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Kaste | eLexikon | Geographie - Asien - Ostindisches

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Kastagnetten - Kaste

Bild 9.596: Kastagnetten - Kaste
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Kaste(v. portug. casta, "Geschlecht", Übersetzung des ind. dschâti, "Stand" / 379

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Kaste

379 Wörter, 2'869 Zeichen

Geographie — Asien — Ostindisches

Kaste

(v. portug. casta, »Geschlecht«, Übersetzung des ind. dschâti, »Stand«),

zuerst gebraucht von den Eroberern Ostindiens unter Albuquerque, dann in Europa [* 3] angenommen zur Bezeichnung einer Gesellschaftsschicht, die sich streng durch Sitte und Gesetz von jeder andern abgesondert hält, ohne daß eine nähere Berührung, Vermischung oder ein Aufsteigen aus den niedern in die höhern gestattet wäre. Da nach dieser Gesellschaftsordnung die Kinder unabänderlich in der mütterlichen Kaste verbleiben, so ist der individuellen Entwickelung hierbei schon durch die Geburt eine unübersteigliche Schranke gezogen.

Das Kastensystem, wie es heutzutage noch in einzelnen Teilen Indiens und Polynesiens zu Recht besteht, ging ursprünglich, wie man annimmt, überall aus kriegerischen Umwälzungen in den betreffenden Ländern hervor, indem sich die siegreiche Partei zur herrschenden Kaste aufwarf und die bisherigen Bewohner des Landes zu Untergebenen, Besitzlosen und Leibeignen machte. Wiederholte Eroberungen desselben Landes führten dann zur Bildung weiterer Kasten, denen durch eine tyrannische Staatsordnung verschiedene Berufsarten zugewiesen wurden.



Kasteiung - Kastilien

Bild 9.597: Kasteiung - Kastilien
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Hiernach wird naturgemäß die Kriegerkaste, denen der Herrscher und der Adel zugehörten, ursprünglich zumeist den obersten Rang eingenommen haben, denen die Kasten der Gelehrten, Priester, Kaufleute, Gewerbtreibenden und Handarbeiter untergeordnet waren; aber in solchen Fällen, wo der erobernde Staat eine hierokratische Verfassung besaß, wie z. B. im alten Ägypten [* 4] (s. d.), nahm die Priesterkaste den obersten Rang ein, und ihr gehörte der Landesherrscher an. Befand sich im Gegenteil der unterworfene Teil im Besitz einer höhern Bildung, die der Sieger annahm, so mußten Gelehrten- und Priestertum sich mit einer tiefern Stufe begnügen, wie die Raatiras auf Tahiti, [* 5] welche von der herrschenden Kaste der Arii überragt werden, obwohl sie sich der Abstammung von den Göttern und ihres Umgangs rühmen. Die besitzlose unterste Kaste, z. B. die Parias (s. d.) der Inder, stand den Sklaven nicht viel nach, und ihre bloße Berührung galt den höhern

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Kasten bereits als verunreinigend. Infolge der durch Jahrtausende fortgesetzten Abschließung sollen in manchen Fällen innerhalb der einzelnen Kasten ethnologische Merkmale, Rasseneigentümlichkeiten u. dgl. bewahrt worden sein, so daß die Angehörigen derselben beinahe an die körperlich verschiedenen Kasten gesellig lebender Insekten [* 7] (Ameisen und Termiten) [* 8] erinnern, deren Zahl mitunter auf 5-10 (Königinnen, Krieger, Arbeiter, Aufseher, Männchen etc.) steigt. Die strengen Abschließungsverhältnisse ehemaliger Kasten haben sich in den Kulturländern meist bis zum Verschwinden gemildert, obwohl in Erbständen u. Adelsvorrechten noch ein Nachklang jener alten Staatseinrichtungen gefunden werden kann. Über Einzelheiten s. Ägypten, Ostindien [* 9] etc.