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Kiß | eLexikon | Geschichte - Oesterreich-Ungarn - Krieger

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Kisiltaschskoj-Liman -

Bild 60.382: Kisiltaschskoj-Liman - Kissingen
Seite 60.382.
Überblick der Artikel
3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Kiß1) Ernst, Freiherr von Elemér und Ittebe, ungar. General, geb. 1800 zu Temesvár im Banat, / 369
Kiß _2# August, Bildhauer, geb. 11. Okt. 1802 zu Paprotzan in Oberschlesien, beschäftigte sich als / 283
Kiss# (spr. kisch), Joseph, ungar. Dichter, geb. 1843 zu Temesvár, wo er einige Zeit Notar der jüd. / 99

Seite 60.382

Kiß

751 Wörter, 5'170 Zeichen

Geschichte — Oesterreich-Ungarn — Krieger

Kiß,

August, Bildhauer, geb. 11. Okt. 1802 zu Paprotzan in Oberschlesien, beschäftigte sich als Modellarbeiter in einer Eisengießerei, [* 2] bis er 1822 nach Berlin [* 3] kam, wo er die Akademie besuchte und in Rauchs Werkstatt seine Kunst übte. Dort beschäftigte ihn schon der erste Entwurf zu seiner berühmt gewordenen Amazonengruppe: Amazone [* 4] zu Pferde [* 5] einen Tiger abwehrend;

Moderne Bronze-Kunstin

Bild 3.461a: Moderne Bronze-Kunstindustrie
* 7 Bronze.

1839 war das Modell fertig, das (1842 für König Ludwig I. von Bayern [* 6] in Marmor gefertigt) in Bronze [* 7] ausgeführt 1843 auf der östl. Treppenwange des Berliner [* 8] Museums aufgestellt wurde. 1847 wurde zu Breslau [* 9] sein Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. enthüllt.

Den König Friedrich Wilhelm III. bildete er zweimal in Bronze, einmal für Potsdam [* 10] zu Fuß in Generalsuniform, das anderemal für Königsberg [* 11] (1851) zu Pferde. Darauf schuf er einen heil. Michael, der den Drachen besiegt, in Bronze, ein Geschenk König Friedrich Wilhelms IV. an seinen Bruder, den damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen, [* 12] zur Erinnerung an den von diesem gedämpften Aufstand in Baden [* 13] (Schloß Babelsberg bei Potsdam). Dieselbe Idee, der heil. Georg als Drachenbesieger, gab in einer kolossalen Reiterstatue wieder (1853), welche 1855 in Paris [* 14] die Preismedaille erhielt und sich jetzt im Schloßhof zu Berlin befindet.

Für Dessau [* 15] modellierte Kiß das 1858 enthüllte Standbild des Herzogs Leopold Friedrich Franz. Seine letzten Arbeiten waren das Bronzestandbild Beuths vor der Bauakademie in Berlin (1861) und die Ersetzung von vier marmornen Feldherrenstatuen auf dem Wilhelmsplatz daselbst durch bronzene; zwei (Schwerin [* 16] und Winterfeldt) wurden 1861–62 dazu von Kiß neu modelliert. Die Nationalgalerie in Berlin besitzt drei bronzene Jagdgruppen (1840), das Selbstbildnis des Künstlers und das letzte erst nach seinem Tode in Bläsers Atelier vollendete Werk: Glaube, Liebe, Hoffnung (Marmor). Kiß war Mitglied der Berliner Kunstakademie und Professor am Gewerbeinstitut und starb 24. März 1865 in Berlin.

Kiss

(spr. kisch), Joseph, ungar. Dichter, geb. 1843 zu Temesvár, wo er einige Zeit Notar der jüd. Gemeinde war. Seine erste Sammlung «Gedichte» (1868) blieb unbeachtet, um so größern Beifall fanden die «Gesammelten Gedichte» (1878; 4. Aufl. 1890),

Näherrecht - Nähmaschi

Bild 11.983: Näherrecht - Nähmaschine
* 17 Nähmaschine.

die «Neuen Gedichte» (1891) und das episch-lyrische «Lied von der Nähmaschine» [* 17] (deutsch von Lad. Neugebauer, Lpz. 1884). Im Auftrage der Pester israel. Gemeinde verfaßte Kiss auch einen Band [* 18] «Religiöse Dichtungen für Israeliten» (Budapest [* 19] 1888). Ins Deutsche [* 20] übertrugen Gedichte von ihm Fr. Steinbach (Wien [* 21] 1886) und Lad. Neugebauer (Lpz. 1887). Seit 1890 giebt Kiss das belletristische Wochenblatt «A hét» («Die Woche») heraus.