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Kelheim | eLexikon | Geographie - Deutschland - Bayern

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun Oct 18 1863

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Kelchblattkreis - Kell

Bild 60.288: Kelchblattkreis - Kelle
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KelheimBezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk Niederbayern, in einem lieblichen Thalkessel an der / 315
Kelheim _21) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, 645,93 qkm, hat (1890) 33649 (16152 männl., / 376

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Kelheim

691 Wörter, 5'005 Zeichen

Geographie — Deutschland — Bayern

Titel
Elemente zu Kelheim:

1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, 645,93 qkm

Kelheim.

Telegraph I

Bild 15.564a: Telegraph I
* 4 Telegraph.

1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, 645,93 qkm, hat (1890) 33649 (16152 männl., 17497 weibl.) E., 73 Gemeinden mit 268 Ortschaften, darunter 3 Städte. – 2) Bezirksstadt im Bezirksamt Kelheim, an der Mündung der Altmühl und des Ludwigs-Donau-Mainkanals (s. d.) in die Donau und an der Nebenlinie Postsaal-Kelheim (4,6 km) der Bayr. Staatsbahnen, [* 2] ist Sitz des Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Regensburg), [* 3] Rentamtes, zweier Forstämter und einer Kanalexpedition, liegt auf einer Insel, hat (1890) 3390 E., darunter 104 Evangelische; Postexpedition, Telegraph, [* 4] Brücken [* 5] über die Donau (Maximiliansbrücke, 1863 erbaut) und Altmühl (Luitpoldsbrücke, 1886 erbaut), gotische kath. Pfarrkirche, 1463 aus Kelheimer Marmor erbaut, 1877–85 restauriert, 2 kath. Kapellen, eine evang. Kirche (1885), ehemaliges Franziskanerkloster mit Kirche, 1506 erbaut, seit 1802 verlassen, jetzt im Privatbesitz, eine Waldbauschule, ein Johannesspital, eine Mariensäule (1700), Standbilder der Könige Ludwig Ⅰ. und Maximilian Ⅱ., 1863 von der Bürgerschaft errichtet, ferner eine Lateinschule, Sparkasse sowie Kalkwerke, eine Sulfit-Celluloseabrik, Hopfenbau und Handel mit Holz, [* 6] Getreide, [* 7] Marmor- und Sandsteinen (Kelheimer Platten). Vor der Stadt das ehemalige Schloß der Wittelsbacher, daneben der Rest eines 1809 abgetragenen Römerturms.

Treppe - Tresckow

Bild 15.820: Treppe - Tresckow
* 8 Treppe.

Westlich von auf dem Michaelisberge, erhebt sich der gewaltige Bau der Befreiungshalle, eine Rotunde von 55 m Durchmesser in antikisierenden Formen mit Kuppelkrönung (66 m) nach Gärtners und Klenzes Entwürfen, von König Ludwig Ⅰ. 1842 (19. Okt. Grundsteinlegung) begonnen und 18. Okt. 1863 eingeweiht. Der Bau ist dem Andenken an die deutschen Befreiungskriege gewidmet. Ein 7,7 m hoher dreistufiger Unterbau trägt den 58 m hohen Rundbau; eine Treppe [* 8] von 84 Stufen führt in zwei Absätzen hinauf.

An der Außenseite auf mächtigen Strebepfeilern 18 german. Jungfrauen mit Schilden, welche die Namen deutscher Provinzen enthalten; vor denselben unten 18 Kandelaber [* 9] (6,5 m hoch). In der innern Halle [* 10] 34 Siegesgöttinnen aus carrarischem Marmor von Schwanthaler;

dazwischen 17 vergoldete Bronzeschilde aus franz. Kanonenmetall mit den Namen der 1813–15 gewonnenen Schlachten; [* 11]

über den Arkadenbogen Namen von 16 deutschen Heerführern und 18 eroberten Festungen;

darunter eine Säulengalerie von 72 Granitsäulen (6,6 m) mit Sockeln und Kapitälen aus weißem Marmor.

Die Kuppel (21 m hoch, 32 m weit) hat eine 6 m weite Lichtöffnung mit doppelter Glasdecke. Wendeltreppen führen zur innern und äußern Galerie. –

Vgl.   Stoll, Geschichte der Stadt Kelheim (Landsh. 1865);

ders., Die Befreiungshalle (6. Aufl., Regensb. 1884);

Pohlig, Kelheim nebst der Befreiungshalle (Regensb. 1893).