] Aus dieser Formation entwickelt sich die Terzia der Spanier, die neben der noch aus Pikenieren bestehenden Hauptmasse bereits Schützen (Musketiere) in beschränkter Zahl verwendet. Die dann folgenden Brigadestellungen lassen das Feuergefecht bereits als Hauptsache erscheinen, obwohl neben den Musketieren auch noch die Pikeniere in den Regimentern vertreten sind (s. Niederländische Brigadestellung [* 5] und Schwedische Brigadestellung). Über die weitere Entwicklung der s. Feuergefecht.

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