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Karies | eLexikon | Medicin - Specielle Pathologie - Knochen- und Muskelkrankheiten

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Karies(lat.), Knocheneiterung, s. Knochenfraß und Zahnfäule. / 7

Seite 9.509

Karies

7 Wörter, 64 Zeichen

Medicin — Specielle Pathologie — Knochen- und Muskelkrankheiten

Knochenentzündung - Kn

Bild 9.880: Knochenentzündung - Knochenfraß
* 2 Seite 9.880.

Knochenfraß

(Caries), eine Eiterung im harten Knochengewebe, also eiterige Knochenentzündung (Ostitis). Sie nimmt ihren Ausgang von den Weichgebilden des Knochens, von der Beinhaut oder dem Markgewebe oder den Gefäßen, da die kompakte harte Knochensubstanz natürlich niemals Eiter liefern, sondern nur als leidender Teil in den Prozeß einbezogen werden kann. Diese zerfällt daher auf dem Weg der langsamen Einschmelzung; ein Stück nach dem andern bricht zusammen (colliquatio), so daß ein derart zerstörter Skelettteil nach dem Macerieren und Trocknen wie zerfressen aussieht, woher der Name Knochenfraß abgeleitet ist.

Knochen

Bild 9.876: Knochen
* 3 Knochen.

Jedweder Knochen [* 3] kann durch eiterige Entzündungen, Geschwürsbildungen in seiner Umgebung, z. B. durch Gelenkentzündungen, dem Knochenfraß verfallen; allein vorzugsweise leiden daran die mehr weichen, schwammigen Wirbelknochen, die Mittelohrknochen, die kleinern Knochen der Hand- und Fußwurzel. Sehr oft ist das Übel eine Teilerscheinung allgemeiner skrofulöser oder tuberkulöser Dyskrasie, daher auch vielfach mit wirklicher Tuberkelbildung verbunden, wie das Pottsche Übel (s. d.) und die als Tumor albus bekannte fungöse Gelenkentzündung am Knie.



Knochengeräte - Knoche

Bild 9.881: Knochengeräte - Knochenkohle
* 5 Seite 9.881.

Zuweilen gehen durch den Knochenfraß größere oder kleinere Knochenstücke aus Mangel an Blutzufuhr in Knochenbrand [* 4] über, so daß bei allen alten Prozessen derart beide Vorgänge gepaart verlaufen und deshalb der Name Cario-Necrosis durchaus am Platze ist. Nur eine Form der fressenden Ostitis geht ohne Eiterbildung vor sich, die schleichende, von Virchow Caries sicca (trockner Knochenfraß) genannte Beinhautentzündung bei syphilitischen Personen. Sie ist eigentlich eine Schmelzung der Knochenrinde durch Entwickelung flacher, vernarbender

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Gummigeschwülste; ihr Sitz sind die platten Schädelknochen, namentlich das Stirnbein. Der Knochenfraß ist nach Dauer und Ausbreitung des Prozesses sehr verschieden in Bezug auf seinen Ausgang; während die Zerstörung einiger Zahnwurzeln oder ihrer Alveolen ein kleines Übel ist, haben umfängliche Eiterungen der Wirbel, des Beckens und der großen Röhrenknochen nicht selten den Tod an Erschöpfung, Speckentartung oder Tuberkulose im Gefolge. Manche Fälle von Knochenfraß der Wirbel und Kiefer sind in neuerer Zeit auf die Entwickelung der Strahlenpilze zurückgeführt worden (s. Aktinomykose).

Die Behandlung richtet sich womöglich gegen die Ursachen, z. B. Gelenkleiden, Fußgeschwüre, Syphilis, Skrofulose etc. Die Ostitis selbst ist zunächst mit absoluter Vermeidung aller Bewegungen und jedweden Druckes auf die kranken Glieder [* 6] zu behandeln; wo Abfluß des Eiters geschaffen werden kann, ist dies dringend wünschenswert, da er leicht Eiterfieber hervorruft; im übrigen muß für Erhaltung der Kräfte durch gute Nahrung, frische Luft, Chinarinde, Wein oder Leberthran gesorgt werden.