Keim | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Neuere
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sat Dec 17 1825
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Keilschwänze - Keimung

4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Keim | # in der Zoologie dem Begriff Embryo (s. d.) entsprechend, kommt in Zusammensetzungen wie Keimscheibe, / 100 |
Keim _2 | # Theodor, protest. Theolog, geb. 17. Dez. 1825 zu Stuttgart, studierte in Tübingen und Bonn, / 178 |
Keim _3 | # die scheinbar regungslose, aber lebensfähige Grundlage, aus der sich jedes organische Geschöpf / 459 |
Keim _4 | # Karl Theodor, prot. Theolog, geb. 17. Dez. 1825 zu Stuttgart, studierte in Tübingen, war 1848–50 / 167 |
Keim
2 Seiten, 904 Wörter, 6'672 Zeichen
Theologie — Kirchenhistoriker — Neuere
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Keim,
Haut (anatomisch)

* 2
Haut.in der Zoologie dem Begriff Embryo (s. d.) entsprechend, kommt in Zusammensetzungen wie Keimscheibe, Keimbläschen etc. vor; oder man versteht unter Keim die Spore (Keimkorn), aus welcher auf ungeschlechtlichem Weg ein neues Individuum hervorgeht. Diese Keim- oder Sporenbildung ist nur bei niedern Organismen gebräuchlich; mitunter löst sich dabei das ganze Innere des Muttertiers in Sporen auf, welche durch Platzen der Haut [* 2] frei werden und sich weiter entwickeln. - In der Botanik versteht man unter Keim teils die Augen am Wurzelstock, an den Zwiebeln und Knollen [* 3] ausdauernder Pflanzen, teils den Embryo in den Samen [* 4] der Blütenpflanzen, teils die Sporen der Kryptogamen.
Keim,
Theodor, protest. Theolog, geb. 17. Dez. 1825 zu Stuttgart, [* 5] studierte in Tübingen [* 6] und Bonn, [* 7] wirkte 1851-55 als Repetent zu Tübingen und übernahm 1856 ein Diakonat in Eßlingen; [* 8]
1860 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor der Theologie an die Universität Zürich, [* 9] von wo er 1873 in gleicher Eigenschaft nach Gießen [* 10] übersiedelte;
Ulietea - Ulm

* 11
Ulietea - Ulm.er erkrankte daselbst aber bald und starb 17. Nov. 1878. Außer einer Sammlung von Predigten (Stuttg. 1861-62, 2 Bde.) gab er wertvolle Beiträge zur Geschichte des 16. Jahrh. heraus: »Die Reformation der Reichsstadt Ulm« [* 11] (das. 1851);
»Schwäbische Reformationsgeschichte bis zum Augsburger Reichstag« (Tübing. 1855);
»Reformationsblätter der Reichsstadt Eßlingen« (Eßling. 1860);
»Ambrosius Blarer« (Stuttg. 1866),
sowie drei epochemachende Arbeiten über die Lebensgeschichte Jesu: »Der geschichtliche Christus« (3. Aufl., Zürich 1866),
»Geschichte Jesu von Nazara« (das. 1867-72, 3 Bde.),
»Geschichte Jesu nach den Ergebnissen heutiger Wissenschaft, für weitere Kreise [* 12] übersichtlich erzählt« (2. Aufl., das. 1875).
Außerdem erschienen von ihm: »Der Übertritt Konstantins d. Gr. zum Christentum« (Zürich 1862);
»Celsus' wahres Wort« (das. 1873);
»Aus dem Urchristentum« (das. 1878);
»Rom [* 13] und das Christentum« (mit einem Nachruf von Ziegler, Berl. 1881).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Keim,
die scheinbar regungslose, aber lebensfähige Grundlage, aus der sich jedes organische Geschöpf unter den dazu erforderlichen Bedingungen entwickelt. Besonders aber spricht man von Keim der Pflanzen und versteht darunter teils die Knospen [* 14] (Augen) am Wurzelstocke ausdauernder Pflanzen, in den Zwiebeln und Knollen, teils und vorzugsweise den Keimling (Embryo, s. d., Bd. 6, S. 73 b) in den Samen der Blütenpflanzen (Phanerogamen), d. h. die unentwickelte, aber entwicklungsfähige Anlage zu einer neuen Pflanze im Samen, welche in feuchter Erde zu einem neuen Individuum heranwächst. Auch aus den Knospen kann man bei man bei man-
Keim (Karl Theodor) -

* 15
Seite 60.285.^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
mehr
chen Pflanzen, namentlich Holzgewächsen, ein neues Individuum derselben Art erziehen, wenn man abgelöste Knospen dem Stamme oder Zweige eines andern Individuums derselben oder einer verwandten Pflanzenart einimpft, wie dies z. B. bei dem Okulieren [* 16] der Rosenstöcke geschieht. Eine große Leichtigkeit der Keimbildung findet sich bei den Blättern des Keimblattes (Bryophyllum), die schon auf feuchtem Papier aus jeder Randkerbe einen Keim entwickeln. Aber auch zahlreiche andere Pflanzen lassen sich durch solches Keimen am Blattrande vermehren, wovon die neuere Gartenkunst vielfachen Gebrauch macht.
Wurzel (botanisch)

* 18
Wurzel.Die beginnende Entfaltung des Keim aus seiner Knospe oder dem Samen nennt man das Keimen oder die Keimung (s. d.). Der Zeitraum, in welchem die Samen keimfähig bleiben, ist sehr verschieden. Am längsten bleiben Getreidesamen keimfähig; man hat die in den Gräbern der Inka [* 17] gefundenen Maiskörner, welche doch mindestens 400–500 J. alt sein müssen, zum Keimen gebracht. Dagegen hat sich die Meinung, daß Weizenkörner (sog. Mumienweizen) ihre Keimkraft vier bis fünf Jahrtausende hindurch behalten könnten, als ein Irrtum erwiesen. (S. Keimprobe.) An dem Keimling des Samens unterscheidet man drei Regionen: das Würzelchen, Stengelchen und Federchen. Ersteres dehnt sich bei der Keimung zur Wurzel [* 18] aus, während das Stengelchen oder der Achsenteil sich nach oben verlängert, den Stengel [* 19] oder Stamm der Pflanze bildend, und das an seinem Ende befindliche Federchen zu einer wirklichen Knospe wird, welche bald die ersten Blätter entfaltet. Am Stengelchen sind stets die Kotyledonen (s. d.) oder Samenlappen (Keimblätter) angeheftet.
Skelett des Menschen I

* 26
Skelett.Im tierischen Ei [* 20] entwickelt sich aus den durch die Dotterklüftung gelieferten Zellen der Keim als Keimblase (Säugetiere), als Keimscheibe (Vögel), [* 21] und die verschiedenen Schichten des Keim stellen die Keimblätter dar, deren Anordnung und Umbildung für die Entwicklung von höchster Bedeutung sind. Das oberste Keimblatt (Ektoderm, Epiblast, Epidermoidal- oder sensorielles Blatt) [* 22] liefert die Oberhaut, Haare, [* 23] Nägel, [* 24] Gehirn [* 25] und Rückenmark, Retina u. s. f.; aus dem mittelsten Blatt (Mesoderm, Mesoblast), das sich meist zu einem Haut- und einem Darmfaserblatt sekundär spaltet und so die Leibeshöhle (Coelom) bildet, geht die große Masse des Körpers, Muskulatur, inneres Skelett, [* 26] Bindegewebe, Blut und Gefäße, meist auch die Geschlechtsorgane, aus dem innersten Blatt (Entoderm, Hypoblast) das Epithel des Darms und seiner Anhangsdrüsen hervor. (S. auch Entwicklungsgeschichte.) Bei Moostierchen (s. d.) und Süßwasserschwämmen (s. d.) kommen als Statoblasten und Gemmulae auch noch besondere Keimkörper vor.
Keim,
Karl Theodor, prot. Theolog, geb. 17. Dez. 1825 zu Stuttgart, studierte in Tübingen, war 1848–50 Hauslehrer in Ulm, 1851–55 Repetent in Tübingen, 1856 Stadtvikar in Stuttgart, wurde im gleichen Jahre Diakonus und 1859 Archidiakonus zu Eßlingen, 1860 Professor in Zürich, 1873 in Gießen, wo er 17. Nov. 1878 starb. Außer einer Sammlung von Predigten («Freundesworte zur Gemeinde», 2 Bde., Stuttg. 1861–62) sind unter seinen Schriften hervorzuheben: «Reformationsgeschichte der Reichsstadt Ulm» (ebd. 1851),
Augitfels - Augsburg

* 27
Augsburg.«Schwäb. Reformationsgeschichte bis zum Reichstag von Augsburg» [* 27] (Tüb. 1855),
«Reformationsblätter der Reichsstadt Eßlingen» (Eßlingen 1860),
«Ambrosius Blarer, der schwäb. Reformator» (Stuttg. 1860),
«Der Übertritt Konstantins d. Gr. zum Christentum» (Zür. 1862),
«Celsus’ wahres Wort» (ebd. 1873),
«Aus dem Urchristentum» (ebd. 1878),
«Rom und das Christentum» (Berl. 1881, hg. von Ziegler),
«Die menschliche Entwicklung Jesu» (Zür. 1861),
«Die geschichtliche Würde Jesu» (ebd. 1864),
«Der geschichtliche Christus» (3. Aufl., ebd. 1866). Aus diesen Vorarbeiten entstand das Werk: «Geschichte Jesu von Nazara» (3 Bde., Zür. 1867–72) und aus diesem wieder die «Geschichte Jesu für weitere Kreise übersichtlich erzählt» (ebd. 1873; 2. Aufl. 1874).