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Kehren | eLexikon | Bildende Künste - Malerei - Neuere deutsche Maler

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Kehrein - Keil

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KehrenJoseph, Maler, geb. 30. Mai 1817 zu Hülchrath, bezog 1834 die Düsseldorfer Akademie und stellte / 284
Kehren _2Jos., Historienmaler, geb. 30. Mai 1817 zu Hülchrath bei Düsseldorf, wo er an der Akademie / 174

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Kehren

458 Wörter, 3'197 Zeichen

Bildende Künste — Malerei — Neuere deutsche Maler

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Kehren,

Joseph, Maler, geb. 30. Mai 1817 zu Hülchrath, bezog 1834 die Düsseldorfer Akademie und stellte 1839 sein erstes Bild: die heil. Agnes (Altarbild in einer Schloßkapelle des Grafen Trips), aus. Auch malte er eine beträchtliche Anzahl von Kirchenfahnen und unterstützte befreundete Künstler bei der Ausführung von Freskogemälden, besonders Alfred Rethel bei den Freskomalereien aus der Geschichte Karls d. Gr. im Rathaussaal zu Aachen. [* 2] Als Rethel in eine unheilbare Krankheit verfiel, erhielt Kehren den Auftrag zur Vollendung des Werkes.

Düse - Düsseldorf

Bild 5.252: Düse - Düsseldorf
* 3 Düsseldorf.

Nach den Entwürfen Rethels malte er die Taufe Wittekinds, die Kaiserkrönung Karls d. Gr. durch Leo III., die Erbauung des Aachener Doms und die Ernennung Ludwigs des Frommen zum Nachfolger Karls. Nach Beendigung jener Fresken (1862) kehrte er nach Düsseldorf [* 3] zurück und malte im Auftrag des Kultusministeriums ein großes Bild: Justitia, nach einem kleinen Ölbild Rethels für den Schwurgerichtssaal zu Marienwerder. [* 4] Bei dem Brande des Düsseldorfer Akademiegebäudes 19. März 1872 ging Kehrens Atelier mit sämtlichen Studien und mehreren angefangenen Bildern zu Grunde. 1874 erhielt er von der preußischen Regierung den Auftrag, mit dem Historienmaler Commans u. P. Janssen die Aula des Lehrerseminars in Mörs mit Fresken zu schmücken, die in einem großen Fries die ganze Geschichte von Erschaffung der Welt bis zur Kaiserkrönung Wilhelms I. in Versailles [* 5] zur Anschauung bringen.

Von sonstigen Werken Kehrens sind noch hervorzuheben: Maria mit dem Christuskind (1842, für die Kirche in Wevelinghofen), Lorelei (1847), Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen (1849), Christus am Kreuz [* 6] mit Magdalena (gestochen von Barthelmeß), die schmerzhafte Mutter (1872), Saulus an der Leiche des Stephanus (1873, großer Karton). Kehrens Auffassung war ernst, voll Kraft, [* 7] Geist und Leben. In dem Streben nach scharfer Charakteristik nahm sein Stil eine gewisse Herbheit an. Er starb 12. Mai 1880 in Düsseldorf.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Kehren,

Jos., Historienmaler, geb. 30. Mai 1817 zu Hülchrath bei Düsseldorf, wo er an der Akademie unter Schadows Leitung seine Studien begann. Unter H. Stilke fand der junge Künstler Gelegenheit, sich 1846 an der Ausführung der Freskomalereien im Schlosse Stolzenfels am Rhein zu beteiligen, worauf weitere Fresken in der Apollinariskirche bei Remagen folgten. Unter Rethels Leitung nahm dann Kehren an der Fresko-Ausführung von dessen Entwürfen im Rathaussaal zu Aachen teil; von ihm stammen: Die Taufe Wittekinds, Karls d. Gr.

Kaiserkrönung, Der Aachener Dombau und die Ernennung Ludwigs des Frommen zum Nachfolger Karls d. Gr. Hierauf entstand 1863, ebenfalls nach Rethels Zeichnung, die Justitia für den Schwurgerichtssaal in Marienwerder; 1874 schmückte Kehren die Aula des Seminars zu Mörs mit Wandbildern aus, die in einem großen Fries die Geschichte von Erschaffung der Welt bis zur Kaiserkrönung Wilhelms I. in Versailles zur Anschauung bringen. Von Staffeleibildern sind zu erwähnen: Christus am Kreuze (gestochen von Barthelmeß), Der gute Hirt (gestochen von A. Glaser), Die Schlacht bei Zülpich (für das Rheinalbum des Deutschen Kaisers). Seit 1862 wohnte in Düsseldorf, wo er 21. Mai 1880 starb.