Kieselsäure | eLexikon | Chemie - Metalloide
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Kieselgalmei - Kiesels

2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Kieselsäure | H2SiO3 findet sich gelöst in vielen Quellen, besonders reichlich (bis 0,5 Proz.) in den heißen / 508 |
Kieselsäure _2 | Kieselerde, die Verbindung des Siliciums mit Sauerstoff, kommt in der Natur ungemein verbreitet / 327 |
Kieselsäure
835 Wörter, 6'139 Zeichen
Kieselsäure
H2SiO3 findet sich gelöst in vielen Quellen, besonders reichlich (bis 0,5 Proz.) in den heißen Springquellen auf Island [* 2] und Neuseeland. Man erhält reine Kieselsäure durch Zersetzung von kieselsaurem Alkali mit einer Säure oder von Fluorkiesel mit Wasser, und zwar scheidet sich dabei der größte Teil der Kieselsäure gallertartig aus, während nur eine kleine Menge gelöst bleibt. Die Gallerte löst sich in mehr als 1000 Teilen Wasser, wird aber, wie der Verdampfungsrückstand der Lösung, beim vollständigen Austrocknen unlöslich.
Kieselsäuresalze - Kie

* 6
Seite 9.723.Gießt man eine Lösung von kieselsaurem Natron in überschüssige verdünnte Salzsäure und bringt die Mischung auf den Dialysator, so entweichen das Chlornatrium und die überschüssige Salzsäure durch die Membran des Dialysators, und die Kieselsäurelösung kann über Schwefelsäure [* 3] bis auf einen Gehalt von 14 Proz. konzentriert werden. Sie ist farb- und geschmacklos, verursacht aber im Mund ein lange anhaltendes unangenehmes Gefühl, reagiert sauer und gerinnt allmählich zu einer Gallerte. Ausgewaschene Kieselsäuregallerte, welche nach mehrwöchentlichem Stehen bei gelinder Wärme [* 4] trocknet, hinterläßt eine dem Opal sehr ähnliche Masse. In Röhren [* 5] langsam auf 200° erhitzte Lösungen geben ¶
mehr
Kristalle [* 7] von Kieselsäureanhydrid (Quarz). Man kennt außer der Säure H2SiO3 noch mehrere Anhydrosäuren mit zwei und mehreren Atomen Kiesel (Polykieselsäure), und auf solche ist die Zusammensetzung vieler in der Natur vorkommender Kieselsäuresalze zurückzuführen. Beim Glühen der Kieselsäure hinterbleibt stets Kieselsäureanhydrid, welches in hoher Temperatur kristallinisch wird. Gallertartige Kieselsäure absorbiert mit großer Energie Farbstoffe aus deren Lösungen, und man kann z. B. Baumwolle, [* 8] welche durch Wasserglaslösung und dann durch Säuren gezogen wurde, also mit Kieselsäure gebeizt ist, frisch und echt mit Anilinfarben färben.
Kieselsäureanhydrid (Kieselerde, Siliciumoxyd) SiO2 findet sich in der Natur kristallisiert als Quarz (nebst Varietäten), Tridymit und Asmanit und scheidet sich, wie erwähnt, bei nicht sehr hoher Temperatur aus Lösungen von Kieselsäure aus; es löst sich nur in Flußsäure, bei einem Druck von 4-5 Atmosphären auch in Kalilauge, wird in sehr hoher Temperatur amorph, schmilzt vor dem Knallgasgebläse, läßt sich zu sehr dünnen, elastischen Fäden ausziehen, ist feuerbeständig, verflüchtigt sich aber in hoher Temperatur mit Wasserdämpfen und verdichtet sich wieder in Form eines zarten Schnees.
Amorphes Kieselsäureanhydrid findet sich wasserhaltig als Opal, Kieselsinter, Polierschiefer, Tripel (mit kristallisierter Kieselsäure innig gemengt im Chalcedon, Achat [* 9] und Feuerstein), in den Pflanzen, besonders in den äußersten Zellen der Oberhaut, namentlich bei Gräsern, Schachtelhalmen, im Spanischen Rohr, in vielen Blättern, den äußersten Zellen der Baumrinde, der Kartoffelschalen, vieler Pflanzenhaare, in Vogelfedern, Seeschwämmen und in den Panzern der Diatomeen (Infusorienerde, Kieselgur) etc. Es bildet glasige Massen, löst sich viel leichter in Flußsäure und Kalilauge als kristallisiertes Anhydrid, aber nicht in Wasser und andern Säuren und wird erhalten, wenn man die aus Salzen oder Fluorkiesel abgeschiedene gallertartige Kieselsäure scharf trocknet und auswäscht.
Glas (Öfen für Holzfeu

* 10
Glas.Das Präparat ist farb- und geschmacklos, fühlt sich rauh an, knirscht zwischen den Zähnen und verwandelt sich beim Erhitzen in Tridymit. Schmelzt man Kieselsäure mit Salzen, so wird deren Säure ausgetrieben, und es entstehen Kieselsäuresalze (s. d.). Kieselsäure findet vielfache Verwendung zur Darstellung von Glas, [* 10] Porzellan, Wasserglas; die in der Natur vorkommenden Varietäten und der Bergkristall dienen als Schmucksteine, zu allerlei Utensilien (Reibschalen, Gewichten); auch die Infusorienerde wird mannigfach benutzt.